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Der Studenten-Report

Foto: Unibz

Die Südtiroler Studenten wählen immer öfter einen nahegelegenen Studienort. Von den in Österreich Studierenden haben sich 60 Prozent für Innsbruck entschieden.

von Artur Oberhofer

Die Südtiroler Studenten bevorzugen nahegelegene Studienorte. Die Studienorte in Italien und in Österreich sind in etwa gleich beliebt. Frauen bevorzugen pädagogische Studiengänge. Bei den Männern sind mathematische, technischer und naturwissenschaftliche Fächer beliebt.

Das sind die wichtigsten Erkenntnisse aus dem neuen Studenten-Report des Landesstatistikinstitutes Astat.

Zahl der Studierenden aus Südtirol nimmt leicht ab

Im Studienjahr 2023/24 studieren 6.349 in Südtirol ansässige HochschülerInnen an einer Universität im Inland und 6.293 an einer öffentlichen Universität in Österreich. Damit ist die Gesamtzahl der Südtiroler Studierenden an italienischen bzw. österreichischen Universitäten 2023/24 im Vergleich zum vorhergehenden Studienjahr um 342 zurückgegangen (-2,6 %).

46,5 Prozent der in Italien Studierenden studieren in Trentino-Südtirol

Fast die Hälfte der in Italien studierenden Südtirolerinnen und Südtiroler bevorzugt eine Universität in der Nähe des Wohnortes.

Im Studienjahr 2023/24 studieren 2.312 Personen in Südtirol. Das entspricht einem Anteil von 36,4 % der Südtiroler Hochschulbevölkerung, die an italienischen Universitäten eingeschrieben ist: 27,5 % an der Freien Uni Bozen, 7,2 % an der Landesfachhochschule für Gesundheitsberufe „Claudiana“ und 1,7 % an der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Brixen.

Insgesamt studieren 46,5 % aller an inländischen Universitäten eingeschriebenen Südtirolerinnen und Südtiroler in der Region Trentino-Südtirol, 36,4 % in Südtirol, 10,1 % in Trient.

Außerhalb der Provinzen Bozen und Trient bevorzugen die Südtiroler Studierenden die Universitäten von Verona (5,8 %), Padua (4,9 %), Bologna (4,8 %) und Mailand (4,4 %).

Die beliebtesten Fachbereiche der in Italien studierenden SüdtirolerInnen

Die beliebtesten Studiengänge der an italienischen Unis eingeschriebenen SüdtirolerInnen fallen in die Fachbereiche Erziehungs- und Bildungswissenschaften (17,5 %), Gesundheitswesen und Pharmakologie (14,8 %) sowie Wirtschaft und Statistik (13,6 %).

Dabei zeigen sich deutliche geschlechtsspezifische Präferenzen. 26,7 % der in Südtirol ansässigen Hochschülerinnen, die in Italien studieren, haben sich für den Fachbereich Erziehungs- und Bildungswissenschaften entschieden und 16,5 % für einen Studiengang im Bereich Gesundheitswesen und Pharmakologie. Die männlichen Studierenden bevorzugen die Studienrichtungen Wirtschaft und Statistik (17,6 %) sowie Ingenieurwesen und Informationswissenschaften (15,3 %).

Die sogenannten MINT-Fachbereiche (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) ziehen nach wie vor mehr männliche Hochschüler an: 34,5 % der Erstsemester haben sich dafür entschieden. Der Frauenanteil fällt hingegen mit 10,8 % eher bescheiden aus. Besonders unausgeglichen ist das Geschlechterverhältnis in den Bereichen Ingenieurwesen und Informationswissenschaften sowie Informatik und Informationstechnik, in denen sich fünfmal mehr männliche als weibliche Studienanfänger immatrikuliert haben. Bei den Neueinschreibungen in die naturwissenschaftlichen Studienrichtungen überwiegen hingegen die Frauen, während sich im Fachbereich Architektur und Bauingenieurwesen Männer und Frauen fast die Waage halten.

Im Kalenderjahr 2023 schließen 1.401 in Südtirol ansässige Personen, und zwar 496 Männer und 905 Frauen, ihr Studium an einer italienischen Uni ab, 162 mehr als im Vorjahr (+13,1 %).

Rund 40 % der Südtiroler HochschulabsolventInnen, die an einer italienischen Uni eingeschrieben waren, haben ihren Studienabschluss in Südtirol gemacht: 26,1 % an der Freien Uni Bozen, 11,5 % an der Landesfachhochschule für Gesundheitsberufe „Claudiana“ und 2,5 % an der PTH in Brixen. Da zudem 10,2 % ihren Abschluss an der Uni Trient erlangt haben, hat die Hälfte der Südtiroler Hochschulabsolventen ein Studium in der Region absolviert. Die restlichen Jungakademiker und Jungakademikerinnen schlossen ihr Studium in Verona (4,8%), Mailand (4,6 %), Padua (4,4 %) oder Bologna (3,9 %) bzw. an anderen italienischen Universitäten (32,2 %) ab.

Weniger Südtiroler Studierende an österreichischen Unis

Im Studienjahr 2023/24 studieren 6.293 Südtiroler und Südtirolerinnen an öffentlichen Universitäten in Österreich, 201 weniger als im vorhergehenden Studienjahr (-3,1 %).

Unter den österreichischen Universitätsstädten ist Innsbruck nach wie vor die erste Wahl der Südtiroler Hochschülerschaft. In der Tiroler Landeshauptstadt sind 60,6 % der in Österreich studierenden SüdtirolerInnen eingeschrieben. Es folgen Wien (30,3 %) und mit beträchtlichem Abstand Graz (8,1 %) und Salzburg (2,9 %). Die restlichen 2,2 % entfallen auf Linz, Klagenfurt oder Leoben (1).

Im Studienjahr 2022/23 haben 1.200 Südtiroler Studierende, und zwar 553 Männer und 647 Frauen, ihr Studium in Österreich abgeschlossen. 59,2 % der JungakademikerInnen machten ihren Abschluss in Innsbruck und 28,1 % in Wien. Die restlichen 12,8 % entfallen auf andere Studienorte.

Von diesen 1.200 Südtiroler HochschulabsolventInnen haben 16,6 % ihren Abschluss in Pädagogik, 14,2 % in Sozialwissenschaften, Journalismus und Informationswesen und 13,2 % in Ingenieurwesen, verarbeitendes Gewerbe und Baugewerbe gemacht. 13,2 % entfallen auf Naturwissenschaften, Mathematik und Statistik und 12,5 % auf Wirtschaft, Verwaltung und Recht.

Größtes Interesse für Sozialwissenschaften und Journalismus

Im Studienjahr 2023/24 sind 1.067 (17,0 %) in Österreich studierende SüdtirolerInnen in Studiengänge der Sozialwissenschaften, Journalismus und Informationswesen eingeschrieben. 940 (14,9 %) haben Pädagogik, 936 (14,9 %) Geisteswissenschaften und Künste, 932 (14,8 %) Ingenieurwesen, verarbeitendes Gewerbe und Baugewerbe und 930 (14,8 %) Naturwissenschaften, Mathematik und Statistik gewählt. Etwas weniger Zulauf verzeichnen die Fachrichtungen Wirtschaft, Verwaltung und Recht (12,5 %) so- wie Gesundheit und Sozialwesen (11,5 %). 9,6 % sind in andere Studiengänge eingeschrieben.

Die Frauen studieren häufiger Pädagogik (20,8 %), Sozialwissenschaften, Journalismus und Informationswesen (19,5 %) bzw. Geisteswissenschaften und Künste (18,9 %). Die Männer wählen vor allem die Richtung Ingenieurwesen, verarbeitendes Gewerbe und Baugewerbe (23,1 %), gefolgt von Naturwissenschaften, Mathematik und Statistik (16,6 %) – beides MINT-Fächer.

Der Bereich der Naturwissenschaften ist der einzige unter den immer noch männlich dominierten MINT- Fachbereichen, der sich seit ein paar Jahren eines mehrheitlich weiblichen Zulaufs erfreut.

 

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