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Das neue Notensystem

Ausgezeichnet, sehr gut oder genügend: Ab kommenden Schuljahr wird an Grundschulen wieder die synthetische Bewertung eingeführt. Wie es zum Sinneswandel gekommen ist.

von Markus Rufin

Das Bewertungssystem in den Grundschulen hat in den vergangenen Jahrzehnten bereits mehrere Reformen erfahren. Von Buchstaben über Zahlen bis hin zu detailreichen Sätzen – auf Tests und Zeugnissen waren bereits alle erdenklichen Bewertungssysteme zu finden.

Im Moment gilt die beschreibende Bewertung. Schüler erhalten dabei keine Noten, ihnen wird bei Tests und Zeugnissen mitgeteilt, was sie gut können, woran gearbeitet wird und was es noch zu verbessern gilt.

Doch dieses System hat wieder ausgedient. Das Bildungsministerium kehrt nämlich zum sogenannten synthetischen Bewertungssystem zurück. Künftig erhält ein Schüler die Bewertungen „ausgezeichnet“ (entspricht in etwa einer 10), „sehr gut“ (entspricht einer 9), gut (entspricht einer 7 oder 8), „genügend“ (entspricht einer 6 oder 7) und „ungenügend“ (entspricht einer negativen Note).

Das System gab es bereits vor über zehn Jahren in Grundschulen, wurde danach aber durch die Bewertung in Zahlen und anschließend durch die beschreibende Bewertung ersetzt.

Während im Rest von Italien das neue Bewertungssystem bereits jetzt gilt, wird es in Südtirol erst im kommenden Schuljahr eingeführt, erklärt Landesschuldirektorin Sigrun Falkensteiner: „Die Abänderung des Notensystems erfolgt durch das Bildungsministerium, da wir keine primäre Zuständigkeit haben, bereiten die Schulämter aktuell einen entsprechenden Beschluss für die Landesregierung vor, der im Frühjahr genehmigt werden soll. Für uns gilt die Änderung ab dem Schuljahr 2025/26, damit alle Zeit haben, sich darauf vorzubereiten.“

Doch warum kommt es nun überhaupt zu der Änderung? Wie Falkensteiner erklärt, sind die zentralen Fragen bei der Bewertung, welchen Ansatz man wählt und an wen sie sich richten soll: „Wenn man es aus pädagogischer Perspektive betrachtet, soll eine Bewertung dem Lernenden dienen. Daher wurde auch die beschreibende Bewertung eingeführt. Jetzt ist es nicht der pädagogische Aspekt, der vordergründig erachtet wird, sondern die Einordnung und die Botschaft an die Eltern. Dem Lernenden wäre die beschreibende Art dienlicher, das Bildungsministerium hat sich jetzt aber für das Einordnende beschrieben.“

Über die genauen Beweggründe des plötzlichen Sinneswandels des Ministeriums in Rom ist auch Falkensteiner im Unklaren. Fest steht, dass die Grundschüler aber auch weiterhin eine pädagogische Rückmeldung im Unterricht erhalten sollen – nur eben nicht mehr auf dem Zeugnis.

Die Änderung der Bewertung betrifft ausschließlich Grundschulen. Mittel-, Ober- und Berufsschulen bleiben beim bewährten Bewertungskonzept.

 

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