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Niederkofler wird Hotelier

Foto: Anna Notdurfter

Norbert Niederkofler übernimmt den historischen Ansitz Heufler in Oberrasen – und bietet erstmals selbst Übernachtungen in Luxus-Suiten an.

von Markus Rufin

Norbert Niederkofler ist einer der besten Köche Italiens, vielleicht sogar der Welt. Seit Jahren erhält er von Michelin drei Sterne, seine Restaurants AlpiNN am Kronplatz und das Atelier Moessmer in Bruneck ziehen Gäste aus aller Welt an.

Dabei ist klar, dass Niederkofler mehr ist als nur ein Koch. Er ist Unternehmer und nicht zuletzt auch eine Marke. Bisher konzentrierte er sich als Unternehmer aber ausschließlich auf das Kochen und das Vermarkten seiner Philosophie. Nun scheint er aber auch andere Bereiche erkunden zu wollen.

Mit seinem Unternehmen übernahm Niederkofler nämlich die Leitung des „Ansitz Heufler“. Dabei handelt es sich um einen historischen Ansitz in Oberrasen im Antholzertal.

Ursprünglich wurde der Ansitz 1580 von der Familie Heufler von Rasen errichtet. Auch heute noch sticht das Gebäude, das lange als Privathaus genutzt wurde, mit seiner Renaissance-Architektur und seinem großzügigen Hof hervor. In einer Aussendung von Niederkofler selbst heißt es: „Bis vor Kurzem noch als Privathaus genutzt, wurde das Gebäude sorgfältig restauriert. Dabei wurde die Authentizität bewahrt und originale Elemente wie kunstvoll geschnitzte Stuben, mit Fresken versehene Decken, gewölbte Räume und die historische Rauchkuchl – heute neu interpretiert als geselliger Lounge-Bar-Bereich – freigelegt.“

In den letzten Jahren wurde der Ansitz zu einem Hotel umfunktioniert. Auch Niederkofler wird es als solches weiterführen. In der Aussendung ist von „edlen Suiten“ die Rede, die den den „historischen Charakter des Gebäudes“ respektieren.

Niederkofler geht also erstmals unter die Hoteliere. „Der Ansitz Heufler ist eine natürliche Erweiterung unserer ‚Cook the Mountain‘-Philosophie“, erklärt Norbert Niederkofler. „Ein Ort, an dem Gastfreundschaft zum Träger von Kultur, Identität und echten Beziehungen zur Region wird. Ein lebendiger Raum, der von Vergangenheit und Zukunft spricht und unsere Vorstellung von Respekt gegenüber Natur und Gemeinschaft widerspiegelt.“ Niederkofler spricht von einer „neuen Form des Tourismus – verwurzelt in Kultur, Natur und menschlicher Verbundenheit“.

In Oberrasen selbst zeigt man sich von Niederkoflers Entscheidung „positiv überrascht“, wie Bürgermeister Thomas Schuster erklärt: „Der Ansitz hat eine lebhafte Geschichte und verfügt über eine der schönsten Renaissance-Stuben Südtirols. Es wurde gerade erst restauriert. Wir hoffen, dass sich etwas entwickelt, auch wenn es klein und überschaubar ist.“

Insgesamt verfügt der Ansitz über 18 Betten. Unter der vorherigen Führung lag der Preis für eine Übernachtung zwischen 200 und 400 Euro pro Nacht. Unter Niederkofler ist die Buchung ausschließlich über die offizielle Webseite möglich, die Preise werden nur auf Anfrage mitgeteilt.

Touristisch ist der Ansitz laut Bürgermeister Schuster bisher immer gut genutzt worden. In Vergangenheit fanden auch immer wieder Events wie Hochzeiten statt. Probleme brachte der Bar-Betrieb und die Restauration, was der Bürgermeister in erster Linie darauf zurückführt, dass Oberrasen ein kleines Dorf ist.

Ein Restaurant hat Niederkofler zwar auch geplant, allerdings soll dieses erst in einem zweiten Moment eröffnen. „Wir sind gespannt, in welche Richtung das Angebot geht. Norbert Niederkofler wird medial gut verfolgt und zieht natürlich weite Kreise“, freut sich Schuster.

Er verweist aber auch darauf, dass die Führung selbst unter Niederkoflers Namen nicht einfach werden wird: „Ein solcher Betrieb ist mit laufenden Kosten verbunden, gleichzeitig ist der Ansitz aber denkmalgeschützt. Es ist nicht einfach, das Angebot so zu gestalten, dass es die Wirtschaftlichkeit erreicht.“

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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