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„Trennen ist widersinnig“

Heidrun Demo (Foto: unibz)

Die Bozner Uni-Professorinnen Simone Seitz und Heidrun Demo sind erleichtert, dass es an der Goethe-Schule keine Sonderklasse für SchülerInnen mit geringen Deutschkenntnissen gibt.

Spät, aber doch wird die Diskussion zum Fall Goethe-Schule auf eine Ebene gehievt, auf der sie seriös diskutiert werden sollte.

Auf die akademische Ebene.

Die Professorinnen  Simone Seitz und Heidrun Demo, Direktorin bzw. stellvertretende Direktorin des Kompetenzzentrums für Inklusion im Bildungsbereich an der Freien Universität Bozen in Brixen, haben eine Stellungnahme zur Debatte um die Einrichtung einer Sonderklasse aus Sicht der Bildungsforschung verfasst.

Der Gastbeitrag im Wortlaut:

„Mit Erleichterung haben wir die Nachricht vernommen, dass es in Bozen keine Sonderklasse geben wird für Kinder und Jugendliche, denen von Seiten ihrer Schule geringe Deutschkenntnisse attestiert werden.

Dies ist beruhigend und zwar weder aus ideologischen noch aus politischen Gründen, sondern schlicht aus wissenschaftlicher Sicht.

Ganz allgemein hat die Schule NICHT die Aufgabe, Kinder nach ihren vorab erworbenen Kompetenzen zu sortieren, sondern gerade umgekehrt, allen Kindern gleichermaßen Bildung und damit auch den Erwerb der so wichtigen sprachlichen Kompetenzen zu ermöglichen.

Die anspruchsvolle Aufgabe der Schule ist es folglich, Kindern unterschiedlicher Lebenslagen und Vorerfahrungen in der Schulklasse als einer „Gemeinschaft der Verschiedenen“ den Erwerb von Wissen und die Entfaltung ihrer Persönlichkeit zu ermöglichen. Die Trennung von Kindern nach sozialen Kategorien wie Migrationserfahrungen ist daher fachlich gesehen widersinnig. Dass Kinder eine Sprache kaum lernen können, wenn sie hierfür systematisch ausgerechnet von den Kindern getrennt werden, die diese Sprache sprechen, ist nicht nur alltagslogisch gesehen klar, sondern wurde auch wissenschaftlich in vielen Studien gezeigt.

Simone Seitz (Foto: Unibz)

Dem internationalen Wissensstand folgend kann eindeutig gesagt werden, dass Sonderklassen dieser Art nicht effektiv sind, sondern sich lernhinderlich auswirken. In vielen Studien wurde gezeigt, dass den solcherart ausgesonderten Kindern mit systematisch abgesenkten Erwartungen begegnet wird und sich die Erfahrung von Marginalisierung und Segregation negativ auf die persönliche und soziale Entwicklung der Betroffenen auswirkt. Sonderklassen werden von den Kindern und Jugendlichen als Abwertung und Beschämung durch Erwachsene erlebt – sie sind demotivierend und bringen die Kinder und ihre Familien in Distanz zur Schule. Zudem lernen die in den „ausgelesenen“ Klassen verbleibenden Kinder auf diesem Weg, dass es legitim ist, Kinder aufgrund bestimmter sozialer Merkmale aus der Gruppe auszuschließen und sie zu benachteiligen –  eine höchst problematische pädagogische Botschaft einer Schule.

Bezogen auf den Unterricht ist seit langem klar, dass es keine homogenen Lerngruppen gibt und ein Unterricht, in dem alle Kinder zum gleichen Zeitpunkt auf exakt die gleiche Art zum gleichen Lernziel gebracht werden können, eine Illusion darstellt. Guter Unterricht, darüber besteht auch international Einigkeit, basiert auf der Idee der Heterogenität einer Lerngruppe. Offene Unterrichtsformen, in denen es normal ist, dass Kinder unterschiedlich lernen, sind daher weithin empfohlen, konzeptionell gut entwickelt und bieten viele Möglichkeiten der individuellen Förderung innerhalb der Gruppengemeinschaft. Lehrpersonen brauchen dafür Strukturen, die offene Unterrichtsformen unterstützen (z. B. flexible räumliche Anordnungen) und Zeit für die Planung und Reflektion im Team. Vor allem aber ist es wichtig, an Schulkulturen zu arbeiten.

in Positivbeispiel ist die von uns wissenschaftlich begleitete Initiative „Wege in die Bildung 2030 – guter Unterricht in der inklusiven Schule“ an deutschsprachigen Schulen in der Provinz: über Fortbildung und Prozessbegleitung werden hier die schulinternen Entwicklungsprozesse zur Qualität des Bildungsangebots gestärkt. Dies zeigt, dass Qualitätsentwicklung Investitionen in die Aus- und Fortbildung des Personals erfordert – aber auch, dass es sich unbedingt lohnt.“

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (55)

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  • nobodyistperfect

    Natürlich, die Damen haben gut reden, wären ihre Kinder in einer Klasse mit 80-90% Ausländer, die der Sprache nicht mächtig sind würde die Meinung ganz anders lauten. Aber diese sogenannten Experten haben von der Realität keine Ahnung. Was notwendig wäre um die Sache zu lösen, wissen die betroffenen Lehrer genau, dafür brauch es keine Ratschläge.

    • heracleummantegazziani

      Sind Sie Bildungswissenschaftler, dass Sie den Aussagen der beiden Fachfrauen widersprechen können?
      Die Studien, auf die sich die beiden berufen basieren auf der Auswertung und Analyse von Erfahrungswerten, mit anderen Worten auf der Realität. Zu behaupten, sie hätten von der Realität keine Ahnung ist daher eher ein Zeichen, dass Sie nicht wissen von was Sie schreiben.

      • placeboeffekt

        Hercule

        Wie wäre es mit etwas kritischem Rationalismus?

        Wissenschaftler irren sich oft- dies sich einzugestehen, das ist nun mal der Unterschied zwischen Wissenschaft und Dogma.

        Natürlich freuen Sie sich , wenn ihre Meinung bestätigt wird.
        Aber wir brauchen sicher nicht lange wühlen, und finden Wissenschaftler mit genau der entgegengesetzten Meinung.

        • heracleummantegazziani

          Na dann bringen Sie solche Wissenschaftler, die das Gegenteil behaupten. Bis es soweit ist werden Sie verstehen, dass ich den Aussagen von Fachleuten mehr vertraue als Ihrem Bauchgefühl. Gerade Sie lassen kritischen Rationalismus vermissen.

          • placeboeffekt

            Hercule:

            Bitte gerne:
            „ Bildungsforscherin McElvany für verpflichtende Sprachförderung“

            Können Sie googeln

            Und was den kritischen Rationalismus angeht: in Gegensatz zu Ihnen, welcher ständig im confirmation bias lebt, lasse ich mir andere Standpunkte schon durch den Kopf gehen- die könnten schließlich recht haben.

          • heracleummantegazziani

            Oh sage und schreibe EINE haben Sie gefunden! Aber eigentlich bestätigt auch sie nicht, was Sie gerne hätten (von wegen Confirmation Bias). Wenn Sie aber nicht den Unterschied zwischen „verpflichtender Sprachförderung“ und „sprachlicher Inklusion“ verstehen, ist jede weitere Diskussion zwecklos. McElvany sagt im Grunde nichts anderes als die beiden Forscherinnen im Artikel. Unter gezielter Sprachförderung versteht McElvany NICHT Trennung. Im Gegenteil, McElvany ist auch der Meinung, dass der Kontakt mit der deutschen Sprach, auf jeder Ebene, von Bedeutung ist. Unter Sprachförderung versteht sie Zusatzangebote. Sie müssen sich schon mehr anstrengen.

      • andreas

        Eine Klasse mit 20 Schülern, 10 sprechen Deutsch, 10 können kein Deutsch.
        Den 10, welche kein Deutsch sprechen, dies beizubringen, nimmt viel Zeit in Anspruch, die Ausbildung der 10, welche es können, verzögert sich massiv. Ist das fair diesen 10 gegenüber?

        Was spricht dagegen die 10, welche es nicht können, eine Jahr lang in Deutsch zu unterrichten und sie beginnen halt 1 Jahr später mit der regulären Schule?

        Da geht es nicht um „unterschiedliche Kompetenzen“, sondern die Basis, die Unterrichtssprache zu beherrschen, um dem Unterricht folgen zu können.

        • heracleummantegazziani

          Du gehst zahlenmäßig von einer reinen Annahme aus. Oder weißt du, dass es konkret um eine Klasse geht in der die Hälfte nicht Deutsch kann?
          Im Artikel geht es grundsätzlich um die These, dass das Erlernen einer Sprache im direkten Kontakt funktioniert, bzw. besser funktioniert. Und da vertraue ich Fachleuten eher als jemand, der nicht vom Fach ist. Ich z.B. bin in einem Umfeld aufgewachsen in dem der Kontakt mit italienischsprachigen Mitbürgern alltäglich war. Ich habe davon außerordentlich profitiert.

          • andreas

            Ist eine hypothetische Zahl, doch sofern die Aussagen mancher Eltern stimmen, ist sie nicht mal so unwahrscheinlch.
            Wobei eigentlich auch 3-4, welche die Sprache nicht sprechen, reichen.

            Bin auch im Umfeld von Italienern aufgewachsen und natürlich ist das für das Erlernen der Sprache von Vorteil, da man die Sprache auch anwendet.
            In den Schulklassen war aber so gut wie nie jemand, der nur italienisch spricht.

            Ich sehe auch kein Problem darin, wenn Kinder vor dem Schulbesuch einen einjährigen Sprachkurs/Sprachschule besuchen, das Eintrittsalter in die Schule ist doch nicht in Stein gemeiselt.

            Das hat rein gar nichts mit Ausgrenzung zu tun, eher im Gegenteil, da sie bei Schulbeginn dann dieselben Voraussetzungen wie die anderen haben.
            Kann mir nicht vorstellen, dass Kinder sonderlich begeistert sind in der Klasse zu sitzen und nichts zu verstehen.

          • summer1

            Anderle
            Was du richtig findest oder nicht, ist irrelevant. Tatsache ist, dass seit 1978 in Italien integrierte Klassen verpflichtend sind, egal welche Sprachkompetenz die einzelnen Schüler haben.
            Das war eine sozialistische Pädagogik, die bis heute die Fratelli gesetzlich nicht geändert haben. Also ist es völlig egal, was du besser findest, die Lehrer haben ihre Pflicht zu erfüllen und das umzusetzen, was sie gelernt haben.
            Früher haben alle Lehrkräfte schaffen müssen, mehrere Klassenjahrgänge innerhalb eines Klassenzimmers zu unterrichten. Das müsste für die heute so viel intelligenteren Lehrkräfte, die vor allem wissen, was frühere Lehrer alles falsch gemacht haben, doch beherrschen oder sind sie vielleicht sogar weit weniger kompetent und schieben eine Direktorin vor, die sich in der Tat ein Disziplinarverfahren verdient hat, weil die geltende schulische Gesetzgebung eindeutig und klar ist?

      • enfo

        Stellen sie sich nicht dumm. Die haben nur Daten für eine Seite der Medaille. Und ihr Hausverstand wird wohl ausreichen zu verstehen, dass Inklusion nur unter gewissen Voraussetzungen funktionieren kann

        • heracleummantegazziani

          Unter welchen Voraussetzungen denn? Sind Sie auch Bildungswissenschaftler? Oder sind Sie der typische Südtiroler, der immer alles besser weiß?
          Ich habe halt persönliche Erfahrung mit sprachlicher Inklusion gemacht und es war weder zu meinem Nachteil, noch zu dem meiner Kinder (die über den Sport täglich im Kontakt mit Kindern italienischer Muttersprache waren bzw. sind). Ist zwar statistisch wertlos, aber ein Zufall kann es nicht sein.

          • enfo

            Es geht um Kinder die schon die Sprache können, das ist das Problem. Diese Kinder bleiben bildungsmäßig stehen, oder kommen nur langsam voran. Soe werden unterfordert. Die Studie besagt NUR, dass kinder, die die Sprache nicht können davon profitieren.

      • artimar

        @“hera …“ Ihr Wissenschaftsverständnis widerspricht genau dem, was Wissenschaft ausmacht. Sie ist gerade nicht abschließend.
        Und selbstverständlich dürfen und sollen sogar Positionen, auch von Lehrenden und Forschenden, unbedingt hinterfragt werden. Jede und jeder ist dazu sogar ausdrücklich ermutigt (Kant), dies zu tun.
        Hier geht aber erstmal überhaupt zu klären, auf was sich die Aussagen der Damen in Bozen, unter Angabe von Quellen, konkret beziehen. Beziehen sich diese Studien denn überhaupt konkret mit der Situation der Minderheitenschulen?
        Geht es bei diesen Studien um die hier zur Debatte stehende“Willkommensklasse“ in der Schulanfangsphase im Rahmen der Schulautonomie, um im Übergang Kindern schnellstmöglich nötige Sprachkenntnisse für den weiteren erfolgreichen Verlauf des Bildungsweges zu ermöglichen?
        Zudem. Manches ist nur eine Frage der Definition. Wenn man von „Sonderklasse“ spricht, dann klingt/ist das ausgrenzend und laut Gesetz in Italien nicht möglich. Bei (propädeutischer) Klasseneinteilung nach Vorkenntnissen im Übergang sieht es anders aus.
        In Berlin und anderswo, wo es „Willkommensklasse“ hat, sind Schule auch integrativ/inklusiv.
        Wieso sollten Schüler-innen, insbesondere in der Schulanfangsphase, im Sprachzentrum Bozen besser aufgehoben sein, als etwa an der eigenen Schule?

        • heracleummantegazziani

          Wenn Sie Ihren Standpunkt zu untermauern versuchen, dürfen Sie nicht Blödsinn schreiben. Mit Minderheitenschulen hat das Thema Sprachförderung erstmal nichts zu tun, deshalb gibt es ja Schulen mit deutscher Unterrichtssprache. Die Behauptung, Kinder deutscher Muttersprache würden Deutsch nicht richtig lernen, weil sich in der Klasse ein paar Kinder befinden, die nicht deutscher Muttersprache befinden, heißt das Problem nicht zu erfassen. Das Problem des Erlernens des Deutschen besteht bei uns auch dort, wo sich KEINE Kinder anderer Muttersprache befinden. Machen Sie sich die Mühe und lesen Sie die Kommentare unter dem Gesichtspunkt der Sprachkompetenz des Schreibers und fragen Sie sich, welches der Grund für die offenbar mäßigen Sprachkenntnisse ist. Darüber sollten Sie mal nachdenken.
          Trennung bringt genau nichts. Die Frage ist nur die Menge der Schüler anderer Muttersprache.

    • hermannh

      Eines ist sicher, dass Thema gehört sachlich diskutiert: das Medienhaus der Weinbergwegschnecken hat mal wiederhalb Südtirol aufgehetzt und denen ging es noch nie um Lösungen!

      • opa1950

        Hermannh, sie sind wohl auch in eine Schule mit mehreren nicht deutsch sprechenden Schülern gegangen.Wohl deshalb ist ihr Intelligenz nicht ganz ausgereift.

      • prof

        Genau so ist es,schauen wie die Weinberg-Brüder jetzt die 2 Uni-Professorinen durch ihe Aussagen“abwatschen“.

      • markp.

        @hermannh

        Ja, dann soll halt mal deine heiß geliebte SVP, auf die nichts kommen darf und wehe jemand kritisiert sie, endlich mal eine sachliche Diskussion anetzen. Sie ist ja die Regierungspartei. Jetzt ist schon ein Monat seit Schulbeginn vorbei und noch immer hört man nur viel blabla und nix konkretes von der SVP. Jahrelang hat man die Hilfeschreie ignoriert, nichts ist passiert.
        Da braucht man jetzt auch nicht der Athesia den schwarzen Peter zuzuschieben.

    • besserwisser

      ja das ist das übliche problem der experten: sie haben das problem nicht. die wahrscheinlichkeit dass die kinder dieser damen an eliteschlen studieren und akademisches bildungsniveau erreichen ist sehr groß.
      ob sie die realtität jemals kennen lernen…? ein „studium“ ihrer cv’s hat für mich nicht gerade einen realen bezug zur wirklihkeit erkennen lassen …

  • brutus

    …es ist nur eine Frage der Zeit, dann werden wir im Abseits stehen, dann wurd die Trennung zum Alltag!

  • criticus

    Expertinnen???? Hmmm!

  • @alice.it

    Naja, möchte wissen wieviel Zeit diese Damen verplempert haben, nur um obiges Artikelchen zu Papier zu bringen. Soviel an Forschung und Reflexion könnte sich wohl keine „normale“ Lehrperson im Schulalltag leisten.

  • sougeatsnet

    Welche Erfahrungen bringen diese beiden Profs mit? Aus meiner Sicht geht Wissenschaft anders.

  • nochasupergscheiter

    Komisch lehrerinnen und Direktorinnen und Eltern und Kinder sind nicht kompetent… Die direkt betroffenen…
    Wenn man recht haben will muss man nur sie richtigen Leute in die Zeitung hieven, die anscheinend studiert sind und einem recht geben…
    Die Zeiten sind vorbei lieber heracleum, in denen du mit deiner ewig rechts einstellung immer recht haben kannst… In der Klasse meiner Tochter war ein Junge der gar nichts verstand, am Ende des Schuljahres hat er gesagt, Klasse gut… Ansonsten lernte er nichts da er nichts verstand und ihn niemand verstand…
    Lieber heracleum es ist halt nicht immer alles schwarz oder weiss so wie du und die Politik es eben gerne hätten

  • unglaublich

    Ich mach mal einen Vorschlag: Alle, die über Unterricht reden bzw. entscheiden, müssen auch unterrichten. Und ja, das große Wort „Wissenschaft“ sollte nicht wie Wahrheit verwendet werden, denn das ist sie nicht. Bei genauerem Hinsehen sind auch Metastudien oft genug mangelhaft und „Wissenschaftler“ einäugig (aus verschiedenen Gründen). Meine Erfahrung ist die, dass Kinder Leistungsanforderungen ausgesetzt werden sollen, die sie mit Arbeit erreichen können. Nicht homogene Klassen haben mehr Kinder dazu gebracht, dass sie den Glauben an sich und den Spaß an der Schule verloren.
    Wenn du Kinder auf einen Sportplatz bringst, werden sie sich ALLEINE in Leistungsgruppen trennen. Wenn du Kinder in Wettkämpfe schickst, wo sie keine Chance haben, dann „verbrennst“ du sie. Aber ja, man hätte diese „Sonderklasse“ auch nach dem kooperativen System organisieren können und die Klasse „Förderklasse heißen können.

    • netzexperte

      @unglaublich Danke für diesen treffenden Beitrag – besser kann man es wohl nicht auf den Punkt bringen.

      Es geht auch nicht darum, WOHER die Kinder kommen, sondern dass sie die Unterrichtssprache NICHT beherrschen. Und eine Sprache lernt man nicht in 4 Wochen sondern im bestcase 4-6 Monaten – da ist 1 Schuljahr fast schon um.

      Leistungsklasse, Sprachklasse, Intensivkurs, … viele Begriffe hätte man statt dem negativ behafteten „Sonderklasse“ nehmen können.

      Mit ein bissl Hausverstand versteht das jeder – nur dieser wird an den Bildungsunis leider nicht gelehrt.

  • enfo

    Die beiden keben im Lalaland und sind der Beleg dafür, auf welchem Niveau die Uni ist. Die bilden Lehrer aus in Hinblick auf eine Fantasiewelt und nicht der Realität.
    Das ist alles theoretisches blablsbla , total ineffektiv und am Leven vorbei.
    Egal, spiegelt nur wieder wie unsere Bildung im A… ist.

  • andreas

    „Die Trennung von Kindern nach sozialen Kategorien wie Migrationserfahrungen ist daher fachlich gesehen widersinnig.“

    Widersinnig ist eher die mangelnden Sprachkenntnisse, das ursächliche Problem, als „Migrationserfahrung“ zu bezeichnen.
    Wie kann man nur „wissenschaftlich“, so an einem Problem vorbeireden?

  • sportsman

    Es wäre interessant zu erfahren, ob überhaupt und wieviele Jahre diese Wissenschaftlerinnen selbst unterrichtet haben. Man sollte auch einmal die Erfahrungsberichte der direkt Betroffenen, und zwar der Lehrpersonen, veröffentlichen. Wie soll eine Lehrerin alleine einen guten Unterricht gestalten und allen Kindern gerecht werden, wenn die Hälfte der Klasse sie nicht versteht. Es bräuchte dafür viel mehr zusätzliche Lehrpersonen in den Klassen, davon redet die Politik aber nicht, denn bei den fiinanziellen Ressourcen wird gespart, auf Kosten der Kinder.

  • steve

    Wenn wir schon über Wissenschaft reden, müssen wir nicht nur den positiven Effekt von gemischtsprachigen Klassen auf den Spracherwerb von Migrationskindern untersuchen, sondern auch inwieweit sich gemischtsprachige Klassen auf den Lernerfolg von Muttersprachenkindern negativ auswirken.

    Davon habe ich nichts gelesen!

  • enfo

    „Dem internationalen Wissensstand folgend kann eindeutig gesagt werden, dass Sonderklassen dieser Art nicht effektiv sind, sondern sich lernhinderlich auswirken.“
    Für Wen????? Die haben das Problem einfach nicht verstanden.

  • andreas1234567

    Hallo zum Mittag,

    vom Hausverstand her ist es einfach nur logisch mit den getrennten Klassen.
    Da können die beiden vermeintlich wissenschaftlichen Mietmäuler aus dem kunterbuntem Kosmos noch so krakeelen, wenn ein wesentlicher Anteil der Schulklasse dem Unterricht nicht folgen kann geht das auf Kosten derjenigen welche das könnten.
    Sprache lernen die Kinder auf Spielplatz und im Alltagsleben und das schneller und besser als mit irgendwelchen „pädagogischen Inklusionsrezepten“.
    Wenn die Altvorderen dieser Kinder nach Schulschluss ihren Nachwuchs lieber in Koranschule oder mit Kopftuch im heimischen Keller sehen dann spricht das auch eher sehr deutlich für getrennte Klassen.

    Ein Beispiel aus gelebter Praxis:
    Auf Alm und Hütte kommt es gern vor, das behütete Balg mit ausgeprägter Lese/Schreibschwäche darf nach Willen von Papi&Mami heute mal bestellen, das heisst dann „hey Champ, Grosser, Chef, heute bestellst du mal!“ Das Balg radebrechtet dann so 10 Minuten vor sich hin, am Ende bleibt eine genervte Servierkraft, ein stockender Betrieb und das Ende vom Lied, das Balg wird jähzornig, schmeisst Sachen vom Tisch, legt sich schreiend auf den Boden und pinkelt sich vor Wut ein.
    Der Betrieb kriegt dann eine negative Bewertung “ als kinderunfreundlich und traumatisierend für inklusionsbedürftige Kinder“, die Eltern müssen das wissen, haben mal einen Onlinekurs „Alltagsinklusion fordern und fördern“ besucht, sind also jetzt Alltagsinklusionswissenschaftler..

    Sprache ist der Zugangsschlüssel zu Ausbildung und Beruf, einfach die Tür eintreten weil man keinen Schlüssel hat ist nicht wissenschaftlich um es zusammenzufassen

    Auf Wiedersehen beim Grundkurs Hausverstand

  • robby

    Zwei realitätsferne Wissenschaftlerinnen, keine Ahnung von der Realität – davon aber viel.
    Wahrscheinlich auch noch mit dem linksgrünen Weltverbesserer Virus infiziert.

  • olle3xgscheid

    Ob es manchen hier gefällt oder nicht und nur von Logik ausgehen haben die Damen recht. Man stelle sich vor das eigene Kind wird , sagen wir mal zwecks Staaten-Landwechsel , in eine Sonderklasse geschickt. Wie groß wäre der Aufschrei…. auch aber muß ich erwähnen das auch die hier viel gerühmte Integration/Inklusiion zum Teil nur auf dem Papier wirklich funktioniert…..leider….

  • summer1

    Was die ganzen selbsternannten Bildungswissenschaftler hier richtig findest oder nicht, ist irrelevant. Tatsache ist, dass seit 1978 in Italien integrierte Klassen verpflichtend sind, egal welche Sprachkompetenz die einzelnen Schüler haben.
    Das war eine sozialistische Pädagogik, die bis heute die Fratelli gesetzlich nicht geändert haben. Also ist es völlig egal, was diese Forumsschreiberlinge als laienhaften Bildungsexperten besser finden, die Lehrer haben ihre Pflicht zu erfüllen und das umzusetzen, was sie gelernt haben.
    Früher haben alle Lehrkräfte schaffen müssen, mehrere Klassenjahrgänge innerhalb eines Klassenzimmers zu unterrichten. Das müsste für die heute so viel intelligenteren Lehrkräfte, die vor allem wissen, was frühere Lehrer alles falsch gemacht haben, doch beherrschen oder sind sie vielleicht sogar weit weniger kompetent und schieben eine Direktorin vor, die sich in der Tat ein Disziplinarverfahren verdient hat, weil die geltende schulische Gesetzgebung eindeutig und klar ist?

  • olle3xgscheid

    Enfo@ Es geht um Kinder die schon die Sprache können, das ist das Problem. Diese Kinder bleiben bildungsmäßig stehen, oder kommen nur langsam voran. Soe werden unterfordert. Die Studie besagt NUR, dass kinder, die die Sprache nicht können davon profitieren.

    Belege das mal wo die stehen bleiben oder dürfen die dann ohne Inkusionskinder 2 Klassen überspringen . Nicht zuletzt sollte das die Aufgabe der Lehrkräfte sein beide zu fördern und frag mal die Mamis wer die Hausaufgabe macht…. 😉

  • kritischerbeobachter

    Zum Nachteil, der deutschsprachigen Schüler!

  • fakt60ist

    Also wenn das so ist, dann sollen doch diese hochstudierten Professorinen selbst mal unterrichten. Es geht mittlerweile ja durch alle Berufssparten gleich, die hoch studierten scheinen alles zu verstehen und zu wissen. Wahrheit ist, dass die studierten nur mehr Probleme schaffen für diese Menschen, die alles am laufen halten. Zudem werden die letzten Kompetenten die wir noch haben , ständig durch neue Auflagen schikkaniert.Man sollte schnellstens mal das Studieren reformieren, und wirkliches Fachpersonal entsteht in der Praxis…und nicht aus den Büchern!!

  • dn

    „Grau, teurer Freund, ist alle Theorie …“. Aus der Uni-Blase erkennt frau die Realität etwas verzerrt.

  • heracleummantegazziani

    Summa summarum: Der Südtiroler Bauer, Wirt, Tischler oder Buchhalter weiß es wieder besser als diejenigen, die sich wissenschaftlich und analytisch mit dem Thema befassen.
    Man sieht es an den „sprachlichen Leistungen“ in den Kommentarspalten oder an Aussagen wie „Fachpersonal entsteht in der Praxis und nicht aus den Büchern“, was davon zu halten ist.

    • summer1

      Sage ich ja: es fibt keinen Ort der Welt mit einer solchen Dichte an Experten an Covid-19 und Impfexperten, Bildungswissenschaftlern, Bildungspolitikern und ganz allgemein Besserwissern.
      Vonwegen Brain-Drain, wir Gästen noch viele weitere Pseudowissenschaftler freizügig ans Ausland abzugeben!

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