Richtige Nasen

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Eine HNO-Ärtzin des Bozner Spitals wird am Bozner Landesgericht vom Vorwurf freigesprochen, Nasenoperationen ohne medizinische Notwendigkeit durchgeführt zu haben.

(tom) Cristina Diana, 59-jährige HNO-Ärztin, die lange im Bozner Spital tätig war, dürfte gestern Nachmittag mehr als ein Stein vom Herzen gefallen sein. Sie wurde am Bozner Landesgericht vom Vorwurf freigesprochen, dem Südtiroler Sanitätsbetrieb einen Schaden von 120.000 Euro zugefügt zu haben.

Wie?

Indem sie in der HNO-Abteilung Operationen an Nasen durchgeführt haben soll, die nicht der medizinischen Grundversorgung dienten, sondern einen rein ästhetischen Zweck dienten. Die Anklage der Staatsanwaltschaft basierte auf einem Ermittlungsbericht der Carabinieri-Einheit NAS und einem Gutachten eines Arztes. In der Anklageschrift sind 44 Eingriffe aus den Jahren 2015 bis 2017 aufgelistet, die über den sogenannten LEA-Code als medizinisch notwendig von der Krankenkasse bezahlt wurden.

Zu Recht, wie aus dem nun ergangenen Urteil hervorgeht. Diana, die unter dem Beistand ihres Anwalts Stefano D`Apolito bei jeder Verhandlung anwesend war, wurde in allen drei Anklagepunkten voll frei gesprochen – weil keine Straftat vorliegt.

Die Staatsanwaltschaft beantragte in der Abschlussverhandlung einen Freispruch für die HNO-Ärztin wegen Mangels an Beweisen. Der Sanitätsbetrieb, der sich als Nebenkläger in den Prozess eingelassen hatte, forderte hingegen eine Verurteilung der langjährigen Oberärztin.

Bereits während der Beweisaufnahme kündigte sich der nun ergangene Freispruch an. Zahlreiche Patienten der Ärztin wurden angehört. Sie erklärten mehrheitlich, vor der Operation nicht nur eine schiefe oder höckerige Nase, sondern auch Atemprobleme gehabt zu haben. Auch der zuständige Primar des Bozner Spitals verteidigte das Wirken der Oberärztin.