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„Wir brauchen einen Teilzeit-Landtag“

Robert Alexander Steger will in den Landtag – und lässt bereits im SVP-Vorwahlkampf mit Forderungen aufhorchen: Abgeordnete sollen Bürgermeister bleiben können. Die Arbeit im Landtag sei ohnehin idealerweise ein Teilzeit-Job.

von Silke Hinterwaldner

„Wir erleben gerade ein beinahe unnatürliches Phänomen: Niemand aus dem Tauferer Ahrntal bekleidet ein höheres politisches Amt.“ Robert Alexander Steger möchte das ändern.

Der Bürgermeister aus Prettau ist gleichzeitig Präsident der Bezirksgemeinschaft Pustertal – und seit einigen Tagen ganz offiziell Anwärter für einen Platz im Südtiroler Landtag. Damit will er in die Fußstapfen von Martha Stocker, Hans Berger, Erich Achmüller und Helga Thaler Ausserhofer treten, die das Tauferer Ahrntal in den höchsten politischen Gremien vertreten haben.

Robert Alexander Steger ist mittlerweile bekannt dafür, mit seinen politischen Ideen vorzupreschen. Das macht er auch jetzt, zum Start in einen sicherlich kräftezehrenden Wahlkampf. Seine Kritik richtet sich gegen die Abgehobenheit der Politik in Bozen. Vor diesem Hintergrund fordert er, das Mandat im Landtag zukünftig sozusagen als Teilzeit-Arbeit zu verstehen und Unvereinbarkeiten aufzuheben – etwa jene zwischen dem Amt des Bürgermeisters und jenem eines Abgeordneten im Landtag.

„Wenn wir nach Nordtirol schauen“, sagt er, „sehen wir dort zahlreiche Bürgermeister im Landtag. Das macht durchaus Sinn: Ein Bürgermeister hat stärkeren Bezug zur Basis, er kennt die Probleme bei der Umsetzung von Gesetzen und weiß, was Verwaltung bedeutet.“ Eines schickt er gleich hinterher: Doppelbezüge seien nicht tragbar. Ein Bürgermeister im Landtag sollte nicht zwei Gehälter einstreichen, die Entschädigungen sollten miteinander verrechnet werden. Eine solche Regelung gebe es bereits auf anderen Ebenen, etwa für sein Amt als Bürgermeister von Prettau und jenem als Präsident der Bezirksgemeinschaft.

Robert Alexander Steger geht noch einen Schritt weiter. Er sagt: „Ich setze auf einen Teilzeit-Landtag. Die Abgeordneten sollten auch einem bürgerlichen Beruf nachgehen. Wegen der Bodenhaftung.“ Das ist etwas, was der Präsident der Bezirksgemeinschaft Pustertal grundsätzlich vermisst.

Wie weit er mit seinen Forderungen kommt, hängt auch davon ab, wie es in den kommenden Wochen und Monaten weitergeht. Zuerst soll der Zehner-Block von Parteiobmann und Landeshauptmann vorliegen. Dort wird der Name Robert Alexander Steger eher nicht zu finden sein. Bleibt die Wahl des SVP-Bezirkes Pustertal, der vier Kandidatinnen und Kandidaten bindend aufstellen kann.

Diese Wahl entscheiden (im April) die SVP-Ortsgruppen über ihre Stimmrechte.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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