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„Von vitaler Bedeutung“

Zum Weltwassertag hat die SEAB im Wasserspeicher Pfarrhof die Investitionen in das städtische Trinkwassernetz vorgestellt.

Im Auftrag der Gemeinde Bozen führt die SEAB AG das 197 km lange Trinkwassernetz der Stadt, das über 14 Tiefbrunnen, 10 Wasserspeicher, 4 Quellen und über 4.000 Anschlüsse verfügt.

Die tägliche Instandhaltung aller Anlagen, aber auch der Ausbau und die Erneuerung der Infrastruktur gehören zu den Aufgaben der Stadtwerke.

Verteilt werden jedes Jahr etwa 8,5 Mio. Kubikmeter Trinkwasser – umgerechnet auf die Einwohnerzahl sind das über 200 Liter pro Kopf täglich (dabei ist nicht nur der Privatgebrauch sondern auch der landwirtschaftliche und der industrielle Gebrauch miteinberechnet).

„Die Leitungen unter unseren Füßen, wie auch der Dienst unseres Wasserteams, sind ‚unsichtbar’ solange alles einwandfrei funktioniert”, erklärt SEAB-Präsident Kilian Bedin, „aber gerade in diesen Tagen ist uns allen bewusst geworden dass sauberes und frisches Trinkwasser keine Selbstverständlichkeit ist. Um die Versorgungssicherheit auch künftig sicherstellen zu können, braucht es konstante Investitionen in den Ausbau und die Erhaltung des Wassernetzes. Wir von der SEAB investieren im Rahmen unserer finanziellen Möglichkeiten, sind aber auch auf die Hilfe seitens der Institutionen angewiesen.”

Der Investitionsplan der SEAB AG sieht im Dreijahreszeitraum 2023-2025 Investitionen in Höhe von 7 Mio. Euro in das Wassernetz vor. Davon entfallen etwa 4 Mio. Euro an das Projekt „Trinkwasseranschluss der Fraktion Kohlern”, das gänzlich von der Gemeinde Bozen finanziert und höchstwahrscheinlich erst 2024-2025 beginnen wird (zurzeit werden Verhandlungen mit den Grundbesitzern geführt).

„Es handelt sich um ein strategisch sehr wichtiges Entwicklungsprojekt, das endlich die Trinkwasserversorgung und die Abwasserentsorgung der Fraktion Kohlern lösen wird. Diese Zone ist gerade in Jahren mit wenigen Niederschlägen immer wieder auf Trinkwasserlieferungen angewiesen und mit der Sicherstellung der Finanzierung will die Gemeinde auch diese Zone an das städtische Netz anschließen um das Problem nachhaltig zu lösen”, erklärt der Vizebürgermeister Luis Walcher.

Im laufenden Jahr sind Investitionen in Höhe von 1 Mio. € für verschiedene Projekte geplant. Einer davon betrifft die Schaffung der Voraussetzungen für zwei gänzlich neue Tiefbrunnen direkt in der Stadt. Der erste (Tiefbrunnen „Rosegger”) soll den Kardauner Tiefbrunnen ersetzen, der keine optimale Wasserqualität liefert.

Der zweite (Tiefbrunnen „Madonna”) soll den Brunnen „Schlachthof/Macello” ersetzen, der aufgrund des neuen Bahnhofareals nicht mehr in Betrieb sein kann.

Eine Erweiterung des Wassernetzes in der Unteren Magdalenerstraße gehört auch den Projekten, die heuer in Angriff genommen werden. Geplant ist außerdem die Fortsetzung des Projekts Fagenstraße – in den Sommerferien werden die Leitungen im Abschnitt zwischen dem Kloster Muri-Gries und der Egger-Lienz-Straße ersetzt.

Der technische Direktor der SEAB, Stefano Sacchi hat die SEAB-Strategie für nachhaltiges und professionelles Management der Wasserverluste in Netz erörtert:

„Unsere Strategie sieht vor, auf mehreren Ebenen zu handeln und kurz-, mittel- und langfristige Projekte miteinander zu kombinieren. Wichtig ist zu betonen, dass etwa 20% unserer Leitungen über 50 Jahre alt sind – das Netz braucht also gezielte Investitionen, die darauf abzielen, die veralteten Leitungen zu ersetzen, aber auch punktuell und systematisch nach Lecks zu suchen. Die SEAB hat einen professionellen strategischen Plan, für deren Realisierung ca. 10 Mio. Euro gebraucht werden. Wenn wir die Investitionen aus eigener Kraft stemmen müssen, brauchen wir etwa 10 Jahre dafür. Deshalb suchen wir nach Finanzierungsmöglichkeiten, die uns erlauben würden, das Projekt in viel kürzerer Zeit auszuführen”, stellt Sacchi fest.

Umweltstadträtin Chiara Rabini sieht darin einen wichtigen Auftrag für die Gemeindeverwaltung: „Dieses Projekt ist von vitaler Bedeutung für die gesamte Stadt. Die Reduzierung der Wasserverluste von 29 % auf 18 % würde die Widerstandsfähigkeit unseres Wassersystems gegenüber dem Klimawandel erhöhen und eine korrekte und effiziente Nutzung der Wasserressourcen sowie Wasser- und Energieeinsparungen und Kostendämpfung fördern.“ Anlässlich des Weltwassertages und in Anbetracht der Dürreperiode erinnert Rabini daran, wie wichtig es ist, den täglichen Pro-Kopf-Verbrauch von Trinkwasser durch verantwortungsbewusstes Verhalten, das Verschwendung vermeidet, zu senken und Regenwasser zu sammeln.

 

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