Die Patt-Situation

Roland Tinkhauser (Foto: SSB/Richard Andergassen)
In Pfalzen muss Bürgermeister Roland Tinkhauser eine Frau in den Ausschuss holen. Auf seiner Liste gibt es diese nicht. Finden Bürgerliste und SVP einen Kompromiss.
von Markus Rufin
In Pfalzen gab es in den vergangenen fünf Jahren eine Koalition aus SVP und der Liste Wir für Pfalzen. Bürgermeister Roland Tinkhauser, der heuer bestätigt wurde, entschied sich damals, dafür, die Bürgerliste mit zwei Vertretern einzuberufen. Zwar hatte die SVP vor fünf Jahren eine Mehrheit von acht Gemeinderäten, allerdings scheiterte ein erster Vorschlag Tinkhausers, weshalb er gemeinsam mit der Bürgerliste einen Kompromiss finden musste.
Nun befindet sich Tinkhauser in einer ähnlichen Situation wieder. Erneut hat die SVP nämlich acht Sitze im Gemeinderat erreicht und ist damit knapp in der Mehrheit. Allerdings wurde keine einzige Frau bei der SVP gewählt, aber zumindest eine weibliche Vertretung braucht es im Ausschuss. Bei der Bürgerliste hingegen schon.
Silvester Regele, der Sprecher der Bürgerliste, hat bereits angekündigt, dass er erneut zwei Ausschussmitglieder einfordern möchte. Offiziell haben die Gespräche noch nicht begonnen, doch bereits jetzt steht für Tinkhauser fest, dass er der Forderung Regeles nicht nachkommen werde: „Zwei Sitze für die Bürgerliste im Ausschuss werden schwierig. Zwar hatten wir bereits eine Koalition, die auch gut gearbeitet hat, aber wir haben dennoch die Mehrheit, die solide sind.“
Tinkhauser lässt durchscheinen, dass er es nicht passend findet, dass Regele seine Forderung über die Medien hat verlautbaren lassen, dennoch werde er sich das Angebot der Bürgerliste anhören und es bewerten. Er sagt auch klar: „Mit meiner Gruppe ist sicher ein Vertreter im Ausschuss möglich, zwei allerdings nicht.“
Doch eine Frau muss Tinkhauser bekanntlich in den Ausschuss einberufen. Welche Möglichkeiten bleiben also übrig? „Eine Koalition mit der Bürgerliste ist nicht die einzige Möglichkeit, es gibt verschiedene Optionen, es könnten beispielsweise auch die letztgewählten verzichten“, stellt Tinkhauser in Raum. Die Erstgewählte Frau auf der Liste der SVP ist Melanie Baumgartner mit 113 Stimmen. Damit sie in den Gemeinderat kommt, müssten gleich zwei SVP-Räte zurücktreten.
Abgesprochen ist das mit den Kandidaten noch nicht. Der Bürgermeister werde sich am Samstag mit der eigenen Gruppe und im Laufe der nächsten Woche mit der Bürgerliste besprechen und sich anschließend entscheiden. Er ist sich aber sicher, dass eine Lösung gefunden werden kann.
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