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„Lehrer sind keine Babysitter“

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Die Schulgewerkschaft im SGBCISL wehren sich gegen ein ganzjähriges Betreuungsangebot für Kinder. Schulen seien keine Betreuungsstätten.

Zur aktuellen Diskussion, ob Betreuungsangebote für Kinder ganzjährig angeboten werden sollen, stellt der SGBCISL Schulescuola, mitgliederstärkste Schulgewerkschaft auf Landesebene klar, dass Schulen „keine Betreuungsstätten, sondern Bildungseinrichtungen sind“.

„Lehrpersonen sind keine Babysitter, Unterricht ist kein Bespaßungsangebot“, so die Gewerkschaft.

Zum wiederholten Male stehe die Bildungseinrichtung Schule im Zentrum unterschiedlichster Interessen und werde wieder einmal zweckentfremdet, heißt es in der Aussendung.

Für Betreuungs- und Freizeitangebote seien andere Träger zuständig, nicht die Schule.

Weiter heißt es in der Aussendung des SGBCISL:

„Die Sozialpartner wurden bis dato weder über konkrete Modelle informiert, noch wurde über die mit einer eventuellen Umsetzung einhergehenden Schwierigkeiten diskutiert, obwohl eine Änderung der bestehenden Situation viele vertragliche Aspekte tangieren würde.

Die Arbeitsbelastung für die Berufsgruppe ist bereits enorm und trotzdem wird mit einer nicht nachvollziehbaren Leichtigkeit darüber nachgedacht, dem Lehrpersonal zusätzliche Aufgabenbereiche zuzuweisen. Diese Leichtigkeit würden wir uns bei den Tarifverhandlungen wünschen, welche sich weiterhin schwierig und schleppend gestalten.

Es ist höchst an der Zeit, die immensen bürokratischen Verpflichtungen von geringem didaktischem und pädagogischem Wert abzustellen.

Der SGBCISL Schulescuola wird diese Angelegenheit genau verfolgen und gegebenenfalls Maßnahmen ergreifen, die darauf abzielen, das Lehrpersonal zu schützen und der Bildungsinstitution Schule die gebührende Anerkennung zu verleihen.“

 

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Kommentare (29)

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  • olle3xgscheid

    Haben’s schon streng die LehrerInnen , bei wieviel Tage „Arbeit“ im Jahr?

  • unglaublich

    Jetzt wird’s mit den Gasthausgesprächen über die Lehrer wieder losgehen. Nur selber will man diesen so wichtigen Job nicht machen („I loss mi decht nit von de Frozen pflanzen).
    Lehrer*innen machen eine gleich lange Ausbildung wie Mediziner, verdienen wie Kellner und sind aber sicher nicht weniger wichtig.

    • olle3xgscheid

      Kein Zweifel ist der Lehrberuf sehr wichtig ob das die Lehrkraft auch so handhabt bezweifliche ich, leider…

      • hallihallo

        bei unserem sohn in der oberschule gab es heuer schon mal 6 supplenzstunden bei 9 schulstunden an einem tag. wobei 1 supplenzlehrer nicht mal erschienen ist, weil es verständigungsprobleme gab. suplenzen waren im dezember an der tagesordnung.
        vielleicht wäre es an der zeit, daß diese ganzen ausbildungen wieder gekürzt werden und die leute wieder früher abreiten dürfen. bei allen berufen braucht es viel zu viele kurse und diplome. und am schluß sind sie für die meisten berufe überqualifiziert oder wollen den beruf gar nicht ausüben.

        • enfo

          Ich geben Ihnen zu 100% recht. Lehrer sollten nicht krank sein dürfen, vor allem nicht im Dezember, wo fast alle krank sind. Das kann man Ihrem Kind nicht zumuten.

          • hallihallo

            enfo, 6 von 9 sind ein schöner prozentsatz, oder??
            da waren die lehrer wirklich nur babysitter von 16jährigen, welche 6 stunden auf dem handy waren. aber wehe die schüler fehlen.
            gibt es sonst noch betriebe mit so vielen „krankheitsfällen“ ??

        • na12

          Aufgepasst! In der Schule begegnen Lehrpersonen, wenn sie an einem Tag z.B. 5-6 mal Klasse wechseln, mindestens 120 Menschen. In den Fluren, im Lehrerzimmer geht es weiter. Wenn Grippe Saison ist, kann eine Lehrperson deswegen schon mal krank werden, so wie die Schüler auch.
          Zu den Abwesenheiten: Ja, es gibt Lehrer, die länger abwesend sind, doch fragt man genauer nach, erfährt man, dass die nur die Matura haben, mal kurz das Unterrichten probieren oder Geld brauchen. Das sind keine Lehrer. Die haben die E*** nicht und kapitulieren gleich. Dann kommt eine nach der anderen Lejrperson dran als Ersatz.

    • kitt

      Brauchts eine ausbildung wie mediziener? Der hausverstand wird wegstudiert…. Leider lernen sie zu lang und haben zu viel ffei

  • na12

    Mein Kind, ich hol dich ab, sobald du 30 geworden bist. Bis dahin, mach’s gut!“
    Ungefähr so funktioniert das Trentiner Betreuungsmodell, nach dem auch die Südtiroler Wirtschaft, Mütter und die Allianz für Familie lächzen. Das Ganze bitte zum Nulltarif. Begonnen wird in der Kita, weiter geht es mit dem KIGA, die Schule und das Altersheim soll noch hinzukommen! Wer soll das Ganze bezahlen? Natürlich der Steuerzahler. Welch‘ ein Schlaraffenland! Dabei werden die eigenen Nerven geschont und man/Frau kann sich hinter der eigenen Arbeit verstecken. „Ich habe ja sooo viel im Büro, auf dem Feld zu tun.“
    Nun aber zurück zur Realität: Welche Frau wird nach einem Universitätsstudium, von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang, 11 Monate von 12 ohne Unterlass mit großen Kindergruppen und wenig Personal arbeiten, für nicht mal 2000€, die sie im teuersten Urlaubsmonat (August!) ausgeben darf? Im KIGA und in der Schule?
    Wie solidarisch sind Frauen mit anderen Frauen? Wieso muss eine Frau auf die Kinder einer anderen aufpassen? Durchgehend?
    Frauen beuten für ihre Freiheit, andere Frauen aus. Migrantinnen für den Wohnungsputz, Babysitterinnen für den Kaffee mit einer Freundin, das Au pair Mädchen für den billigen Allround Service (Aufsicht der Kinder, Sprachunterricht, Hausarbeit..), am besten gratis. Lärmende Familien,
    HGV, Bauernbund, Wirtschaft und Die Allianz für Familie – ihr seid Sklaventreiber, Sklaventreiber jener Frauen, die typisch weibliche Berufe ausüben. Der letzte Tropfen Saft muss aus der Zitrone gepresst werden und dann wenn man/Frau es geschafft hat, wird noch auf jene Berufsgruppen „gespuckt“. Es geschieht hoffentlich das Notwendige, nämlich dass Frauen diese undankbaren, schlecht bezahlten Berufsfelder verlassen. Schaut euch selber auf eure Kinder und „Alten“.
    Kindergärtnerinnen und Lehrerinnen, wechselt in die Privatwirtschaft– da stimmt mindestens die Kasse und ihr werdet geachtet.
    Für diese tollen Betreuungsjobs können sich nun die Frauen und Männer melden, die immer fein „raus“ sind, wenn es um Betreuungsaufgaben geht, denn sie arbeiten ja „wirklich“.
    Wer jetzt noch in diesen Aufbewahrungsanstalten arbeitet, gehört wachgerüttelt. Proteste und Demonstrationen geplant? Zwecklos! Verlasst einfach den Zirkus, elegant und lautlos.
    Euren Job wird nicht ausgebildetes Personal übernehmen, das Schaden am Menschen anrichten wird, aber egal, denn wir wissen ja ..“was nix kostet, ist nix wert“.
    In der Schule springen die guten Lehrpersonen langsam aber sicher weg. Schon jetzt übernehmen irgendwelche ansonsten „Unvermittelbare“ deren Arbeit. Gesagt wird das nicht! Das sind die Lehrer über die gejammert wird.

    • hallihallo

      von schlaraffenland schreiben, wenn man selber 8,5 monate im jahre arbeitet ist schon allerhand. aber jeder sieht sich nur noch als opfer. vielleicht wäre ein austauschjahre für alle in einem anderen beruf mal angebracht. vielleicht schätzen dann alle ihre eigene arbeit mehr.

      • enfo

        Na gut, das mit der Opferrolle ist eigentlich ihr Part, da kann ich verstehen dass Sie mit Na böse sind.
        Was soll der ganze Käse? Was geht es uns an, was Lehrer verdienen oder tun? Würde sich jemand bei mir beruflich einmischen, würde ich mich auch wehren und sagen: ma fatti i … tuoi

  • enfo

    Ich habe schon mehrmals geschrieben, dass man nach den Kommentaren hier einfach die Schule und Kindergarten privatisieren sollte. Dann kann man auch einer anderen Berufsgruppe vorschreiben wieviel sie zu verdienen und zu arbeiten hat. Mir ist es ziemlich egal ob die im Sommer frei haben oder nicht, weil sie auch viel weniger verdienen als ich, bei gleich langer Ausbildung.

  • olle3xgscheid

    @na12 den 2. Post finde ich mit Ausnahme des Universitätsstudium’s Top

  • klum

    Die Arbeitsbelastung für die Berufsgruppe ist bereits enorm!
    ENORM muss ich noch googeln.
    Wie nennt man Belastungen mit 40/50-Stundenwoche und 20 Urlaubstagen (also Weihnachtsfeiern, Semesterferien und Osterferien des Lehrpersonals)?

    Dass die Gewerkschaft SGB sowas verbreitet ist in Ordnung, aber sie darf eben nicht glauben, dass wir das glauben. Aber vielleicht hat ja auch die Gewerkschaft nicht viel Ahnung was Arbeit und Arbeitsbelastung bzw. ENORM bedeutet.

  • hannelore

    Südtirol wird gerne als Vorzeigemodell gehandelt: Zweisprachig, gut funktionierende Verwaltung, ein integrierender Teil des deutschen Sprachraums, mit Akademikern und Akademikerinnen, die sich international behaupten.
    Oft wird übersehen, dass diese ganze Aufbauleistung ganz zentral von der Schule geleistet worden ist, beginnend mit den Katakombenlehrern, den Supplenten, den Lehrerinnen und Lehrern, die in den 80er und 90er auf eine Anerkennung ihrer Leistungen gehofft haben, als der Slogan „Schule zum Land“ laut wurde.
    Gekommen ist es anders. Immer mehr Stunden, gleichbleibende Löhne, keine Gehaltsvorrückungen mehr, keine Inflationsanpassung. Nur ein Beispiel: In Österreich erhält das Lehrpersonal heuer allein schon ein Inflationsanpassung von 8%. Bei uns: Nichts! Kurz vor den Wahlen im Herbst soll es 60 € (brutto) geben (ein Schelm, wer Böses dabei denkt!). Und die Anforderungen an die Schule steigen ständig.
    Seien wir doch ehrlich: Lehrerinnen und Lehrer sind der Politik egal. Wir leben von den Leistungen des Lehrpersonals der Vergangenheit und der Lehrerinnen und Lehrer, die sich jetzt noch ausbeuten lassen. Der Qualitätsverfall ist vorprogrammiert und darunter wird letztlich das ganze Land leiden.

  • dn

    An Südtirols Schulen fehlen im laufenden Schuljahr 900 Lehrpersonen mit Ausbildung. In Zukunft wird in Kitas, Kindergärten, Schulen, Krankenhäusern und Altersheimen Personal fehlen. Und dann noch dieses bescheuerte Geschwätz. Na Mahlzeit.

    • kitt

      Eine kindergärtnerin sagt wiso sie noch 10 jahre schule gehen muss um windelnwechseln. Wiso kann eine mutter ohne uni kinder grossziehen. Früher, sieht man jetzt mit den ganzen hotel gings ohne matura

  • george

    Eine Menge von Personen, die vom Lehrberuf nichts verstehen, aber hier sich das Mundwerk zerreißen.

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