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Wie Tirol das Kriegsende erlebt hat

Das Jahr 1945 und das Ende des Zweiten Weltkrieges stehen in Mittelpunkt der Tagung „Übergänge – Brüche – Kontinuitäten. 1945 in der Region“, die das Zentrum für Regionalgeschichte gemeinsam mit dem Italienischen Kriegsmuseum in Rovereto und dem Landesmuseum Festung Franzensfeste am 7. und 8. Mai organisiert.

Die Frage, wie Kriege enden, und die Frage nach den Besonderheiten und Charakteristiken der Übergangszeiten vom Krieg in den Frieden sind Themen, die seit Jahren im Mittelpunkt der Forschungstätigkeit des Zentrums für Regionalgeschichte stehen. Im Rahmen eines eigenen Arbeitsbereiches zum Thema „Krieg – Militär – Gewalt“ ist das Zentrum diesen Fragen vor allem für die Zeit der beiden Weltkriege des 20. Jahrhunderts nachgegangen. Der Blick auf die gegenwärtige weltpolitische Lage zeigt, dass es sich dabei um ein zeitloses Thema handelt, das gerade jetzt wieder von hoher Relevanz ist.

Die wissenschaftliche Konferenz möchte in erster Linie ein Forum des Austausches sein, in dem jüngere und arriviertere Historikerinnen und Historiker ihre Forschungsergebnisse zur Diskussion stellen. Dementsprechend vielfältig sind die Themen, die im Rahmen der Tagung angesprochen werden: Von den im Raum Tirol bestehenden NS-Lagern über zentrale alltags- und erfahrungsgeschichtliche Aspekte des letzten Kriegsjahres hin zu den wichtigen Themen des Widerstandes, der Verfolgung und der Entnazifizierung sowie der nach 1945 entstehenden Erinnerungskulturen.

Zu Beginn der Veranstaltung werden die bekannten Historiker Hannes Leidinger (Universität Wien) und Gustavo Corni (Universität Trient) in zwei Keynote-Vorträgen auf die Situation zu Kriegsende in Österreich und Italien eingehen und die Verhältnisse in der Region in einen etwas breiteren nationalen und internationalen Kontext einbetten.

Bei den weiteren Referaten der Tagung handelt es sich um Beiträge aus Tirol, Südtirol und dem Trentino, in denen es um den spezifischen Blick auf das letzte Kriegsjahr auf dem Gebiet der heutigen Euregio Tirol geht – 80 Jahre nach dem Ende dieses von beispielloser Gewalt gekennzeichneten Krieges. Aus diesem Grund ist es nicht so sehr die eigentliche Zeit des Krieges, die im Mittelpunkt steht, sondern die politischen, gesellschaftlichen, sozialen und erinnerungskulturellen Verhältnisse des letzten Kriegsjahres und der ersten Nachkriegsjahre als Übergangszeit. In diesem Zusammenhang interessieren aus regionalgeschichtlicher Sicht vor allem die stattgehabten Transformationsprozesse, die nicht zuletzt auch aus einer regional vergleichenden Perspektive beschrieben und analysiert werden sollen. Welche Weltanschauungen und Visionen, welche Strategien und Praktiken, welche Kontinuitäten und Brüche verbergen sich hinter diesen Entwicklungen? Und inwiefern verlangsamen bzw. beschleunigen sie den Übergang vom Krieg in den Frieden bzw. in eine neue Zeit?

Die Tagung „Übergänge – Brüche – Kontinuitäten. 1945 in der Region“ findet am Mittwoch, 7. und Donnerstag, 8. Mai im Kongresssaal Karel van Miert der Festung Franzensfeste statt. Sie ist für alle Interessierten kostenfrei zugänglich, es bedarf keiner Anmeldung. Die Verdolmetschung der Referate (Deutsch – Italienisch/Italienisch – Deutsch) ist vorgesehen. Informationen zur Tagung finden sich auf den Webseiten des Zentrums für Regionalgeschichte: www.regionalgeschichte.it.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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