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Verbotener Kuss?

Die Meraner Therme-Direktorin Adelheid Stifter über die Zurechtweisung eines homosexuellen Paares im Whirlpool, die italienweit für Aufsehen sorgt.

Tageszeitung: Frau Stifter, was genau ist denn am Dienstag in dem Whirlpool der Therme passiert?

Adelheid Stifter: Ich war persönlich nicht zugegen. Mein Mitarbeiter sagt mir, dass sich das Paar nicht nur geküsst hat, sondern dass das Ganze deutlich über einen Kuss hinausgegangen ist. Das hat so weit geführt, dass sich die anderen Gäste nicht mehr wohl gefühlt haben. Ein Whirlpool ist ja ein sehr beengter Raum.

Das homosexuelle Paar fühlt sich diskriminiert. Zu Recht?

Nein. In der Therme wird niemand diskriminiert. Wir zählen ebenso homosexuelle wie heterosexuelle Paare zu unseren Gästen und es hat noch nie ein Problem gegeben. Das wäre ja noch schöner, wenn im Jahr 2017 jemand wegen seiner Homosexualität diskriminiert würde. Ich habe selbst mehrere homosexuelle Paare in meinem Freundeskreis. Aber die Therme sind ein öffentlicher Raum und die Regeln sind für alle gleich. Wir haben in der Vergangenheit auch schon heterosexuelle Paare eingeladen, gewisse Handlungen zu unterlassen.

Wie haben die beiden Männer reagiert, als sie zurechtgewiesen wurden?

Unser Mitarbeiter hat das Paar höflich aufgefordert, ihr Tun zu unterlassen. Für die beiden Männer war das in dem Moment kein Problem. Erst nachher habe ich über die Medien bzw. eine Pressemitteilung erfahren, dass sie die Reise- und Eintrittskosten zurückfordern. Das hat mich sehr gestört. Die beiden haben sich an die Medien gewandt, ohne uns die Gelegenheit einer Erklärung zu geben. Diese Vorgehensweise ist nicht in Ordnung. Es kann ja sein, dass wir einen Fehler gemacht haben. Aber dann sollte man uns schon die Gelegenheit geben ihn wiedergutzumachen.

Das Paar fordert die Reise- und Eintrittskosten zurück. Werden Sie diese rückerstatten?

Ich wüsste nicht wie. Es gibt keine offizielle Anfrage, ich habe von diesem Paar keine Telefonnummer und keine E-Mail-Adresse. Die Pressemitteilung, in der sie die Rückerstattung fordern, habe ich mir selbst aus dem Internet heruntergeladen.

Interview: Karin Gamper

LESEN SIE DIE HINTERGRÜNDE IN DER WOCHENEND-AUSGABE DER TAGESZEITUNG.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (16)

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  • andreas

    Da wollen wohl zwei ganz Schlaue den dämlichen Zeitgeist nutzen, um sich ihre Reise finanzieren zu lassen.
    Die Regeln des Anstands gelten auch für „schützenswerte Minderheiten“, als was sich die Beiden wohl sehen.
    Denen würde ich auf gar keinen Fall auch nur einen Euro geben, sofern sich der Mitarbeiter korrekt verhalten hat und dies ev. jemand bezeugen kann.
    Schon für die unverschämte Forderung die Reisekosten rückerstattet zu bekommen, würde ich denen eher einen Tritt in den Allerwertesten, als auch nur einen Cent geben.

  • carlotta

    LÄCHERLICH! Jedes Kleinkind darf nicht mit den nackten Popo in der Therme herumlaufen !
    Ok! Wenn das die Regeln sind, dann machen wir das halt so! Hat sich da irgendjemand mal aufgeregt wegen Diskrimierung?
    Dann kommen zwei gaaaaanz Schlaue und fühlen sich in ihrer Seele verletzt!? Geht doch plärren und verteufelt alle bösen Menschen, die euch nicht beim züngeln zuschauen wollen aber Profit daraus schlagen , ist wohl das allerallerletzte!

  • george

    An ‚goggile‘: Solche Kommentare ohne jegliche Interpunktion sind für viele Menschen unlesbar, die Kommunikation wird zur Kommunikationslosigkeit.Mit Interpunktion wird eine Mitteilung doch eher verständlich gemacht.

  • sepp

    moansche nett franz das du am meisten a psychoterapeut brauchasch

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