„Sleiter ist ein A…loch“
Durch das Enthüllungsbuch „Das Geschäft mit der Angst“ entsteht ein Sittenbild der Südtiroler Sanität. Der Fall Eugen Sleiter belegt, wie brachial mit kritischen Geistern verfahren wird.
Die Autoren des Enthüllungsbuches „Das Geschäft mit der Angst“, Christoph Franceschini und Artur Oberhofer, sagten es bei der Buchvorstellung im Filmclub:
„Die Akten, Abhörprotokolle und WhatsApp-Chats, die wir analysieren konnten, ergeben leider auch ein Sittenbild der Südtiroler Sanität.
Ein Beifund unserer Recherchen war nämlich die Erkenntnis, dass der Sanitätsbetrieb Südtirol – zumindest auf der mittleren bis höheren Ebene – eine Schlangengrube ist.
In dieser Schlangengrube wird intrigiert, gemobbt.
Kritische Geister werden systematisch fertiggemacht, boykottiert.
Und noch etwas kommt ganz klar heraus:
Nicht das Wohl der Menschen, der Patienten, steht vielfach im Vordergrund, sondern die Interessen von Privaten, die Befindlichkeiten von öffentlichen Beamten.
Nach oben wird geschleimt, nach unten wird getreten.
Wenn man dieses Buch liest, versteht man, warum so vieles im Südtiroler Sanitätsbetrieb nicht funktioniert – obwohl das Land mehr als eine Milliarde Euro für diesen Bereich ausgibt.“
Soweit die Autoren bei der Buchvorstellung.
Einer dieser Beifunde, die laut Franceschini und Oberhofer belegen, mit welch brachialen und rhetorisch fragwürdigen Mittel im Südtiroler Sanitätswesen operiert wird, zeige der Fall Eugen Leiter.
Die Autoren weisen im Buch nach, dass jene Bediensteten des Sanitätsbetriebes, die vom Untersuchungsausschuss des Südtiroler Landtages vorgeladen wurden, im vorab vom damaligen Gesundheits-Landesrat Thomas Widmann und Sabes-Generaldirektor Florian Zerzer „bearbeitet“, gebrieft oder sogar von der Liste gestrichen worden sind.
Ein Mediziner, der ja nicht vor dem U-Ausschuss aussagen sollte, war der Burggräfler Allgemeinarzt und Ärzte-Gewerkschafter Eugen Sleiter.
In einem Telefongespräch, das auszugsweise im Buch „Das Geschäft mit der Angst“ wiedergegeben wird, bezeichnet Thomas Widmann den Allgemeinarzt knapp und harsch als „Arschloch“ (siehe Faksimile aus dem Buch).
Wie reagiert Eugen Sleiter auf diese wenig schmeichelhaften Worte aus dem Munde des ehemaligen Gesundheits-Landesrates?
Der Burggräfler Mediziner, der bei den Landtagswahlen für das Team K ins Rennen geht, schreibt auf Facebook keck:
„Wenn man so von einem Ex SVP Politiker genannt wird, dann hat man vermutlich wenig falsch gemacht.
Ich habe mich nie verbiegen lassen und immer sachlich mein Fachwissen eingebracht und bin wohl deshalb für Widmann und Zerzer nicht nützlich.
Fehlt noch die Aufarbeitung durch den Rechnungshof beim Einkauf von völlig überteuerten Antigenschnelltests durch die Sabes, bei denen mehrere Millionen Euro an südtiroler Steuergeldern verschwendet wurden.“
Kommentare (25)
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