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Professor Sex

An der WFO in Bozen wurde ein Lehrer suspendiert. Der Grund: Statt chemischer Formeln zeigte der Herr Professor seinen SchülerInnen einen Pornofilm.

von Artur Oberhofer

Die Verlegenheit in der Schule war zum Greifen.

Der Herr Direktor war (eine Woche lang) telefonisch nicht zu erreichen, und er rief auch nicht zurück.

Obwohl die höfliche Dame im Schulsekretariat versichert hat, dass sie dem Herrn Direktor ausrichten würde, dass die TAGESZEITUNG ihn in dringlicher Angelegenheit sucht.

Der Lehrpersonen bestätigten den Vorfall hinter vorgehaltener Hand, wollen aber offiziell nichts sagen. Und die SchülerInnen äußern den Verdacht, dass die Schulleitung den haarigen Fall einfach unter den Tisch kehren und nahtlos zur Tagesordnung übergehen möchte.

Um was geht es?

An der Wirtschaftsfachoberschule „Heinrich Kuntner“ in Bozen spielt ein brisanter Fall.

Der Protagonist ist ein Lehrer für Biologie, Physik, Erdwissenschaften und Chemie, den offenbar nicht nur nackte Formeln, sondern auch nackte Tatsachen gefallen.

Diesem Lehrer mit dem heimlichen Hobby der zwischenweiblichen Zungenspiele ist vor rund zwei Wochen ein peinliches Missgeschick passiert. Als der Lehrer seinen Computer mit dem Beamer im Klassenzimmer verband, lief auf der Leinwand ein Pornofilm. Statt chemischer Formeln war auf der Leinwand ein lesbisches Paar beim schweißtreibenden Oralsex zu sehen.

Die Sex-Szenen im Klassenzimmer hatten deswegen ein Nachspiel, weil der Lehrer, dem dieses technische Missgeschick passiert ist, zu jener Kategorie von Pädagogen zählt, die den SchülerInnen gern demonstrieren, dass sie am längeren Hebel sitzen (sofern man in Zusammenhang mit Sex von einem langen Hebel sprechen darf).

Dem betreffenden Lehrer eilt jedenfalls der Ruf voraus, er mobbe Schüler, er kehre gern den Lehrer Lämpel heraus. Außerdem soll es gegen den Lehrer bereits in der Vergangenheit disziplinarrechtliche Aktionen gegeben haben.

Die Angaben zu angeblichen früheren Vorfällen konnten nicht überprüft werden, da der Herr Direktor (und ehemalige Religionslehrer) Ralf Stefan Troger leider auf Tauchstation gegangen ist und wohl darauf wartet, bis der Kelch an ihm vorübergeht.

In jedem Fall haben die SchülerInnen den Sex-Vorfall dem Direktor gemeldet. Und der Direktor hat den Lehrer für die Dauer eines Monats suspendiert.

Nun aber befürchten die SchülerInnen, dass sich der Lehrer, wenn er aus seinem Strafurlaub zurückkehrt, an ihnen rächen könnte, weil sie ihn verpetzt haben.

In der Schule hält sich nämlich hartnäckig das Gerücht, dass der Lehrer bereits Erkundungen angestellt habe, um herauszufinden, wer ihn verraten hat.

Ein Woche nach der Veröffentlichung dieses Falles in der Print-Ausgabe kommt ein Kontakt mit dem Direktor der WFO, Ralf Stefan Troger, zustande.

Der Direktor wollte zwar keine Angaben zum Fall machen, er erklärte aber, dass „das Wohl der SchülerInnen im Blick“ habe und alle „notwendigen Maßnahmen treffen“ werde.

Ganz sicher werde der Fall nicht zugedeckt, so der Direktor.

 

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