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Ukrainischer Bischof in Bozen

Bischof Dimitri Hryhorak aus dem ukrainischen Butschatsch war dieser Tage bei Diözesanbischof Ivo Muser zu Besuch und berichtete ihm über die Situation der Menschen in seinem Land.

Der ukrainische Bischof erzählte, dass die Kirche viele Aufgaben des Staates übernommen habe: sie koordiniere die Hilfe aus dem Ausland und die Verteilung der Lebensmittelpakete und habe die Betreuung der Kinder und Menschen mit Beeinträchtigung, der Flüchtlinge und der verwundeten Soldaten übernommen.

Die Eparchie Butschatsch liegt im Südwesten der Ukraine und ist eine Diözese der ukrainischen griechisch-katholischen Kirche. Die Eparchie umfasst 334 Pfarreien und hat 225 Priester und Ordensleute. Die Ukrainische griechisch-katholische Kirche (UGKK) ist eine Teilkirche der römisch-katholischen Kirche. Sie untersteht deren Jurisdiktion, folgt aber dem byzantinischen Ritus in Liturgie und der geistlichen Praxis. Mit 4,3 Millionen Gläubigen ist sie die Ukrainische katholische Kirche nach byzantinischem Ritus die größte unter den mit Rom unierten Ostkirchen.

Bischof Dimitri wurde bei seinem Besuch bei Bischof Muser von einem verheirateten Priester, Pfarrer Wolodymyr Hrabyk begleitet, der für die Projektarbeit verantwortlich zeichnet, und von einem Theologen, der bald zum Priester geweiht wird. Bischof Dimitri dankte Bischof Muser für die Möglichkeit, seine Last mit ihm zu teilen und bat ihn vor allem um sein Gebet.

Der ukrainische Bischof erzählte, dass seit Beginn des Krieges vor einem Jahr alle pastorale Arbeit auf den Kopf gestellt worden sei; die Seelsorge musste dem Leben und den Umständen angepasst werden. Die Männer zwischen 18 und 60 Jahren seien wehrpflichtig und können zu jeder Zeit an die Front gerufen werden, die Familien leben in Angst und müssten sehen, wie sie über die Runden kommen. Die Hilfe aus dem Ausland sei sehr groß und komme auch an, berichtete der Bischof. Die Kirche habe jetzt die Aufgabe, den Menschen nahe zu sein, Trost zu spenden, Hilfe zu bringen und die Flüchtlinge aufzunehmen, ist Bischof Hryhorak überzeugt. Die Diözese habe ihre Häuser für Binnenflüchtlinge zur Verfügung gestellt und in nur einem Jahr Tausende aufgenommen. Sie habe auch eine Partnerstadt im Osten, Isjum, die sie mit Lebensmitteln versorge und geistlich begleite.

Bischof Dimitri erklärte auch, dass die Kirche seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges viele Aufgaben des Staates übernommen habe, wie die Koordinierung der direkten und indirekten Hilfen aus dem Ausland, die Verteilung der Lebensmittelpakete, die Betreuung der Kinder und Menschen mit Beeinträchtigung, der Flüchtlinge und der verwundeten Soldaten. Eine große Herausforderung, berichtete der Bischof, seien die gefallenen Soldaten; sie werden in die Heimat überführt, um dort beerdigt zu werden. Die Trauer um diese jungen Menschen treffe die gesamte Glaubensgemeinschaft.

 

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