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Die Für und Wider

Das Gesamtprojekt der Standseilbahn Meran-Schenna und die Varianten der Talstation standen beim ersten Treffen der Arbeitsgruppe in den Gymnasien Meran im Mittelpunkt.

Mehr als zweieinhalb Stunden stand das Gesamtprojekt der Standseilbahn Meran-Schenna im Mittelpunkt, anschließend ging es noch um die verschiedenen Varianten der Talstation: Diskutiert wurde am  Mittwochabend beim ersten Treffen der Arbeitsgruppe zur Standseilbahn lange, aber in einem konstruktiven Informationsaustausch, so die anschließende Bilanz der Vertreter des Landes Südtirol.

Die Arbeitsgruppe zur Standseilbahn Meran-Schenna setzt sich aus 31 Teilnehmenden zusammen, die von den Gemeinden ernannt wurden. Ergänzt wurde sie durch zwei Vertreter des Komitees „So nicht“.

Das Gesamtprojekt: Vorteile einer Standseilbahn

Der Direktor des Landesressorts Infrastrukturen und Mobilität, Martin Vallazza, und der Direktor des Landesamts für Infrastrukturen und nachhaltige Mobilität, Alexander Alber erklärten zunächst zusammen mit Mitarbeitern der Südtiroler Transportstrukturen AG (sta) das Gesamtprojekt und seine Details.

Vallazza betonte: „Wir haben bemerkt, dass es großen Informationsbedarf gibt und wollten alle Teilnehmenden auf einen gemeinsamen Informationstand bringen.“

Alber fügte hinzu: „Ziel des Projektes ist es, dem Meraner Umfeld eine effiziente und moderne Möglichkeit zu bieten, die Stadt zu erreichen. Andererseits schafft dieses System in Verbindung mit dem Küchlbergtunnel die Voraussetzung für eine beträchtliche Entlastung Merans von Individualverkehr aber auch vom außerstädtischen Busverkehr.“

In diesem von Helios und Commteam moderierten Workshop präsentierte zudem Mobilitätsplaner Stefano Ciurnelli das Konzept des Gesamtprojektes. Es umfasst auch das Bus Rapid Transit System (BRT) und den intermodalen Knotenpunkt bei der Handwerkerzone Tirol.

Seilbahnplaner Andrea Boghetto erläuterte, warum er und die anderen Planer für dieses Projekt das System der Standseilbahn für die beste Lösung halten: „Eine Standseilbahn hat viele Vorteile: Sie bietet Schnelligkeit, Ruhe, Sicherheit, Witterungsunabhängigkeit, hohe Kapazität und ist relativ wartungsarm.“

Die Bauweise auf Stelzen ermögliche eine Bewirtschaftung der Gründe unterhalb des Bauwerkes und die Bauweise von Tal- und Bergstation ermögliche auch, Fahrräder und Kinderwagen mitzunehmen.

Karl-Wolf-Platz oder Galileistraße: Vor- und Nachteile der Talstation-Varianten

Anschließend ging es darum, die verschiedenen Varianten der Talstation im Detail zu erklären. Den Planern zufolge haben zwei Varianten verschiedene Vor- und Nachteile: Die Variante am Karl-Wolf-Platz ist etwas leistungsfähiger und erzielt aus transporttechnischer Sicht die besseren Ergebnisse. Die Variante in der Galileistraße ist technisch realisierbar und bietet die größere Nähe zur Altstadt. Da sich genau dort unterirdisch bereits Strukturen befinden, ist sie jedoch mit einigem technischen Aufwand verbunden.

Ausgeschlossen wurde die Variante Talstation bei der Handwerkerzone Tirol ohne Weiterführung der Standseilbahn nach Meran: Dort würde sich die Transportleistungsfähigkeit um 50 Prozent reduzieren. Damit würde sich das Projekt nicht auszahlen.

Die Arbeitsgruppe diskutierte ausführlich über die Varianten und gab am Ende mit der Methode des sogenannten systemischen Konsensierens ein Stimmungsbild ab. Trotz intensiver Diskussion betonte Ressortdirektor Vallazza die Bedeutung des Austauschs: „Die Diskussion war zwar für alle anstrengend, aber notwendig und gut.“ Er zeigte sich zufrieden, dass die Arbeitsgruppe die Chance hatte, das Projekt besser zu verstehen. Durch die Diskussion konnten er und die Techniker auch die Bedenken und Argumente der Teilnehmenden besser nachvollziehen.

Aufgabe der Arbeitsgruppe: Empfehlung an Politik

Für den 20. April ist der nächste Workshop geplant: Dann werden die Varianten der Bergstation und Trassenführung im Fokus stehen. Am Ende des Prozesses soll die Arbeitsgruppe eine Empfehlung an die Politik aussprechen. Diese trifft dann die endgültige Entscheidung über das Projekt.

Aktuelle Informationen gibt es auf der Projektwebsite www.standseilbahn-funicolare.it. Dort sind auch die bislang 270 gesammelten Fragen verarbeitet und beantwortet.

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