„Schlimmeres verhindert“
Die über 500 Sperren in der Gemeinde Lüsen haben beim Unwetter vom 15. August haben weitaus schlimmere Folgen verhindert.
Im Zuge der Gewitterlinie vom 15. August sind in mehreren Bereichen der Wildbachverbauung Schäden zu verzeichnen. „Wir investieren laufend in Bauten zum Schutz der Bevölkerung“, unterstreicht Bevölkerungsschutzlandesrat Arnold Schuler: „Die meteorologischen Herausforderungen, die uns mit dem Klimawandel ins Haus stehen, erfordern aber eine Verstärkung dieser Schutzmaßnahmen.“
Aufräumarbeiten nach Murgängen in Pflersch
In der Örtlichkeit St. Anton in Pflersch in der Gemeinde Brenner hat der Sandesbach die Hofzufahrt zu den Steinhöfen verlegt. Der Tribulaunbach hat Material in den Pflerscherbach transportiert und in der Mündung abgelagert, berichtet der Direktor des Landesamtes für Wildbach- und Lawinenverbauung Nord Philipp Walder: Am nächsten Tag in der Früh hat die Wildbachverbauung mit den Aufräumarbeiten begonnen, damit der Abfluss wieder ungehindert erfolgen kann.
Schäden an Lasanke und Seitenbächen in Lüsen
Wesentlich größer war das Ereignis, das am selben Abend in der Gemeinde Lüsen zu Schäden in mehreren Bächen geführt hat:
Betroffen war die Lasanke als Talfluss und hauptsächlich der Zubringer Plonerbach in der Örtlichkeit St. Nikolaus, fasst Amtsdirektor Philipp Walder zusammen: Der Plonerbach hat massiv Geschiebe antransportiert, die geschätzten 30.000 Kubikmeter Murmaterial haben zum Teil die Lasanke aufgestaut.
Die Lasanke hat aufgrund der starken Wasserführung Ufererosionen und Beschädigungen von Uferschutzmauern und auch von Straßen verursacht, etwa auf der Straße von Petschied Richtung Würzjoch, wo das Tal sehr eng ist und nach der Beschädigung des Uferschutzes auch die Straße und Leitplanken beschädigt wurden.
Die Straße musste auf Verordnung der Gemeinde für mehrere Wochen gesperrt werden.
Im Sägewaldbach, einem weiteren Seitenbach der Lasanke, hat der Murgang das Rückhaltebecken aus den 1970er-Jahren vollgefüllt. Nun wird im Zuge einer der ersten Maßnahmen dieses Becken ausgeräumt.
Hunderte Schutzbauten in Lüsen haben ihre Funktion erfüllt
„Die über 500 Sperren in der Gemeinde Lüsen“, betont Amtsdirektor Walder, „haben ihre Funktionstüchtigkeit auch während dieses außerordentlichen Wetterereignisses unter Beweis gestellt und damit weitaus schlimmere Folgen verhindert. Unser System hat standgehalten, bis auf ein paar kleine Beschädigungen, die wir innerhalb dieses Jahres wieder beheben werden.“
Die Priorität der Wildbachverbauung liegt jetzt bei der Räumung des Plonerbachs, damit der Bach wieder in sein Bachbett zurückfindet und die Befahrbarkeit der Straße aufrecht bleibt. Gearbeitet wird auch an der Wiederherstellung der beschädigten Schutzbauten, Mauern und Sperren im Bereich des Kaserbachs beim Dorf Lüsen. Die Mitarbeiter der Wildbachverbauung sind im Einsatz: Vorarbeiter Alex Messner und drei Techniker für die Ereignisdokumentation.
Derzeit werden alle Schäden erhoben; als erste Sofortmaßnahme werden 150.000 Euro investiert.
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