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„Verlogen bis ins Letzte“


Als der amtierende Aldeiner Bürgermeister Christoph Matzneller bekannt gab, nicht mehr für das Amt kandidieren zu wollen, wollte Klaus Stocker sich daran versuchen. Kurz vor knapp änderte Matzneller jedoch seine Meinung und vereitelte gar Stockers Kandidatur.

von Christian Frank

„Erst wenn die Tinte trocken ist“ – lautet eine gern verwendete Floskel von Geschäftsleuten und Juristen. An dieses Apophthegma wurde auch Klaus Stocker zu seinem großen Missfallen kürzlich erinnert. Der Aldeiner und frühere SEL-Verwalter, welcher 2015 rechtskräftig zu eineinhalb Jahren Haft auf Bewährung wegen Betruges verurteilt worden ist, ist mittlerweile in Rente und genießt diese auch – wie er selbst berichtet.

Als jedoch vergangenen Juni der amtierende Bürgermeister Christoph Matzneller bekannt gab, nicht mehr kandidieren zu wollen, wurden die Fühler nach neuen Kandidaten ausgestreckt und erreichten dabei Stocker.
„Matzneller hat im Rahmen einer Feier seines Namenstages, bei welcher alle Verbände eingeladen waren, bekräftigt, nicht mehr das Bürgermeisteramt anzustreben – auch wenn es ihm nicht alle geglaubt haben“, erinnert sich Stocker.

Da Matzneller in der letzten Legislaturperiode allein antrat, herrschte nun die Angst vor Kandidatennot.
„Ich wurde von einem Ortsausschussmitglied kontaktiert, ob ich mich bereit erklären würde, für den Gemeinderat zu kandidieren und auch das Bürgermeisteramt anzusteuern“, schildert Stocker, der bereits vor 30 Jahren Vize-Bürgermeister war.

Stocker freundete sich mit der Idee an, und der von ihm geschilderte Zuspruch der Bürger bestärkte ihn umso mehr.
Es floss einiges an Zeit ins Land, als es Ende Februar zu einer Versammlung des Ortsbauernrates kam und einer der anwesenden Bauern die sich anbahnende Gemeinderatswahl zur Sprache brachte. Dabei fielen Stockers Name und zugleich etwas Mundwerbung für seine Kandidatur. Der ebenfalls anwesende Bürgermeister Matzneller schnappte den Diskurs auf und dieser löste in ihm scheinbar einen schlagartigen Sinneswandel aus.

„Matzneller konfrontierte mich damit, dass ich ihm nichts über meine Kandidaturabsicht berichtet hätte. Daraufhin kontaktierte er auch den Sohn des Bauern, welcher meinen Namen zur Sprache brachte, und teilte ihm mit, dass es nicht mehr vonnöten wäre, Werbung für mich zu machen. Von da an wusste ich, dass ein anderer Wind weht“, rekapituliert Stocker.

Matzneller ließ jetzt nichts mehr anbrennen und berief den SVP-Ortsausschuss ein. Bei diesem offenbarte sich, dass Matzneller durchaus ein weiteres Mal kandidieren möchte und mit der Gemeindereferentin Charlotte Oberberger bereits eine zweite Kandidatin gefunden wurde.
„Ich wurde von Matzneller verständigt, dass meine Kandidatur nicht mehr nötig wäre…

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