„Nicht ausreichend“

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Wie der Dachverband für Natur- und Umweltschutz die Ergebnisse der Pestizid-Studie des Sanitätsbetriebes und des Versuchszentrum Laimburg bewertet.
Unter anderem hat der Dachverband für Natur- und Umweltschutz auf das Problem der Pestizid-Rückstände auf Spielplätzen aufmerksam gemacht. Dieser hat sogar eine Studie mitfinanziert.
Die TAGESZEITUNG hat Geschäftsführerin Madeleine Rohrer um eine Stellungnahme zur Studie des Sanitätsbetriebes und des Versuchszentrum Laimburg ersucht:
Wir begrüßen, dass der Südtiroler Sanitätsbetriebe und das Versuchszentrums Laimburg endlich die Ergebnisse der Grasproben aus dem Jahr 2021 veröffentlicht haben. Denn die Daten wurde bisher unter Verschluss gehalten. Der Dachverband hat eine Studie zu den Rückständen auf Spielplätzen und Schulhöfen zwischen 2014 und 2020 mitfinanziert, die unter anderem von der Wiener Universität für Bodenkultur erstellt wurde und dieselben Grasproben (ohne 2021) als Grundlage verwendet. Die Autoren haben sogar über die Volksanwältin versucht, die Laborberichte für 2021 für die eigene Studie zu erhalten, was Sanitätsbetrieb und Laimburg bisher abgelehnt hatten. Für das Jahr 2022 wurden leider überhaupt keine Proben genommen.
Sanitätsbetrieb und Laimburg ziehen zur Bewertung der Belastung durch Pflanzenschutzmittel die Grenzwerte von Äpfeln und Schwarzbeeren heran, in der vom Dachverband finanzierten Studie werden die Grenzwerte für Salat berücksichtigt. Damit kommt der Sanitätsbetrieb des Landes zum Schluss, dass die Maßnahmen der Landesregierung positiv zu bewerten sind, während die Schwester-Studie die Maßnahmen als nicht ausreichend sieht. Mit anderen Worten: Für das Fungizid Captan gelten für Äpfel 10 Mikrogramm pro Kilo und 30 bei Schwarzbeeren, allerdings nur 0,03 Mikrogramm pro Kilo für Salat. Fluazinam, das bei Pilzkrankheiten eingesetzt wird, hat einen Grenzwert von 3 Mikrogramm bei Schwarzbeeren, für Äpfel liegt dieser bei 0,3 und für Salat bei 0,01.
Der Dachverband wird jetzt Einsicht in die detaillierten Laborberichte nehmen und sich die Ergebnisse der Studie im Detail anschauen, zum Beispiel in welchen Monaten die Proben gezogen wurden. Laut Studie stammen insgesamt 77 Proben zwischen 2018 und 2021 aus den Monaten Jänner und Februar. Aus dem Bericht vom Südtiroler Sanitätsbetrieb und Versuchszentrum Laimburg geht aber nicht hervor, in welchem Jahr wie viele Proben in der üblicherweise pestizidfreien Zeit gezogen wurde und wie diese Daten in die Berechnungen der Differenzen zwischen Grasproben mit und ohne Belastung eingeflossen sind.
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