Du befindest dich hier: Home » Gesellschaft » Dauerstress der Eltern

Dauerstress der Eltern

Foto: lpa/Greta Stuefer

Die Allianz für Familie nimmt zu den Zeitmodellen in Sachen Kinderbetreuung Stellung sagt: Nein zum Sammelsurium von Projekten mit wechselnden Bezugspersonen.

Die Allianz für Familie nimmt zur aktuellen Diskussion um verschiedene Zeitmodelle für die Betreuung bzw. Bildung von Kindern Stellung.

Es geht dabei um die alljährliche Belastung für Eltern, wenn sie sich bereits im Jänner Sorgen um die Kinderbetreuung im Sommer machen, und um die Bemühungen der Politik, mit verschiedensten Projekten die Vereinbarkeit von Familie und Erwerbstätigkeit zu ermöglichen,

Familien, ganz besonders jene mit Kleinkindern bis zu 6 Jahren, brauchen keinen Flickenteppich an Angeboten, sondern Strukturen, die Kontinuität gewährleisten. Vor allem die Kinder benötigen Kontinuität – zu ihren Bezugspersonen, zu Erwachsenen, zu Gleichaltrigen, so die Allianz für Familie.

Dies werdeim aktuellen System nicht gewährleistet. Individuelle Notlösungen mit ständigem Programmwechsel für Kinder und organisatorischem Dauerstress bei Eltern sind die Realität: das belaste nicht nur die Kinder, insbesondere die kleineren, sondern auch die Eltern. Zudem koste Nachmittags- und Sommerbetreuung: Immer wieder haben Kinder aus finanziellen Gründen keinen Zugang dazu, obwohl sie Bedarf hätten, so die Allianz.

Höchste Zeit also, dass die Politik adäquate Rahmenbedingungen für diese strukturellen Probleme schaffe.

Wenig glaubhaft scheine dann, wenn LR Achhammer beispielsweise davon spricht, dass „die Bedürfnisse der Kinder Basis aller Schritte zur Verbesserung der Situation für Familien sein müssen“ und doch viel zu wenig passiert.

Die Allianz für Familie:

„Ist die Aussage ernst gemeint, dann erwarten wir uns als Allianz für Familie, dass wirkliche Neuerungen umgesetzt werden: Der Kindergarten muss gestärkt werden, indem man die Personalressourcen erhöht. Die Öffnungszeiten müssen verlängert werden und von den Eltern flexibel gebucht werden können. Kinder sollen zwei Mal jährlich in den Kindergarten eintreten können und der Kindergarten muss als Option für die Familien in die Sommermonate hinein verlängert werden.

Diese Veränderungen müssen zwar im Kindergarten beginnen, sich aber – wie von der Allianz für Familie seit Jahren gefordert – in der Zukunft konsequent auf ein integratives Bildungs- und Betreuungskonzept für die gesamte Spanne der Kindheit und Jugend beziehen. Wir stimmen Gemeindeverbandspräsident Andreas Schatzer zu, der sagt: Familien brauchen stabile, verlässliche Modelle und Angebote. Wir arbeiten gemeinsam daran, um dies anbieten zu können.“

„Gemeinsam“ müsse bedeuten, dass dies in Kooperation mit der Allianz für Familie als Vertretung der Vielfalt der Familienkonstellationen in Südtirol sowie mit den anderen Familienorganisationen und Elterninitiativen erfolge.

Die Forderungen der Allianz für Familie zusammengefasst:

„Wir sagen: NEIN zum Sammelsurium von Projekten mit wechselnden Bezugspersonen.
Und JA zur Stärkung aller Bildungs- und Betreuungseinrichtungen, die wirkliche Vereinbarkeit von Familie und Beruf, soziale Teilhabe und ehrliche Chancengleichheit garantieren können.“

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (10)

Lesen Sie die Netiquette und die Nutzerbedingungen

  • romy1988

    Die Allianz für Familie hat das Problem der Kinderbetreuung verstanden, die Politik bisher noch nicht. Hoffen wir, dass sich das bald ändert.

  • olle3xgscheid

    Ob es hier um Chancengleichheit lassen wir mal dahingestellt….. das ist ein Wunschdenken.
    Ich find das mehr ein Abschieben der Kinder, schaut euch mal das in den Kita’s an was da abgeht…

  • pippo

    Das so hochgelobte Trentiner Modell funktioniert nicht so hervorragend wie man uns glauben lassen möchte.
    Viel zu wenig Personal, viele orientieren sich um und es wird nicht qualifiziertes Personal eingestellt, um all dies überhaupt auf die Beine halten zu können.
    Eine Angestellte betreut( in diesen Fall muß man nur mehr von beaufsichtigen sprechen) teilweise bis zu 20 Kinder allein!!
    Die Allianz für Familie sollte dies mal alles hinterfragen, statt nichtswissende Presseaussendungen rauslassen!

  • leser

    Warten wir auf die foppa
    Die hat sicher die Lösung schon parat
    Aja zuerst will sie ja sicherheitshalber gewählt werden
    Mit 7000 Netto gibt es das finanzielle Problem der kinderbetreuung sicher nicht
    Und bei einer Teilzeitarbeit von 40 bis 60% wird womöglich nicht ausgehen
    Bleibt nur mehr das Diktat von oben, der der Mann welche 3mal soviel nachhause bringt damit der Karren weiterläuft auch in teilzeit geht damit die Wäsche das Fensterputzen und die kinderausicht gemacht ist damit Frau sich entfalten und finden kann

  • sigo70

    Wieso gibt es eigentlich einen Personalmangel bei so viel Urlaub? Manchmal hört man Eltern auch sagen:“Urlaub mit Kindern ist kein richtiger Urlaub. Aber den Urlaub haben wir dann im Büro bzw. bei der Arbeit.“ Kindergartenpersonal ist das ganze Jahr bei Kindern, wenn nicht bei der Arbeit, dann größtenteils bei den eigenen Kindern.

  • noando

    wenn frau eine rente kommen will, die zum leben reicht, muss sie so schnell als möglich wieder arbeiten gehen und möglichst wenig teilzeit – thema beitragsbezogene berechnung. dass somit die nachfrage an kitas, sommerbetreuung oder anderem steigt, ist nur logisch (auch die forderungen im artikel). das hat gar nichts mit „aufzucht“ oder „abschiebung“ der kinder zu tun – @annalyse und @leser. familienpolitik ist und bleibt ein wichtiges thema, ansonsten gibt es mit der zeit zu wenig nachkommen, welche uns eine rente finanzieren werden. ihr könnt euch sicher sein, jede mutter wäre lieber bei ihren kindern anstelle zu arbeiten – diesen luxus können sich aber nur mehr wenige leisten.

  • na12

    „Mein Kind, ich hol dich ab, sobald du 30 geworden bist. Bis dahin, mach’s gut!“
    Ungefähr so funktioniert das Trentiner Betreuungsmodell, nach dem auch die Südtiroler Wirtschaft, Mütter und die Allianz für Familie lächzen. Das Ganze bitte zum Nulltarif.
    Nun aber zurück zur Realität: Welche Frau wird nach einem Universitätsstudium, von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang, 11 Monate von 12 ohne Unterlass mit großen Kindergruppen und wenig Personal arbeiten, für nicht mal 2000€, die sie im teuersten Urlaubsmonat (August!) ausgeben darf?
    Wie solidarisch sind Frauen mit anderen Frauen? Wieso muss eine Frau auf die Kinder einer anderen aufpassen? Durchgehend?
    Frauen beuten für ihre Freiheit, andere Frauen aus. Migrantinnen für den Wohnungsputz, Babysitterinnen für den Kaffee mit einer Freundin, das Au pair Mädchen für den billigen Allround Service (Aufsicht der Kinder, Sprachunterricht, Hausarbeit..), am besten gratis.
    HGV, Wirtschaft und Allianz der Familie – ihre seid Sklaventreiber. Es geschieht hoffentlich das Notwendige, nämlich dass Frauen diese undankbaren, schlecht bezahlten Berufsfelder verlassen. Da sie nicht mehr Erholungszeiten vorsehen, die bei der Arbeit mit vielen Kindern notwendig sind, können Kindergärtnerinnen und Lehrerinnen in die Privatwirtschaft wechseln – da stimmt mindestens die Kasse.
    Für diese tollen Betreuungsjobs können sich nun Männer melden, die immer fein herausen sind, wenn es um die Betreuungsaufgaben sind.
    Wer jetzt noch in diesen Aufbewahrungsanstalten arbeiten, sind ohnehin Idealistinnen. Doch auch denen wird das Licht aufgehen.
    Frauen und Kinder haben in unserer Gesellschaft denselben Wert wie alte Menschen. Nämlich keinen!
    Redet euch das Ganze nur schön!
    Es wird unfähiges, nicht qualifiziertes Personal in Kiga und Schule arbeiten. Es gibt jetzt schon viele, die eigentlich nur einspringen, da ansonsten nix gelernt.

Kommentar abgeben

Du musst dich EINLOGGEN um einen Kommentar abzugeben.

2024 ® © Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH/Srl Impressum | Privacy Policy | Netiquette & Nutzerbedingungen | AGB | Privacy-Einstellungen

Nach oben scrollen