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Die Geburten-Lösung

Nach der Schließung der Geburtenabteilung im Krankenhaus Innichen: Wie man im Pustertal die gynäkologische Versorgung neu organisiert.

Zwei Krankenhäuser – ein Team: So lautet das Motto der Gynäkologie in den Krankenhäusern Bruneck und Innichen.

Primar Bruno Engl hat wahrlich keine leichte Aufgabe: Nach der Schließung der Geburtenabteilung im Krankenhaus Innichen gilt es, die gynäkologische Versorgung der Frauen im Pustertal neu zu organisieren. Trotz Ärztemangels und Kritik der Bevölkerung wurde in den letzten Monaten intensiv an einer Neuorganisation des gynäkologischen Angebotes gearbeitet.

Durch Rotation der Ärztinnen und Ärzte aus dem Krankenhaus Bruneck wird im Krankenhaus Innichen weiterhin eine umfassende gynäkologische Betreuung sichergestellt. Auch Krankenpflegerinnen und Hebammen der Krankenhäuser Bruneck und Innichen stimmen die Tätigkeiten ab und arbeiten eng zusammen.

„Unsere wichtigste Aufgabe ist es, eine optimale Versorgung der Frauen zu garantieren. Das ist nicht immer einfach in der schwierigen personellen Situation, in der wir uns befinden“, gibt Primar Engl unumwunden zu. Er betont aber auch, dass sich am Angebot für die Frauen im Krankenhaus Innichen wenig verändert habe. Lediglich zur Geburt müssten die Frauen aus dem Oberpustertal nach Bruneck fahren.

„Es ist mir wichtig, im Krankenhaus Innichen auch weiterhin alle Leistungen der gynäkologischen und geburtshilflichen Grundversorgung anzubieten. Und dafür haben wir jetzt die Voraussetzungen geschaffen“, berichtet Engl nicht ohne Stolz. „Die gynäkologische Ambulanz in Innichen ist täglich mit zwei Ärzten besetzt. Die Gynäkologinnen und Gynäkologen aus dem Krankenhaus Bruneck arbeiten auch im Krankenhaus Innichen – auch ich selbst bin fast jeden Donnerstag in der Gynäkologischen Ambulanz in Innichen. Es liegt jetzt auch an den Frauen, ob sie die Angebote im Krankenhaus Innichen nutzen: So sind die Wartezeiten für den PAP-Test im Krankenhaus Innichen relativ kurz.“

Die Betreuung in der Gynäkologischen Ambulanz ergänzen die zusätzlichen Angebote der Hebammen. In enger Abstimmung und Zusammenarbeit mit der Geburtshilfe Bruneck können Schwangere ihre Vorsorgeuntersuchungen bis zur 39. Schwangerschaftswoche in der „Hebammenambulanz“ im Krankenhaus Innichen durchführen.

Das Angebot umfasst Vorsorgevisiten, Beratungen, Begleitung bei schwangerschaftsspezifischen Erkrankungen und Geburtsvorbereitungskurse. Auch nach der Geburt sind die Hebammen hier für die frischgebackenen Mütter da: sie geben Tipps rund ums Stillen, Rückbildung, Wundheilung und Verhütung. Neu ist das Angebot für die Frauen mit Inkontinenzproblemen, diese werden Beckenbodengymnastik von den Hebammen betreut.

Für Bezirksdirektor Walter Amhof ist es wichtig, ein umfassendes Angebot im Krankenhaus Innichen aufrecht zu erhalten und nach und nach neue Schwerpunkte in Innichen zu setzen: So werden ab Juli Urodynamik und Erstgespräche in der Sterilitätsambulanz das bisherige Leistungsangebot ergänzen.

Die Arbeitsgruppe „frauen.gesundheit pustertal“ arbeitet intensiv an Umsetzung des bereits vorliegenden Konzeptes: In enger Zusammenarbeit zwischen den Krankenhäusern Bruneck und Innichen wird es ab Herbst in Innichen zusätzliche Angebote – von Frauen für Frauen – geben.

Der Bezirksdirektor Amhof bedankt sich bei Primar Bruno Engl und dem gesamten Team in Bruneck und Innichen für die Bemühungen die Dienste zum Wohle der Frauen gut zu organisieren.

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