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„Luft nach oben“

Stefan Luther und Philipp Achammer

Der neue Arbeitsmarkt-Bericht weist eine historisch tiefe Arbeitslosenquote von 2,3 Prozent aus. Luft nach oben besteht bei den Erwerbstätigenquoten und bei der Anzahl der betreuten registrierten Arbeitslosen pro Arbeitsvermittler.

Innerhalb 2024 will Südtirol sechs arbeitsmarktpolitische Zielwerte erreichen, darunter die Erhöhung der Erwerbstätigkeitsquoten von Frauen, Jugendlichen und Älteren. Dazu haben sich die Landesregierung und die Sozialpartner 2020 im Strategiedokument „Aktive Arbeitsmarktpolitik 2020-24″ verpflichtet.

Nun liegen die Daten für das Jahr 2022 vor.

„Sie zeigen eine deutliche Verbesserung, vor allem gegenüber dem Vorberichtsjahr 2021. Das Ziel erreicht haben wir aber nur bei der amtlichen Arbeitslosenquote, die mit 2,3 Prozent einen historischen Tiefstand aufweist“, erklärt der Direktor des Arbeitsmarktservice, Stefan Luther. „Bei der Erhöhung der Erwerbstätigenquoten und insbesondere bei der Anzahl der betreuten registrierten Arbeitslosen pro Arbeitsvermittler oder Arbeitsvermittlerin besteht noch Luft nach oben.“

Gesamtstaatlich Spitzenreiter, aber…

Die aktuelle Arbeitsmarkt-News der Arbeitsmarktbeobachtung hält fest, dass sich im Jahr 2022 alle Indikatoren positiv entwickelt haben:

In der Altersgruppe der 20- bis 64-Jährigen arbeiten 79,2 Prozent; das Ziel liegt bei mindestens 80 Prozent. Auch die Erwerbsbeteiligung der Frauen hat sich verbessert und liegt nunmehr bei 73,7 Prozent; angepeilt werden 77 Prozent. Einen Sprung nach oben hat auch die Jugenderwerbstätigkeit gemacht: In Südtirol arbeiten vier von zehn Jugendlichen der Altersklasse der 15- bis 24-Jährigen, das ist italienweiter Rekord.

Um das Ziel von 42 Prozent im Jahr 2024 zu erreichen, ist eine Steigerung um 2,7 Prozentpunkte notwendig. Mit diesen Werten würde sich Südtirol den entsprechenden Beschäftigungsquoten der österreichischen Bundesländer annähern.

Arbeitsvermittlung und Arbeitgeberberatung ausbauen

Im Bereich der Arbeitsvermittlung zeigt die Bilanz des Jahres 2022 weiteren Handlungsbedarf an.

Auf jede Arbeitsvermittlerin sowie jeden Arbeitsvermittler kommen nach wie vor 1340 eingetragene Arbeitslose.

Vom Zielwert – 250 zu betreuende Arbeitsuchende pro Arbeitsvermittlerin oder Arbeitsvermittler – ist Südtirol noch weit entfernt.

Arbeitslandesrat Philipp Achammer weist darauf hin, dass im Jahr 2022 eine einschneidende Veränderung eingeleitet worden sei, um die Arbeitsvermittlung und die Arbeitgeberbetreuung auszubauen.

Ab Ende 2023 werde diese Trendwende sichtbare Früchte tragen. „Gerade weil wir einen Arbeitskräftemangel und eine niedrige Arbeitslosigkeit haben, ist es wichtig, dass Arbeitssuchende rasch aktiviert und passgenau vermittelt werden“, sagt Landesrat Achammer und erklärt, dass 2023 arbeitsmarktpolitisch ein intensives Jahr werde: Einerseits, weil die Garantie der Beschäftigungsfähigkeit (GOL) umgesetzt werde, andererseits gelte es, weitere Maßnahmen gegen den Arbeitskräftemangel zu setzen.

„Indem wir beispielsweise die duale Ausbildung weiter stärken, schaffen wir die Voraussetzung dafür, dass mehr junge Menschen passgenau in den Arbeitsmarkt einsteigen können; hingegen sind Maßnahmen wie altersgerechte Arbeitsplätze notwendig, um ältere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter länger im Betrieb zu halten“, veranschaulicht Landesrat Achammer.

Zwar sei nicht alles Aufgabe der öffentlichen Hand, aber sein Ressort unterstütze Initiativen der Sozialpartner, um Menschen bestmöglich in Arbeit zu bringen und in Arbeit zu halten, so Achammer.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (6)

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  • criticus

    „Luft nach oben“ Dass ich nicht lache Herr Achammer, die Tatsache mit Luft nach oben ist, dass junge Leute sich mit dem was sie bei der Arbeit verdienen niemals eine Wohnung kaufen können. Auch nicht mit unzähligen Überstunden. Was wird in Südtirol hauptsächlich gebaut? Hotels und Mitarbeiterwohnungen, hauptsächlich für Ausländer, die dann mehrere Monate im Jahr leer stehen. Und die Kondominiums-Wohnungen kaufen wiederum Hotelbesitzer, Kaufleute oder bessere Bauern. Von den Deutschen, Österreicher und Schweizer, die ihr Geld im Wohnungskauf stecken ganz zu schweigen. So und nun erklären sie den jungen Leuten doch einmal, wie sie zu einer bezahlbaren Wohnung kommen. Aber das Problem haben die im Geld schwimmenden Politiker nicht. Ihr habt euch ja für Lichtjahre vom Volk entfernt und denen genähert die Geld genug haben.

    • pingoballino1955

      Das kann ein “ NICHTSTUDIERTER NICHT ERKLÄREN“,da müsste man Steuerberater sein,der dann sagen müsste,lass das KAUFEN mit deinem mickrigen Gehalt,sonst kommst du in die Prelüde! NIchts als WAHLPROPAGANDA von der schlimmsten Svp Sorte.Achammer hör auf,den Leuten Sand in die Augen zu streuen! Dass wir wenig Arbeitslosigkeit haben,ist das Verdienst der Arbeiter.innen und nicht eure Svp PROPAGANDA.Schämt euch mit fre.den Federn zu schmücken! ÄTZEND!!!

  • gorgo

    Haha. .. Hat Achammer nicht kürzlich diese angeblichen Heerscharen von Langzeitarbeitslosen uns allen zur Last fallend, als gravierendes Problem beschrieben?
    Schön den Sozialneid triggernd, selbst einfache Gemüter im Niedriglohnsektor plappern den Scheiss bereits nach.
    In Wahrheit brummt der Laden überall und obwohl chronisch unterbesetzt, bleiben Lohnerhöhungen aus. Und wir machen alle brav mit. Arbeiten weiterhin für Strom und Benzin und Essen, für einen kleinen Prozentsatz ziemlich Reicher und einen kleiner werdenden Mittelstand. Aber der kommt auch noch drauf.

    • pingoballino1955

      Deshalb aufpassen im Oktober,ob wir diesen Svp Haien noch erlauben weiter am “ TUTT“ zu bleiben,oder endlich kapieren,welches böse,intrigante Spielchen die mit uns seit mindestens 6 Legislaturen betreiben.Svp VERARSCHUNG PUR!

  • waldhexe

    Wo war der Arbeitslandesrat,als die Bauarbeiter bei minus 10° in der Baubaracke das Mittagsessen verzehren mussten.Meine Arbeitskolegen werden das nicht vergessen und es sind sehr viele die nicht vergessen werden.

  • foerschtna

    Einer, der noch nie gearbeitet hat, erklärt uns den Arbeitsmarkt.

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