Brief an die EU

Matteo Biasi
Nach der Rekordstrafe gegen Google hat ein junger Bozner eine Online-Petition gestartet und einen Brief an die EU geschrieben: „Investiert das Geld in junge Unternehmen!“
Die EU-Kommission hat eine Rekordstrafe von 2,42 Milliarden Euro gegen Google verhängt. Dem Internet-Giganten aus dem kalifornischen Mountain View wird vorgeworfen, Konkurrenten bei der Online-Produktsuche zu benachteiligen und seine marktbeherrschende Stellung als Suchmaschinen-Betreiber zu missbrauchen.
Nun appelliert der 22-jährige Software-Entwickler Matteo Biasi aus Bozen an die EU: „Nutzt die Gelegenheit, um junge Start-ups zu fördern!“
Vergangenen Februar hatte Biasi zusammen mit einem jungen Team – alle zwischen 18 und 22 Jahre alt – Flashbeing auf den Markt gebracht, eine App, die alle wichtigen Aktivitäten im Web – von News, Kommunikation mit Freunden und Kollegen bis hin zur Terminplanung – miteinander vereinen soll. Nach einer ersten Finanzierungsrunde konnten bereits 250.000 Euro eingesammelt werden.
„Als mir die Nachricht der Rekordstrafe zu Ohren kam“, erzählt Matteo Biasi, „war mein erster Gedanke: Was wird die EU wohl mit den zwei Milliarden Euro Bußgeld anstellen?“. Nicht nur Business Angels und Venture Capitalists würden jungen Unternehmen Kapital zur Verfügung stellen, sondern auch die Europäische Union investiere bereits seit vielen Jahren Millionen von Euro in die Förderung von innovativen Start-ups.
„Es handelt sich hierbei jedoch um Summen, die nicht ansatzweise an die zehn Milliarden Euro herankommen, die Macron vor kurzem allein den französischen Start-ups zur Verfügung gestellt hat“, ärgert sich Matteo Biasi. „Junge Start-ups brauchen Kapital, um zu wachsen.“
Der 22-Jährige fügt hinzu: „Für Europa handelt es sich um eine einmalige Gelegenheit, um zu zeigen – und das ohne große Anstrengungen –, dass es Interesse daran hat, seine jungen und innovativen Unternehmen zu unterstützen. Es bleibt zu sehen, ob es diese Chance nutzt.“
In der Zwischenzeit hat Biasi eine Online-Petition ins Leben gerufen, um Unterschriften für sein Anliegen zu sammeln (https://www.change.org/p/jean-claude-juncker-ue-should-re-invest-the-2-4b-google-s-fine-in-digital-startups).
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Kommentare (3)
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andreas
Jetzt fehlen noch die Bauern, Hoteliers, Bauwirtschaft, Autohersteller, Transvestiten, Naturschützer, Linkshänder und Kleinwüchsigen, welche das Geld für sich einfordern.
david
auch eine Möglichkeit um PR für sein Startup zu erhalten…
agugger2015
Für gute Ideen gab es schon immer Geld und Unterstützung. Von Privaten oder vom Land. Durchhaltevermögen hat es auch schon vor 50 Jahren gebraucht um erfolgreich zu sein und zu werden. Dieser hype der Startup Szene ist irgendwann dann auch zu Ende. Wie lange darf man sich am Ende als startup bezeichnen?