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„Starkes Zeichen“

Weniger Geschwindigkeit und mehr Klimaschutz: Das Projekt BrennerLEC mit freiwilligen Tempolimits wird auf Teile der A22 in Brixen, Bozen, Neumarkt, Trient und Rovereto ausgedehnt.

Positive Ergebnisse der Probephase des Projekts BrennerLEC auf der Brennerautobahn A22 wurden am Montag in Trient vorgestellt:

Um zehn Prozent haben sich die Stickstoffdioxidkonzentrationen am Autobahnrand bei fließendem Verkehr während des Versuchszeitraums verringert. Auch die Staudauer wurde an Tagen mit hohem Verkehrsaufkommen um ein bis zwei Stunden verkürzt.

Diese Ergebnisse haben die Partner des 2016 auf den Weg gebrachten Projekts veranlasst, das Projekt noch weiter auszudehnen.

Beteiligt sind daran die Brennerautobahn AG, die Südtiroler Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz, die Landesagentur für Umweltschutz des Trentino, die Universität Trient, der NOI Techpark und Cisma.

„Wir arbeiten daran, den Verkehrs so flüssig, wie möglich zu halten und das wirtschaftliche und soziale Gefüge aufrechtzuerhalten, ohne irgendwelche Verbote zu verhängen“, unterstreicht Umweltlandesrat Giuliano Vettorato.

Das neue Projekt „BrennerLECAfter-Life“

Die neue Initiative „BrennerLECAfter-Life“ zielt darauf ab, den Verkehr auf der Brennerachse klima- und alpenfreundlicher zu gestalten.

Vorgesehen sind zwei Maßnahmen: Zum einen werden weitere fünf Abschnitte der Brennerautobahn mit dynamischer Geschwindigkeitsreduzierung zum Umweltschutz vorgesehen und zum anderen die dynamische Geschwindigkeitsreduzierung auf der Strecke Sterzing-Ala an Tagen mit hohem Verkehrsaufkommen.

Die fünf neuen Abschnitte liegen in den Gemeinden Brixen, Bozen, Neumarkt, Trient und Rovereto und sind jeweils zwischen fünf und fünfzehn Kilometer lang.

Nach dem Abschnitt in Neumarkt, wo das Projekt bereits greift, kommen jetzt auch die Landeshauptstädte Bozen und Trient an die Reihe. Auf den Abschnitten Brixen und Rovereto wird die Geschwindigkeitsreduzierung hingegen spätestens kommenden Sommer aktiviert.

Foto: Handelskammer

Landesrat Vettorato betont, dass die positiven Ergebnisse dank des Einsatzes der verschiedenen Partner und die Zusammenarbeit mit dem italienischen Ministerium für Umwelt und Energiesicherheit ermöglicht wurden. Für das Land Südtirol, das mit der finanziellen Unterstützung des Ministeriums für Umwelt und Energiesicherheit den technischen Teil des Projekts finanziere, sei das Vorhaben eine Bestätigung, dass der eingeschlagene Weg hin zu mehr Luftqualität in Südtirol der richtige sei.

Der Geschäftsführer der Brennerautobahn Diego Cattoni erklärte: „Die Zukunft ist ein proaktives Verkehrsmanagement, ein rationales Management, das es ermöglicht, auch in Situationen mit hohem Verkehrsaufkommen früher ans Ziel zu kommen, und zwar mit höheren Sicherheitsstandards und mit Rücksicht auf die Umwelt.“

Wie funktioniert das Vorhaben?

Eine komplexe, im Rahmen des Projekts BrennerLEC entwickelte Technik veranlasst das User Assistance Center der Brennerautobahn, die Maßnahme immer dann zu aktivieren, wenn der größtmögliche Nutzen für die Umwelt und den Autobahnverkehr besteht. Die Anzeigetafeln zeigen dann eine empfohlene reduzierte Geschwindigkeit an:

Diese empfiehlt 90 Stundenkilometer, wenn das grundsätzliche Tempolimit 110 Stundenkilometer beträgt (Brixen und Bozen), dagegen 100 Stundenkilometer, wenn das normale Tempolimit bei 130 Stundenkilometern liegt (Neumarkt, Trient und Bozen und Rovereto). Am Ende des jeweiligen Abschnitts signalisiert ein Piktogramm das Ende der dynamischen Geschwindigkeitsreduzierung.

Bekanntlich gilt diese Vorgabe nur als Einladung an die Fahrer und Fahrerinnen auf der Brennerautobahn, denn auf allen fünf Abschnitten erfolgt die Geschwindigkeitsreduzierung nur aus Umweltgründen. Es gibt also keine gesetzliche Verpflichtung, sondern nur eine freundliche Aufforderung, langsamer zu fahren. „Mit diesem Programm wollen wir ein starkes Zeichen setzen“, sagt A22-Präsident Hartmann Reichhalter.

„Die Verkehrsströme werden gesteuert, wobei die ökologische Sensibilität als starker Bezugspunkt gilt. Für die Reisenden, die Umwelt und die durchquerten Gebiete sind die positiven Ergebnisse spürbar“, sagt Reichhalter.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (4)

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  • hallihallo

    das ist nicht gesetzeskonform und gefährlich dazu. erstens weil die geschwindigkeiten auf der autobahnen per gesetz festgesetzt sind.
    bereits jetzt haben in leifers ausländische autofahrer „bei der empfohlenen “ geschwindigkeitsanzeige plötzlich abgebremst und sind dann stur auf der überholspur geblieben.
    diese geschwindigkeitsbegrenzungen sollen wenn dann nur gelten, wenn erhöhte grenzwerte gemessen wurden. ansonsten ist es nur schikane, denn immer wird nur dem autoverkehr die schuld gegeben. außerdem müßten die elektroautos ja ausgenommen sein. die unterlandler und eisacktaler werden diese maßnahmen verteidigen. wenn sie dann aber selbst mit 90 km/h bis mailand fahren müssen , werden sie sagen das ist falsch.
    apropos , welche der ganzen argumente der flughafengegner sind eingetreten???

  • andreas1234567

    Hallo aus D,

    der „Versuchszeitraum“ war von 2017 bis April 2021, weil die Ergebnisse natürlich Schrott gewesen sind (da war ja was mit Grenzsperren und Reiseverboten) hat man das auf September 2021 ausgedehnt.

    Die Resultate sind übrigens für Jedermann nachlesbar wer sich getraut stapelweise durch Tabellen und Zahlenkolonnen zu lesen..

    https://brennerlec.life/de/results/

    Alle Berichte sind übrigens ausschliesslich auf italienisch/englisch nachlesbar, deutsche Übersetzung Fehlanzeige.

    Selbst hab ich durch den „final Report“ geblättert (englisch).
    Die Gesamtkosten der Forschung beliefen sich auf runde 4 Millionen Euro, die Hälfte davon Personalkosten.
    Ab Seite 77 nachzulesen wo die Gelder geblieben sind.

    Konzeptionell räumen die Verfasser selbst massive Probleme ein, vorrangig eben wegen dem Coronawahnsinn in ihrem Testzeitraum.
    Daneben immer wieder massive Probleme in der Datenverarbeitung (es musste ja schon der Nachweis erbracht werden die „freiwillige“ Reduzierung hat genau diesen Effekt erbracht, also verfeinerte man in all der Zeit beständig Sensoren, Statistik und Software.
    Eine Ehrlichkeit welche nur im Report zu finden ist, der Hauptanteil an Emissionen entfällt nun einmal auf „Road Traffic“ und davon der überwiegende Teil auf „Europe-Italy“, der LKW-Verkehr. Das Ergebnis ist aber nicht gewünscht

    Kurzum und schnell zusammengefasst, 4 Millionen aus dem Fenster geschmissen für „Ergebnisse“ welche nicht zu gebrauchen sind und es gibt deswegen nichts anderes zu schaffen als die unbrauchbaren Ergebnisse zum Anlass zu nehmen nochmal Geld für „verkehrslenkende Massnahmen und Ökosensibilität“ hinterherzuschmeissen.

    Kann sich auch jeder mit Hausverstand denken wie unnütz diese Studie gewesen ist, wo soll bitte der messbare Unterschied sein ob ich 90 oder 120 vorgebe wenn in Stosszeiten sowieso rollende 60 schon eine Wohltat sind, den Hauptanteil der Emissionen unabänderlich dem Transitwarenverkehr zuzuordnen ist und spätestens an den Mautstationen sich es wieder stundenlang zusammenstaut.Was hier allein einzusparen wäre an „Emissionen“ aber für solche Forschung gibt es kein Klimagötzengeld.

    Auf Wiedersehen auf dem ökosensibilisiertem Brenner

    • andreas1234567

      Hallo nochmal,

      dem Online-Auftritt vom Heimatblättchen war die Studie sogar ein Redakteurskommentar wert.

      Da lernt was über einen VW Golf der bei 220 km/h statt 100 km/h doch glatt das Vierfache verbraucht.
      Und damit die Schlussfolgerung muss auch in Verkehrsstosszeiten eine Reduzierung von 110 auf 90 oder 130 auf 110 durchschlagend sein für Umwelt und Anwohner und wer das nicht einsieht der ist eben doof.Wo jeder Brennernutzer in Hauptverkehrszeiten froh um konstant 60 wäre.

      Da wirst du wahnsinnig, Lärm,Dreck und Belastung gehören zu 90 % dem LKW-Verkehr, die Studie selbst ist eh nur Schrott weil es oft in die touristenlose Zeit von 2020/2021gefallen ist und das der ganze Blödsinn 4 Millionen gekostet hat und diesen Millionen noch weitere Millionen zur „Verkehrslenkung“ hinterhergeworfen werden sollen ist ein obszöner Witz.

      Mir langt es mit diesen tolldreisten „Forschungen“ und den Jubelpersern in den Redakteursstuben die sich offensichtlich nicht die allergeringste Mühe machen sich diese Studien einmal selbst anzuschauen, es sind zugegebenermassen einige 100 Seiten insgesamt.
      Stattdessen Parolennachplapperei von denen die diese Studie vorgestellt/beauftragt haben.

      Da wird um einen Misthaufen getanzt der 4 Millionen gekostet hat

      Auf Wiedersehen auf einem Südtiroler Berghof wo ich gerade forsche in Sachen.. egal, zahlt mir was!

  • tirolersepp

    Geschwindigkeitsbegrenzung besteht ja schon – bei dem Verkehrsaufkommen!!!

    Zeig mir jemanden der vom Brenner bis Salurn mit 130 durchziehen kann. Das ist unmöglich und zwar zu jeder Zeit des Tages!!

    Komplett unsinnig – 110 Begrenzung ist vollkommen ausreichend !

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