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„Alle Ziele übertroffen“

Der Sitz der Brennerautobahn AG

Die Brennerautobahn AG hat einen Gewinn von über 93 Millionen Euro eingefahren. Die Unfallrate sinkt weiter.

„Das Jahr 2022 war ein Jahr der Rekorde: Sowohl in Bezug auf den Umsatz als auch dem Ebitda und dem Gewinn verzeichnen wir historische Ergebnisse. Unsere umsichtige Haushaltsführung erlaubt es, das
Geschäftsjahr mit einem Nettogewinn von insgesamt 93,55 Millionen Euro abzuschließen. Dies alles vor dem Hintergrund eines neuen Rekordes an Investitionen in die Instandhaltung und in die Sicherheit. Zumal wir alle
Ziele übertroffen haben, können wir nunmehr mit großem Optimismus und Entschlossenheit die geplanten
epochalen Investitionen von 7,2 Milliarden in Angriff nehmen. Auch das vergangene Jahresende reiht sich in
diese ausgezeichneten Ergebnisse ein: Im Dezember bewertete das Infrastruktur und Transportministerium
das PPP-Projekt der Brennerautobahngesellschaft als machbar.“

Mit diesen Worten beurteilte der Geschäftsführer der Brennerautobahn AG Diego Cattoni die Bilanz eines außergewöhnlichen Jahres für das Unternehmen.

Der Verwaltungsrat konnte damit in seiner Sitzung am Freitagmorgen  unter dem Vorsitz von Präsident Hartmann Reichhalter einen Jahresabschluss genehmigen, der nicht nur einen um 36,6 Millionen höheren Gewinn als 2021 (56,95
Millionen) ausweist, sondern sogar den Rekord von 2019 – dem letzten Jahr vor der Coronapandemie –
übertrifft, in dem ein Gewinn von 87,1 Millionen verzeichnet werden konnte. Das Jahr der Rekorde schlägt sich auch in einem weiteren Punkt nieder,welcher der Gesellschaft besonders am Herzen liegt: der Unfallrate (GIP – die Daten errechnen sich aus dem Verhältnis zwischen gefahrenen Kilometern und Anzahl der Unfälle), die um einen weiteren Punkt auf 14,81 sinkt (2021: 15,99). Der gesamtstaatliche Durchschnitt liegt bei 28 (im Jahr 2021).

„Die wirtschaftlichen Ergebnisse sind grundlegend“, erklärte Präsident Reichhalter, „ich bin aber davon überzeugt, dass die wahre Stärke unserer Gesellschaft vor allem in der Aufmerksamkeit für die Bedürfnisse der Menschen in den angrenzenden Gebieten, dem Engagement für die Instandhaltung und dem ständigen Streben nach Verbesserungen einer Verkehrsader, die durch Modernisierungen immer umweltfreundlicher wird, liegt. Die Rekordjahre zeigen die Notwendigkeit auf, den Güterfernverkehr schrittweise durch die Schiene zu absorbieren und weiterhin innovative Managementsysteme zu entwickeln, die einen flüssigen Verkehr gewährleisten. Wir sind bereit, wir müssen nur noch mit Vertrauen und Demut auf die neue Konzession warten.“ 

Stau auf der A22

Die Bilanz 2022 

Das Ergebnis vor Steuern beläuft sich auf 130,7 Millionen Euro im Vergleich zu 78,7 Millionen im Vorjahr (+ 65,9 Prozent). Auch das Ebitda steigt deutlich von 121,14 Millionen Euro in der Bilanz 2021 auf 213,74 Millionen Euro, das Ebit liegt bei 123,91 Millionen Euro (2021: 42,46 Millionen).

Die ausgezeichneten wirtschaftlichen Ergebnisse spiegeln – immer laut Brennerautobahn AG – auch die Rückkehr zum Stand desVerkehrsaufkommens vor der Coronapandemie wieder.

2022 ist ein Verkehrszuwachs von 17,4 Prozent im Vergleich zu 2021 verzeichnet worden, die Fahrleistung von PKWs ist um 23,45 Prozent gestiegen, bei den LKWs ist es ein Plus von 6 Prozent.

Insgesamt sind auf der Autobahnstrecke zwischen Brenner und Modena mehr als 5 Milliarden Kilometer zurückgelegt worden.

Der Produktionswert, der im Jahr 2022 bei 467 Millionen lag (2021: 353 Millionen) ist um 113,9 Millionen gestiegen, was einem Plus von 32,25 Prozent entspricht. Der konsolidierte Produktionswert übersteigt 584 Millionen Euro. Das Finanzmanagement trägt mit einem Wert von 6,8 Millionen Euro zum Ergebnis bei. Gestiegen ist der Umsatz an den Raststätten, die im Jahr 2021 bei 13,10 Millionen und nunmehr bei 19,06 Millionen liegen. 

Investitionen und Instandhaltungen 

Trotz des gestiegenen Verkehrsaufkommens hat die Brennerautobahngesellschaft außergewöhnliche Instandhaltungsarbeiten durchführen können. Dabei sind insgesamt 71,4 Millionen Euro investiert worden (2021: 65,9 Millionen), was mehr als 227.000 Euro pro Kilometer entspricht und damit weit über dem nationalen Durchschnitt liegt. Dies ist Zeichen eines umfassenden Einsatzes der Gesellschaft, die in Erwartung einer Neuvergabe der Konzession weiterarbeitet, wie auch die Bemühungen um die Modernisierung der Verkehrsader mit Investitionen im Umfang von 36,8 Millionen zeigen (+ 30 Prozent), so heißt es in der Aussendung.

Wasserstoff: grünes Licht für neue Anlagen 

Der Verwaltungsrat der Brennerautobahngesellschaft hat in seiner heutigen Sitzung nicht zuletzt grünes Licht für das Projekt zum Bau von vier neuen Wasserstofftankstellen gegeben, die Investition beläuft sich auf 64,2 Millionen Euro.

Diese Initiative ist Teil eines umfassenderen Plans für eine nachhaltige Mobilität, der in dem vom Transportministerium genehmigten PPP-Projekt beschrieben ist und die Brennerautobahn zum ersten grünen Korridor in Europa machen will. Dazu zählt der Bau von insgesamt acht neuen Produktions- und/oder Verteilungszentren, die sich gleichermaßen auf die Nord- und Südspur der Verkehrsachse befinden sollen. Zählt man das erste italienische Produktions- und Verteilungszentrum für grünen Wasserstoff in Bozen Süd dazu, das im Jahr 2014 eröffnet worden ist, sind es insgesamt neun Anlagen.

Die Projekte stehen in vollem Einklang mit dem staatlichen Wiederaufbauplan PNRR, der insbesondere für den Zeitraum 2021- 2026 eine Zuweisung von 230 Millionen Euro für die Entwicklung von 40 Wasserstofftankstellen auf dem Staatsgebiet vorsieht. Die Brennerautobahngesellschaft hat daher einen Sonderantrag eingereicht, um Zugang zu diesen finanziellen Mitteln zu erhalten – mit Erfolg: dem Unternehmen ist ein Betrag von 15 Millionen Euro zugesprochen worden, der für den Bau von vier Wasserstofftankstellen verwendet wird: Das entspricht 3,75 Millionen Euro pro Tankstelle, der maximal mögliche Beitrag.

Darin gründet auch der Wunsch, die Umsetzung der vier Bauwerke zu genehmigen – zumal diese den nächsten entscheidenden Schritt in der Gesamtstrategie der Brennerautobahngesellschaft im Bereich der Energie darstellen. Die neuen Anlagen, die zunächst mit dem Wasserstoff aus Bozen betrieben werden, sollen in der Nähe des Autohofes Sadobre, der Raststätten Paganella Ost und West sowie der Autobahnmeisterei von Verona gebaut werden.

Für letztere Anlage erhält das Unternehmen zusätzliche 1,35 Millionen Euro über das europäische Life-Programm. 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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