Brauchen wir die Post noch?
Die (italienische) Schneckenpost war in dieser Woche wieder einmal Thema im Südtiroler Landtag.
Die italienische Post plant, sich ab 2026 aus dem universellen Postdienst aufgrund der zunehmenden Digitalisierung und dem flächendeckenden Einzug der zertifizierten elektronischen Post zurückzuziehen, erklärte Bernhard Zimmerhofer (Süd-Tiroler Freiheit).
Italien will die Verwaltung weitestgehend digitalisieren, deshalb soll für Unternehmen sowie Privatpersonen eine zertifizierte elektronische Post (PEC) verpflichtend eingeführt werden. Einschreiben und Gerichtsakten, die bisher über die Post abgewickelt wurden, würden somit wegfallen.
Zimmerhofers Fragen dazu: Sind der Landesregierung diese Pläne Roms bekannt und welche Schlüsse zieht sie daraus? Würde der Vertrag der Landesregierung mit der italienischen Post unter diesen neuen Voraussetzungen weiterhin bestehen bleiben?
Man habe bereits um eine schriftliche Stellungnahme angefragt, berichtete LH Arno Kompatscher. Wenn morgen keine Briefe mehr verschickt würden, müsste man sich überlegen, ob der Vertrag mit der Post noch sinnvoll sei.
Derzeit sei man mit dem Dienst nicht zufrieden, und man werde auch die vorgesehehen Strafen einfordern.
Man müsse sich aber fragen, was man als Ersatzdienst anbieten könnte. Derzeit sei es besser, den Vertrag zu haben als nicht zu haben. Man hätte längst kündigen sollen nach all den Skandalen, meinte Zimmerhofer.
Auch anderswo werde die Post abgebaut. Die 10 bis 11 Millionen Euro, die man jährlich dafür ausgebe, seien verloren.
Kommentare (2)
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