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Die Kammer und der Flughafen

Eine öffentliche Finanzierung des Bozner Flughafens auf indirektem Weg? Die Rolle der Handelskammer bei einer privaten Airport-Übernahme könnte für Landeshauptmann Arno Kompatscher im Wahljahr zum Problem werden.

von Heinrich Schwarz

Im November will das Land die Gespräche mit den Flughafen-Interessenten starten. Konkrete Termine wurden noch keine vereinbart.

Wie berichtet, haben drei Akteure ihr Interesse an einer Übernahme des Bozner Airports bekundet: Josef Gostner (mit seinem Unternehmen Fri-El), Ingemar Gatterer (SAD) und die Handelskammer Bozen. Bekanntlich muss sich das Land vom Flughafen trennen, nachdem sich die Südtiroler bei der Volksbefragung im Juni 2016 mehrheitlich gegen eine Fortführung der öffentlichen Finanzierung ausgesprochen haben.

Während Gatterer an einem Kauf der Flughafengesellschaft ABD Airport AG interessiert ist, kommt für Gostner nur eine Pacht in Frage.

Und die Handelskammer um Präsident Michl Ebner hat sich hingegen als „zentrale Koordinierungsstelle für die Interessen der Privaten“ angeboten. Der Kammerausschuss ist „im Sinne der Südtiroler Bevölkerung zu dem Entschluss gekommen, dass eine Übernahme des Flughafens durch private Investoren für alle – nicht nur für die Wirtschaft – die beste Lösung sei“, ließ sich Ebner Ende September in der Presseaussendung der Handelskammer zitieren. Der Flughafen Bozen habe eine große Bedeutung für die Südtiroler Bevölkerung.

Da Josef Gostner und Ingemar Gatterer keineswegs abgeneigt sind, mit der Handelskammer zusammenzuarbeiten und weitere Investoren mit ins Boot zu holen, scheint eine gemeinsame Teilnahme aller Südtiroler an einer Ausschreibung möglich. Und mit einem großen Interesse aus dem Ausland ist ohnehin nicht zu rechnen.

Für Landeshauptmann Arno Kompatscher könnte die bevorstehende Übernahme des Flughafens und die damit verbundene Wiedereinführung von Linienflügen – angefangen mit Bozen-Rom – im Wahljahr zum Problem werden. Zwar ist Kompatscher ein klarer Befürworter des Flughafens und somit froh über einen Einstieg der Privaten, doch es wird schwer, den Wählern die Fortführung des Flugbetriebes zu vermitteln.

Insbesondere dann, wenn die Handelskammer als öffentliche Körperschaft mit im Boot ist.

EINEN AUSFÜHRLICHEN ARTIKEL UND WIE VIEL STEUERGELD DIE HANDELSKAMMER JÄHRLICH ALS BEITRÄGE ERHÄLT, LESEN SIE IN DER FREITAG-AUSGABE DER TAGESZEITUNG.

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Kommentare (12)

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  • andreas

    Beim Referendum wurde klar kommuniziert um was es geht.
    Wenn manche Gegner sich schwer getan haben es zu verstehen, ist es halt so.
    Es war nie die Rede davon, den Flughafen zu schließen.

  • pingoballino1955

    Was hat sich die Handelskammer in der Flughafenproblematik überhaupt einzumischen,hier geht es um Privatinteressen und sonst um gar nichts Herr Ebner,lassen sie das!!! Hört mit euren Tricksereien auf,was soll das????????

  • besserwisser

    das sich eine handelskammer ohne legitimation als flughäfchenbetreiber für die fluggesellschaft des eigenen präsidenten aufspielt ist der wahnsinn!
    wenn der landeshauptmann nur ein bisschen rückgrat und respekt vor dem eigenen volke (und dem gegebenen versprechen das ergebnis der volksbefragung einhalten zu wollen!) hat dann wird er diese tricksereien nicht zulassen.
    so flach die oppostion auch aufgestellt sein mag, das läßt sich das volk sicher nicht gefallen dass da mit tricks und doppeltem boden gearbeitet wird!

  • sepp

    reine interresen von ebner bei der handelkammer weren woll die kloanmitglieder a a mitsprache recht haben das ihr Geld nett so rausgeworfen wir und wen schon das Referendum so klar gegen den flughafen war noa sollen die beiträge vom land an die Handelskammer sofort gestoppt werden herr landeshauptmann sein sie sich nett zu sicher ie wahlen kommen bestimpt

  • sepp

    xy wie recht du hosch er herrr gehört als hanelskammer Präsident entlassen Sem schon an Batzen Geld verdienen und danoch für seine eigeninterressen zu handeln und herr LB olm denken die die leute gevoutet haben ban referendum

  • morgenstern

    Was denen, die sich den Reichtum unseres Landes mit Unterstützung der Politik in den vergangenen Jahrzehnten unter sich aufgeteilt haben noch fehlt, ist ein funktionierender Flughafen vor der Haustür. Er wird kommen, über Umwege und mit Steuergeld finanziert.

  • pingoballino1955

    Kompatscher und Ebner-Zeit zu gehen,je schneller desto besser.

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