Südtirol wird italienischer
Die Ergebnisse der Sprachgruppenzählung ist da. Die italienische Sprachgruppe steigt um fast ein Prozent, während die deutsch- und ladinischsprachige Bevölkerung abnimmt.
von Markus Rufin
Im Juni 2024 wurde die Sprachgruppenzählung abgeschlossen. Erstmals fand diese nicht nur in klassischer Papierform statt, auch online konnten die Südtiroler daran teilnehmen. Rund 30 Prozent nahmen die Gelegenheit war. Jetzt sind die Ergebnisse der Sprachgruppenzählung dar. 450.373 Bürger beteiligten sich daran.
26,98 Prozent der Südtiroler sind Teil der italienischen Sprachgruppe, 68,81 gehören der deutschen Sprachgruppe an und 4,41 Prozent sind Teil der ladinischen Sprachgruppe. Im Vergleich zur letzten Erhebung, die 2011 damals noch gemeinsam mit der Bevölkerungszählung stattfand, nimmt der Anteil der italienischsprachigen Südtiroler landesweit um 0,92 Prozent zu, während jener der deutschen (-0,8) und ladinischen (0,12) Sprachgruppe abnimmt.
In gleich sechs Gemeinden gibt es eine italienische Sprachgruppenmehrheit. Neben Bozen Bozen (74,71 %), Leifers (74,47 %), Branzoll (63,46 %), Salurn an der Weinstraße (62,49 %), Pfatten (61,52 %) ist im Vergleich zur vorherigen Zählung Meran (51,37 %) dazugekommen.
Der Vergleich der Ergebnisse auf Gemeindeebene zeigt, dass die italienische Sprachgruppe, in 21 Gemeinden anteilsmäßig gesunken und in 95 Gemeinden gestiegen ist. Die deutsche Sprachgruppe hat demgegenüber in 89 Gemeinden anteilsmäßig ab- und in 27 Gemeinden zugenommen.
In 102 Gemeinden ist die deutsche Sprachgruppe mehrheitlich vertreten. An erster Stelle rangiert die Ge-meinde Moos in Passeier mit einem Anteil, gefolgt von Martell und Mühlwald. Insgesamt beträgt der Anteil der deutsch- sprachigen Bevölkerung in 17 Gemeinden mehr als 98 Prozent, in 55 Gemeinden liegt er über 95 Prozent und in 75 Gemeinden übersteigt er die 90-Prozent-Marke.
Den größten Unterschied im Vergleich zu den Daten von 2011 gibt es in der Gemeinde Sterzing: Hier verzeichnete die italienische Sprachgruppe eine Zunahme um 6,13 Prozentpunkte, während die deutsche und die ladinische Sprachgruppe um 5,98 bzw. 0,14 Prozent- punkte abnahmen.
In der Landeshauptstadt Bozen steigerte die italienische Sprachgruppe ihren Anteil gegenüber dem Jahr 2011 um 0,91 Prozentpunkte, die deutsche Sprachgruppe verzeichnete hingegen im gleichen Zeitraum eine Abnahme um 0,78 Prozentpunkte.
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