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„Großer Rückhalt“

Antonia Egger wurde beim Landesbäuerinnentag in Bozen als Landesbäuerin bestätigt. Karin Kofler Frei erhielt die Auszeichnung zur „Bäuerin des Jahres 2023“ und die Leistung von fünf Witwen wurde in einer wertschätzenden Ehrung der Stiftung Südtiroler Sparkasse anerkannt. Über 600 Bäuerinnen kamen zur Wahl der Landesführung der Südtiroler Bäuerinnenorganisation ins Auditorium in Bozen.

Antonia Egger wurde bei der gestrigen Wahl mit 375 Stimmen (von 377) in ihrer Funktion als Landesbäuerin bestätigt und steht somit weiterhin an der Spitze der Südtiroler Bäuerinnenorganisation. Zu den beiden Landesbäuerinstellvertreterinnen wurden Margit Gasser aus Villanders (171 Stimmen) und Bettina Kofler aus Steinegg (112 Stimmen) gewählt. Die dritte Kandidatin Elisabeth Larcher aus St. Martin i. Passeier verfehlte (79 Stimmen) den Einzug in die Landesführung.

Gemeinsam unterwegs

Der Landesbäuerin Egger liegt der Erhalt des ländlichen Raumes sehr am Herzen. Sie wies in ihrer Rede auf drei Ziele hin: die Erhaltung des ländlichen Raums, und damit verbundendie Erhaltung und Pflege der Landschaft und der Umwelt, die Wertevermittlung in kultureller und in religiöser Hinsicht und die Stärkung des Stellenwertes der Frauen im Bauernstand und in der Gesellschaft.

Egger forderte mehr Unterstützung von Seiten des Tourismus für die Landschaftspflege. „Wenn die Bewirtschaftung des Hofes ein Minusgeschäft ist, ist es den Bäuerinnen und Bauern nicht mehr möglich, weiterhin für alle die Landschaft zu gestalten. Zudem bräuchte es eine bessere soziale Absicherung der Frauen auf den Höfen: „Da müssen wir uns gemeinsam durchsetzen.“

Bäuerliche Kapellen in Südtirol

Die Vorstellung des Buches „Bäuerliche Kapellen in Südtirol“ zeigt, wie das Leben auf den Höfen heute noch nach religiösen Werten ausgerichtet ist. Für Landesbäuerin Egger war dieses Buchprojekt ein Herzensanliegen.

„In vielen Gesprächen habe ich gespürt, wie wichtig die Kapellen heute noch sind, sie sind ein Ort der Ruhe, ein Ort, wo die bäuerlichen Familien Kraft tanken und sie zeugen von der tiefen Verbundenheit mit dem Erbe.“ Nach zweijähriger intensiver Arbeit präsentiert die Südtiroler Bäuerinnenorganisation eine umfassende Sammlung der bäuerlichen Kapellen und deren Hintergrundgeschichten.

Ehrungen

Zum 16. Mal konnte dank der Stiftung Südtiroler Sparkasse der hölzerne Wanderpokal der Laureiner Bildhauerin Sigrid Ungerer an Karin Kofler Frei vom Bauer am Stein in Völlan vergeben werden. Der Präsident der Stiftung Südtiroler Sparkasse Konrad Bergmeister hob in seiner Rede das Durchhaltevermögen der Bäuerinnen hervor und dankte dafür.

Einen sehr berührenden Teil der gestrigen Versammlung stellten die zur Tradition gehörenden Witwenehrungen dar. Sr. Mirjam Volgger, Mitglied des Verwaltungsrates der Stiftung Südtiroler Sparkasse, überreichte den fünf Bäuerinnen eine Anerkennung und dankte allen helfenden Händen, die in den Momenten der Ohnmacht den Witwen zur Seite stehen.

Zu den geehrten Witwen zählen: Maria-Luise Egger Wwe. Malpaga. (Schloss Payersberg, Nals), Hildegard Weithaler Wwe. Nischler, (Öbersthof, Naturns), Marianne Rabensteiner Wwe. Senn (Neuhaus, Villanders), Consolata Nagler Wwe. Rungger (Feur, St. Martin in Thurn, Longiarü), Margit Schmid Wwe. Huber (Nolte, Elvas/Brixen)

Wunder der Natur

Bischof Ivo Muser feierte mit den Bäuerinnen vor Beginn der Versammlung den Gottesdienst. Er rief die Bäuerinnen auf, weiterhin die Bräuche aus Überzeugung zu leben und ihnen vom Glauben her Inhalt zu geben. „Helft der Gesellschaft das Staunen vor dem Wunder der Natur zu erleben! Die Schöpfung verdiene Ehrfurcht und Respekt!“ Und noch etwas ist dem Bischof Muser wichtig: der Sonntag. Er sei ein wöchentliches Osterfest und er biete eine familiäre, soziale und kulturelle Chance.“

Die Ehrengäste gratulierten in ihren Grußworten der neuen Landesführung. Landeshauptmann Arno Kompatscher rief die Bäuerinnen auf, weiterhin zuversichtlich zu sein und die bäuerlichen Werte zu tragen. Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer lobte das Buch die bäuerlichen Kapellen in Südtirol. Es sei ein Erbstück für die bäuerlichen Familien. Die Landesrätin sicherte zu, in Zukunft auch die Kleindenkmäler finanziell zu unterstützen. „Den Bauernhof als Heimat trotz Schwierigkeiten zu erhalten, die Traditionen auf den Höfen zu leben, die Vielfalt auf den Höfen zu nutzen, den Stolz der Bäuerinnen zu spüren – trotz Schwierigkeiten, sei lobenswert,“ so Landesrat Arnold Schuler. Bauernbundobmann Leo Tiefenthaler dankte für den Zusammenhalt innerhalb der Landwirtschaft. Dieser sei wichtig, auch weiterhin.

Die Familienmusik Wallnöfer begeisterte die Bäuerinnen mit ihrer musikalischen Darbietung.

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