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„Wir gehen auf die Straße“

Die Gewerkschaften fordern höhere Löhne und kündigen eine große Kundgebung für Juni an.

Ein fixes territoriales Lohnelement von 150 Euro in allen Kollektivverträgen des Privatsektors, mehr Geldmittel für den Inflationsausgleich zugunsten der Beschäftigten im öffentlichen Dienst sowie gezielte Leistungen, die auch den Rentnern zugutekommen; dies sind die drei Hauptforderungen, die die Südtiroler Gewerkschaftsbünde angesichts der massiven Inflation und des Kaufkraftverlusts von Löhnen und Renten vorbringen.

Die Forderungsplattform und die anstehenden Initiativen der Gewerkschaften wurden am Freitag in Bozen im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt. 

„Es braucht jetzt dringende Antworten auf die massiven Preissteigerungen. Arbeitgeber und Politik sind jetzt gefordert, es ist allerhöchste Zeit, die Löhne spürbar anzuheben und konkrete Schritte für Arbeitnehmer und Rentner zu unternehmen“, so die Gewerkschaftsvertreter. 

Um den Forderungen Nachdruck zu verleihen, werden Ende Mai acht Gewerkschaftsversammlungen organisiert, um sich mit Mitgliedern und Bürgern über den Forderungskatalog auszutauschen: in Bozen, Meran, Brixen, Bruneck, Schlanders, Sterzing, Neumarkt und Innichen. Die Initiativen gipfeln in eine Kundgebung, die Anfang Juni in Bozen stattfinden wird. 

Erste Gespräche für Zusatzverhandlungen mit den Arbeitgeberverbänden für ein zusätzliches Lohnelement im Privatsektor sind ergebnislos geblieben. Ziel der Gewerkschaften ist die Einführung eines südtirolweiten, fixen lokalen Lohnelements von 150 Euro in Vertragsbereichen, wo ein solches bisher noch nicht vorgesehen ist, und wo bereits vorhanden, soll dieses auf 150 Euro angehoben werden. 

Zudem sollen die lokalen Verträge, unabhängig von den Laufzeiten der Kollektivverträge auf gesamtstaatlicher Ebene, alle zwei Jahre verhandelt werden. 

Von der Landespolitik wird gefordert, Steuererleichterungen und Beiträge nur jenen Unternehmen zu gewähren, die gesamtstaatliche wie lokale Verträge vollinhaltlich einhalten. 

Was den öffentlichen Dienst anbelangt, fordern die Gewerkschaften die Bereitstellung von ausreichenden Ressourcen für die Finanzierung der Vertragserneuerung für den Zeitraum 2022-2024. Die angedachte Einmalzahlung als Vorschuss auf den Inflationsausgleich ist für die Gewerkschaften unzureichend. Auch der Inflationsausgleich des Zeitraums 2019-2022 für den Bereichsübergreifenden Kollektivvertrag und für den Landesvertrag des Lehrpersonals der staatlichen Schulen ist noch nicht ganz abgeschlossen.

Schließlich wird gefordert, bestimmte Unterstützungsleistungen wie etwa die verschiedenen Bonusse im Hinblick auf die Inflationsentwicklung neu zu bewerten, gerade im Hinblick auf einkommensschwache Rentner und Arbeitnehmer, und diese stärker nach der Bedürftigkeit auszurichten. Viele Rentner seien außerdem nicht ausreichend über die verschiedenen Unterstützungen informiert, deshalb solle das Land diese Informationstätigkeit verstärken. Weiters solle auch überprüft werden, ob es möglich ist, die Strompreise, aber auch andere stark gestiegene Tarife weiter zu senken.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (12)

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  • pingoballino1955

    Wacht ihr jetzt endlich auf,habt euch zu lange VERARSCHEN lassen,schade!

    • bernhart

      Es ist höchste Zeit, Landtagspresident NOGGLER soll schnellstens zum ASGB wechseln, denn dieser kennt sich mit Lohnerhöhungen aus wie kein anderer.

      Vergesst die Rentner nicht.

    • meintag

      ASGB ein Ableger der SVP. Die anderen Nationalen haben sich ob ihres monetären Einsatzes für die fetten Polster in Rom selbst disqualifiziert. Giorgia Meloni hat mit der Abschaffung des redito di cittadinanza und der Entlassungen der Oberen bei INAIL und INPS und INAIL.

  • foerschtna

    Und warum seid ihr Gewerkschafter eigentlich in den letzten 2 Jahren nicht für die Angestellten und Arbeiter, denen mit einem Akt der Willkür die Arbeit gestohlen wurde, auf die Straße gegangen ? Da habt ihr euch klar und deutlich auf die Seite der Täter gestellt. Der jetzige Kaufkraftverlust ist zum Teil auch auf die ganzen tollen „Maßnahmen“ der letzten 3 Jahre zurückzuführen, aber da habt ihr den Mund nicht aufgebracht !

    • felixvonwohlgemuth

      …könnten Sie mir erklären, in welchem Zusammenhang der aktuelle Kaufkraftverlust mit den damaligen Covid-Maßnahmen steht bzw. weshalb diese somit kausal für die derzeit hohe Inflation sind?

      • summer1

        Wohlgemuth
        Den Grünen muss man nichts erklären, denn sie sind nach eigener (falscher) Selbsteinschätzung allwissend, ja sie tun so, als hätten sie die Weisheit gepachtet.
        Ein Blick nach Deutschland sollte genügen, denn die Familienpolitik des Märchenonkels Habeck und seines Chefideologe Graichen spricht Bände.

      • foerschtna

        Ja, das kann ich Ihnen erklären, wobei ich auch bezweifle, dass Sie es kapieren: Wenn man eine Volkswirtschaft monatelang herunterfährt und gleichzeitig die Geldmenge durch sogenannte „Coronahilfen“ gigantisch ausweitet, endet das zwangsläufig in Inflation, das ist ein ökonomisches Naturgesetz. Hinzu kommt noch die komplette Störung der Lieferketten durch diese tollen „Maßnahmen“, was ebenfalls inflationstreibend ist.

  • paul1

    Der richtige Weg wäre: Löhne rauf und Steuern runter, ansonsten gibt es wieder eine ernorme Preissteigerung und dem Arbeitnehmer bleibt gleich viel wie jetzt, wenn nicht weniger!.

    • leser

      Paulwenn die Steuern auf die Löhne runtergehen geht der Netto automatisch hochnoggler hats ja vorgemacht er hat ja steuerfreie Zuschläge vorgeschlagenbei den landtagsgehältern

  • sougeatsnet

    Die Gewerkschaften haben 15 Jahre regelrecht geschlafen. Eine Inflationsanpassung hat es kaum gegeben. 2000 ware wir mit unseren Gehältern mit Österreioch gleichauf. Nun verdient man dort erheblich mehr, zudem werden den Arbeitnehmern mehr PNRR-Gelder gegeben (2023 2-mal 1000€ steuerfrei). Da schauen die Südtiroler nur dumm aus der Wäsche. Übrigens heuer in Tirol gab es eine Inflationsanpassung von über 10%. Dann wundert man sich, dass junge Akademiker nicht nach Südtirol zurückkehren. Wenn wir so weitermachen, müssen wir froh sein, wenn in 10 Jahren Badanti aus Afrika noch kommen.

  • eiersock

    200€ Netto oder10% mehr im Monat und sel rückwirkend sunst hot mi die Gw gsechn! Unatantum 1 Monatslohn isch a Witz! Die Leit brauchn olle Munet mehr Geld und nit lei a einmalige Zahlung!
    Sig men jo bun 13. wiaviel uan zem bleib, die Hälfte sein Steuern!
    Amol a poor Projekte af Eis legen und schun war der Rubel do! Stott Soalbohnen, Berghütten usw. zu finanzieren oder Millionen für an sustainability Days auszugeben!

  • dn

    Höchste Zeit, dass die aus ihrem Tiefschlaf erwachen. Dornröschen lässt grüßen.

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