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Doppeltes Nein


Der Landtag spricht sich gegen ein Berufsverzeichnis für „Badanti“ und gegen ein Moratorium für Beschneiungsprojekte aus.

Maria Elisabeth Rieder spricht von einer „Entscheidung auf dem Rücken der plegebedürftigen Menschen, deren Angehörigen und den Hauspflegekräften“.

Denkbar knapp mit 16 Nein und 15 Ja lehnte der Landtag den Team-K-Antrag zur Einführung eines Berufsverzeichnisses für Hauspflegekräfte „Badanti“ ab. SVP und Lega argumentierten, dass dies nationale Zuständigkeit sei. Rieder weiß aus vielen Berichten, dass für Familien mit der Suche nach Unterstützung bei der Pflege zu Hause ein wahrer Spießrutenlauf beginnt. Der Beschlussantrag hätte das Festlegen von Mindestvoraussetzungen vorgesehen, um in das Register eingetragen zu werden. Für die eingetragenen Hauspflegekräfte sollten Aus- und Weiterbildungskurse angeboten werden, um einen Mindestqualitätsstandard für die Pflege zu gewährleisten. Sprachkurse zur Erlangung der Basiskenntnisse sollten zudem anfängliche sprachliche Barrieren zwischen Pflegebedürftigen und Pfleger:innen abbauen.

„Ich finde es heuchlerisch, wenn wir am Tag der Frau die Arbeit der Frauen einerseits loben, aber andererseits auf solch wichtige Themen nicht reagieren“, so Rieder.

Eine bittere Abstimmungsniederlage mussten auch die Grünen hinnehmen. Nach einer hitzigen Debatte lehnte das Plenum das „Moratorium für Beschneiungsprojekte“ ab. Hanspeter Staffler sieht die Notwendigkeit, in Zeiten von Klimawandel und Trockenheit energie- und ressourcenintensive Projekte wie Speicherbecken und Beschneiungsanlagen besonders im Auge zu behalten.

Jüngst wurden vier neue Speicherbecken gebaut. Um aus dem Wasser dieser Becken Schnee werden zu lassen, benötigt man so viel Energie, wie ein mittelgroßes Dorf im Jahr verbraucht. „Wenn wir so weitermachen, werden wir die Energiewende nie erreichen“, so der Grüne.

Umweltlandesrat Giuliano Vettorato spielte das Problem herunter und sagte, das Land entscheide ausschließlich unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit. Und zu den hydrogeologischen Risiken sagte er: „Gerade weil das Wasser knapp ist, ist der Bau von Speicherbecken die einzige Möglichkeit, es anzusammeln.“ SVP-Fraktionschefin Magdalena Amhof meinte, dass bereits im Klimaplan 2040 entsprechende Maßnahmen zu Aufstiegsanlagen und Infrastrukturen in den Skigebieten vorgesehen seien. (mat)

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (6)

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  • fakt60ist

    Was der Mensch wegen seiner Geldgier nicht im stande ist zu begreifen, wird uns die Natur noch lehren. Dann nützen auch keine Speicherbecken mehr, es seihe, man verwendet diese dann mit den Schneekanonen als Beregnungsanlagen. Wann wohl…wird der Mensch endlich begreifen das ohne die Natur es auch mit der Geldgier zu Ende sein wird.

  • pingoballino1955

    Kurz gesagt,es ist wiedereinmal durch die Stimmen der Svp und Lega gescheitert,das wird euch nach den kommenden LW vergehen,da habt ihr Svp,die Mehrheit verloren.Die Menschen haben eure ewigen NEINS zu guten Vorschlägen der Oposition satt.

  • romy1988

    Frau Rieder steckt mitten im Wahlkampf, zeigt sich auffällig oft bei mehr oder weniger den selben Themen.

    • pingoballino1955

      Frau Rieder hat in der ganzen Legislatur sehr hart um Vortschritte im Sozialwesen und in vielen Bereichen gekämpft,was man von Frau Deeg bei weitem nicht sagen kann sie ist jetzt plötzlich vor den Wahlen tatsächlich aktiv,frag mich nur was sie die vorige Zeit dieser letzten Legislatur gemacht hat? Man hört immer nur von ihr: wir werden,wir schauen,aber müssen,musste sie anscheinend nie,denn es ist nichts oder wenig im sozialen Wohnbau in Südtirol passiert.Jezt plötzlich wird man wach,ach ja da sind so viele seit Jahren leerstehrnde Wohnungen zu sanieren(Bozen und Co)Romy 1988 sie scheinen schlecht informiert zu sein!

  • george

    Armselige „Neinsager“ der SVP! Viele scheinen von der wirklichen Materie wohl auch recht wenig zu verstehen, sonst müssten sie ja die Verantwortlichkeit für ihr negatives Handeln als Last spüren.

  • dn

    Die Neinsager sollten ihr Nein in den Medien begründen müssen. Gilt für alle politischen Neinsager bei jeder politischen Debatte.
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