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„Sunntig frei, i bleib dabei“

Heidrun Goller

Den KVW Frauen liegt es am Herzen den „Sonntag“, den kulturell-religiösen Feiertag aus einem anderen Blickwinkel betrachten.

Die Aktion hat das Ziel, den  Sonntag zu einem Tag werden zu lassen, in dem möglichst viele Menschen Zeit und Raum für sich selbst und ihre Familie und Freunde haben.

Der Sonntag soll auch für jene Arbeitnehmer:innen ein geschützter Tag sein, an dem man einfach nur MENSCH SEIN darf.

Am 3. März wird der internationale Tag des freien Sonntags begangen.

Dazu schreiben die KVW-Frauen in einer Aussendung:

„Es gehört jedoch all jenen Menschen ein großer Dank und Wertschätzung, welche Arbeiten verrichten, die auch an Sonntagen getan werden müssen: im Gesundheitswesen, in der Pflege, im öffentlichen Nahverkehr, in der Gastronomie, im Tourismus und teilweise auch in der Landwirtschaft würde es ohne Arbeiter:innen am Sonntag nicht gehen. Denn auch „der beste Chirurg hat in einem schmutzigen Operationssaal keine Voraussetzungen für einen erfolgreichen Eingriff“. Dies soll uns zum Denken anregen. Die Tatsache, dass die allermeisten Reinigungskräfte und das Verkaufspersonal in Geschäften weiblich sind, stimmt allerdings bedenklich. Denn genau diese Frauen bekommen nachweislich eine sehr niedrige Rente bekommen und sind von Altersarmut bedroht. Sind etwa nicht beide Dienste, jene des Arztes und der Reinigungskraft, gleich wertvoll? Vielleicht führt NUR die Symbiose beider zum erwünschten Erfolg?

Eine Flexibilisierung der Arbeitszeiten ist in vielen anderen Bereichen aber nicht zwingend notwendig. Genau hier müssten Gesetzgeber und Wirtschaft gemeinsam lenkend eingreifen und in Zeiten von Energiekrise und Fachkräftemangel ressourcenorientiert handeln. Familienfreundliche Sonn- und Feiertagsruhe tun den eigenen Beschäftigten und der Gesellschaft als Ganzes gut und sind somit die beste Investition für die Zukunft.“

An dieser Stelle möchten die KVW Frauen lobend hervorheben, dass sich diese Erkenntnis immer mehr Männer beherzt haben und sich in der aktiven Vaterrolle wohl fühlen. Darum auch gerne die Verantwortung für die Familie übernehmen.

Familienzeit sei ein wertvoller Bildungs- und Entwicklungsraum, soziale Gerechtigkeit werde in erster Instanz in den Familien erlernt und gelehrt. Bilden doch die Familienmenschen das Rückgrat unserer sozialen und ehrenamtlichen Netzwerke und als Arbeitnehmer:innen – und Geber:innen sind sie das Rückgrat unserer Steuer – und Pensionssysteme, so die KVW-Frauen.

An diese Aussage angelehnt ist die Botschaft: „Der Sonntag ist der Akku für die ganze Woche“.

„Wir sollten und müssten an mindestens einem Tag der Woche einen Gang „mal a bissele zurückschalten“, so die KVW Frauenvorsitzende Heidrun Goller, „die hohe Rate an Herz-und Kreislauferkrankungen sollten wir immer im Hinterkopf behalten und uns selber etwas Gutes tun“.

Einkaufen gehe stressfrei von Montag bis Samstag.

„Sunntig frei. I bleib dabei.“

Unter diesem Motto werden die KVW Frauen am 3. März ein Lesezeichen als Symbol für die Wichtigkeit eines stressfreien, ruhigen Sonntags in allen Bezirken Südtirols verteilen.

Weiterführende Aktionen sind in Planung.

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (5)

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  • olle3xgscheid

    Die Tatsache, dass die allermeisten Reinigungskräfte und das Verkaufspersonal in Geschäften weiblich sind, stimmt allerdings bedenklich. Denn genau diese Frauen bekommen nachweislich eine sehr niedrige Rente bekommen und sind von Altersarmut bedroht. Sind etwa nicht beide Dienste, jene des Arztes und der Reinigungskraft, gleich wertvoll? Vielleicht führt NUR die Symbiose beider zum erwünschten Erfolg?

    Ständig dasselbe wiederholen und keine Lösungsvorschläge unterbreiten bringt genau was??

  • bernhart

    liebe Frauen, wei scheinheilig seits ihr alle, alle Bereich dürfen arbeiten , welche gfür euch von Vorteil sind, Familien müsse Sonntags zum Mittagessen ausgführt werden,das Schwimmbad, der Schilft muss offen sein, nur selbst will am frei, so gwht das nicht.

  • romy1988

    Liebe Frau Goller, sie erwähnen hier jene Frauen, die in der Gastronomie, Tourismus, Sanität, Pflege, Nahverkehr und Landwirtschaft arbeiten und sprechen ihnen großen Dank und Wertschätzung aus…für ihren SONNTAGSEINSATZ. Was soll das? Ein freier SONNTAG würde auch ihnen zustehen, denn auch sie haben Familie, deren Mitglieder am SONNTAG frei haben. Ihr Einsatz für einen arbeitsfreien SONNTAG gilt somit nur Verkäuferinnen und Reinigungskräften. Und wissen Sie, warum? Weil auch Sie zu jenen gehören, die sich am SONNTAG im Restaurant und in der Pizzeria bedienen lassen wollen, bei einem Unfall die erste Hilfe aufsuchen möchten, im Hotel Ihre Halbpension in Anspruch nehmen wollen und in der Hofschenke vom Bauern den Speck am Brettl und Kaiserschmarrn genießen wollen. Nochmals: und das alles am SONNTAG in Bereichen, in denen sehr viele Frauen mit Familie arbeiten. Ich hoffe, mich deutlich genug ausgedrückt zu haben.

    • lucky

      Genau, den Nagel auf den Kopf getroffen. Diese komischen Tussys kann man ja vergessen können nicht einmal einen ordentllichen Haushalt führen. Aber groß Pla – Pla – Pla sprechen.

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