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Kampf um den Wald

Madeleine Rohrer

In Vahrn sollen mehr als 20.500 Quadratmeter Wald in Landwirtschaftsgebiet umgewandelt werden – trotz negativer Gutachten der Ämter und trotz der im Klimaplan hervorgehobenen Wichtigkeit der Wälder. Die Landesregierung wird am Dienstag dazu entscheiden. Die Chancen, dass die Landesregierung den Wald rettet, stehen statistisch 50 zu 50, so der Dachverband für der Natur- und Umweltschutz.

Im Südtiroler Klimaplan gibt es sogar ein eigenes Aktionsfeld:

Unter 6.12 heißt es: „Für natürliche Senken gilt aber, dass sie keinesfalls durch menschliche Aktivitäten abgebaut werden sollen“.

Natürliche Senken sind zum Beispiel Torf. Oder eben der Wald.

Die Gemeinde Vahrn will viel Wald in landwirtschaftliches Grün umwidmen. Es geht um 20.522 Quadratmeter, schreibt der Dachverband für Natur- und Umweltschutz in einer Aussendung.

Die zuständige Kommission und damit die Ämter Forst und Landschaftsschutz haben dazu ein negatives Gutachten abgegeben unter anderem mit folgender Begründung:

„Die vorgeschlagene Umwidmungsfläche befindet sich innerhalb eines Waldbestandes und muss deshalb als eine inselhafte Ausweisung eines Landwirtschaftsgebiets angesehen werden … Innerhalb dieser unversehrten Waldgebiete sollen keine Landwirtschaftsflächen vorgesehen werden. Präzedenzfälle gilt es zu vermeiden. Weiters kommt in diesem Fall erschwerend hinzu, dass es sich um einen für die Naherholung wichtigen Bereich handelt“.

Der Vahrner Gemeinderat hatte sogar einen eigenen Beschluss erlassen, um auf diese Umwidmung zu beharren.

Am Dienstag muss die Landesregierung entscheiden.

Die Chancen, dass die Landesregierung den Wald retten wird, stehen statistisch betrachtet 50 zu 50.

Im Jahr 2022 hat die Landesregierung sechs Anträge von Gemeinden um Änderungen am Landschaftsplan aufgrund der negativen Gutachten der Ämter abgelehnt. Sieben Anträge wurden trotz negativen Gutachtens durch die Landesregierung genehmigt. Die Entscheidung der Landesregierung, ob die 20.500 Quadratmeter Wald erhalten bleiben, ist auch Gradmessern für die Schlagkraft des Südtiroler Klimaplans, schreibt der Dachverband.

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (5)

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  • rumer

    Warum soll man nicht 2 ha von Wald in Acker oder Wiese umwandeln? In Südtirol sind eh schon viele Weiden und Almen beim Zuwachsen.
    Wenn aus einem Wald regelmäßig Holz entnommen wird, ist es eh keine CO2 Senke sondern eine Quelle von Energie (was gut ist). Holz man nun den Wald ab, spart man mit dem Holz viel CO2. Holt man vom Acker jedes Jahr den Mais, dann ist dieser Acker noch ein größerer Energielieferant als es der Wald jemals war. Der Dachverband würde größere CO2 Senke dazu sagen.
    Hat der Dachverband wenigstens eine PV auf seinem Dach? Oder will er nur das Regenwasser schnell in die Adria leiten?

  • treter

    Es reicht mit Waldrodungen!!!!
    Grund: in Zeiten des akuten Klimawandels ist jeder Wald bzw. Baum von enormer Bedeutung als CO2 Speicher!
    So auch der Auwald in der Brixner Industriezone der einem 3D-BETON-Drucker Gebäude der Firma Progress weichen soll!
    Details zum sehr wertvollen Habitat von 64 Vogelarten, darunter auch 7 der Roten Liste: https://instagram.com/save.the.auwald.brixen?igshid=YmMyMTA2M2Y=
    https://www.facebook.com/profile.php?id=100069151023316

  • treter

    Es reicht mit Waldrodungen!!!
    Grund: Jeder Baum bzw. Wald ist in Zeiten des akuten Klimawandels enorm wichtig als CO2 Speicher. So auch der Brixner Auwald der einem 3D-BETON-Drucker Industriegebäude der Firma Progress weichen soll. Zudem ist dieser Wald auch ein sehr wertvolles Habitat von 64 Vogelarten, darunter auch 7 der Roten Liste!

  • dn

    Die Tante ist wohl nur der Nachhaltigkeitswuffwuff vom AK.

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