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Die Bürgermeister-Gehälter

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Mit Jahresbeginn wurden die Amtsentschädigungen der Bürgermeister um bis zu 1.250 Euro aufgestockt. Wie viel Manfred Mayr, Rosmarie Pamer und Co. jetzt verdienen.

von Matthias Kofler

Für Südtirols Bürgermeister hat das neue Jahr gut begonnen: Dank einer Änderung des Regionalgesetzes werden ihre Amtsentschädigungen mit 1. Januar deutlich angehoben. Begründet wird die Maßnahme mit der galoppierenden Inflation und dem gewachsenen Aufgaben- und Verantwortungsbereich der Gemeindenchefs. „Wenn man die Bürgermeister finanziell an der kurzen Leine hält, dann schmeißen sie irgendwann ihren Job hin“, erklärte der Grünen-Politiker bei der Abstimmung im Regionalrat.

Was sieht die Reform im Detail vor? Die Amtsentschädigungen sind an die Einwohnerzahl zum 31. Dezember 2020 und an die Sekretariatssitze der jeweiligen Gemeinde gekoppelt. Mit Jahresbeginn erhalten alle Bürgermeister von Gemeinden mit bis zu 10.000 Einwohnern acht Prozent mehr Gehalt. Die Bürgermeister in Gemeinden mit bis zu 15.000 Einwohnern dürfen sich über eine Aufbesserung von vier Prozent freuen, während die Löhne der Bürgermeister der Städte über 15.000 Einwohner gleich bleiben. Im selben Ausmaß wie die Bürgermeister-Gehälter steigt auch die Entschädigung der Vize-Bürgermeister und der Gemeindereferenten. Auch die Sitzungsgelder der Gemeinderäte werden erhöht, und zwar um zehn Prozent. Bislang belief sich das Sitzungsgeld für einen einfachen Gemeinderat auf 50 Euro brutto.

Insgesamt gibt es bei der Einstufung der Bürgermeister-Entlohnung elf Stufen, die von 2.210 Euro brutto im Monat für Kleingemeinden mit weniger als 500 Einwohnern bis zu 13.312 Euro brutto im Monat für den Bürgermeister der Landeshauptstadt Bozen, Renzo Caramaschi, reichen.

Am meisten profitieren von der Neuregelung jene Bürgermeister, die aufgrund des Bevölkerungswachstums in eine höhere Stufe wechseln. Das betrifft etwa die Bürgermeisterin von Schenna, Annelies Pichler. Bislang verdiente die SVP-Politikerin 4.510 Euro brutto. Ab Januar sind es mit 5.486 Euro knapp 1.000 Euro mehr im Monat. Das liegt daran, dass die Gemeinde nordöstlich von Meran im Jahr 2020 die magische 3.000-Einwohner-Grenze überschritten hat.

Ähnliches „Glück“ wie Pichler hatten auch die Ersten Bürger der Gemeinden Pfitsch, Mühlbach und Jenesien: Stefan Gufler (Pfitsch) verdient jetzt 5.119 statt 4.284 Euro, Heinrich Seppi (Mühlbach) 5.486 statt 4.510 Euro und Paul Romen (Jenesien) 5.119 statt 4.258 Euro. Den größten Sprung machte Bruno Senoner, Bürgermeister der 2.000-Seelen-Gemeinde St. Christina in Gröden: Sein Gehalt stieg um rund 1.250 Euro und beträgt jetzt 4.453 statt 3.189 Euro.

Wie ergeht es den Bürgermeistern, die es in die Landespolitik zieht?

Manfred Mayr, Chef der Unterlandler Kleingemeinde Kurtinig (600 Einwohner) und designierter SVP-Kandidat für die Landtagswahlen im Herbst, verdient seit diesem Monat 3.166 Euro (bislang waren es 2.932 Euro). Rosmarie Pamer, Bürgermeisterin von St. Martin in Passeier und SVP-Bezirkobsfrau im Burggrafenamt, darf sich über ein Gehalt von 5.119 Euro (bisher 4.740 Euro) freuen. Ihr Lananer Amtskollege Harald Stauder kommt jetzt auf eine monatliche Amtsentschädigung von stolzen 7.779 Euro (bisher 7.480 Euro). Das Gehalt von Robert Alexander Steger, Bürgermeister von Prettau, beläuft sich auf 3.166 Euro (bisher 2.932 Euro), jenes von Verena Tröger, Bürgermeisterin von Laas und SVP-Vizeobfrau, auf 5.119 Euro (bislang 4.740 Euro).

Der Leiferer Bürgermeister Christian Bianchi, der mit einer italienischen Bürgerliste in den Landtag einziehen will, erhält seit Januar eine lukrative Amtsentschädigung von 10.033 Euro im Monat. Das sind 700 Euro mehr als noch im Dezember (9.315 Euro). Genauso viel verdient Peter Brunner, Erster Bürger der Bischofsstadt Brixen. Sein Pech: Während Bianchi dank des Bevölkerungswachstums in Leifers in eine höhere Gehaltskategorie wechseln konnte, bleibt Brunner in derselben Kategorie, wodurch er als einer der wenigen Bürgermeister nicht in den Genuss der Inflationsanpassung kommt.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (29)

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  • gulli

    Frage an unsere Politiker: galoppiert die Inflation bei den Arbeitnehmern nicht?

  • nobodyistperfect

    Für den Schwachsinn, den manche BM leisten, verdienen sie zuviel und tragen keine Verantwortung. Prozesse werden auf Kosten der Allgemeinheit geführt und und und

    • hoi_du

      .. dem kann ich nur zustimmen … und wegen jeder Kleinigkeit, welche mit einem bisschen guten Willen gelöst werden könnte, muss der Bürger zum Anwalt rennen … sonst passiert überhaupt nichts!!!!!

  • schwarzesschaf

    Nur noch zum Kotzen

  • ostern

    Südtirol mit ca. 520.000 Einwohner = 116 Gemeinden = 116 Bürgermeister.
    Durchschnitt: 4.500 ca. Pro Bürgermeister.
    Mailand , ca 2,5 Mio Einwohner, 1 Bürgermeister,
    Da könnte das Land anfangen zu sparen!!!

    • placeboeffekt

      Was für ein unsinniger Vergleich-einfach mal etwas daherschwätzen.

      Rund um Mailand gibt es wohl keine kleine Gemeinden mit ihrem Dorfvorsteher?

      Sollte jetzt der Bozner Bürgermeister auch Bürgermeister aller anderen Gemeinden in Südtirol spielen?

      Oder was konkret wären nun Ihre Vorstellungen?

    • leser

      Ostern wozu sparen?
      Schließlich muss das Geld das sie sie dem Bürger durch Verwaltungskosten, verkehrsstrafen, Wasser, schwarzwasser und weiss der Teufel was Teufel noch,
      Irgendwie ja wieder ausgeben
      Da kommt eine Aufstockung wie gerufen
      Außerdem die Aufstockung der Referenten geht ganz automatisch mit der Aufstockung der bürgermeistergehälter mit

  • meintag

    Der Parkplatz des Kh Schlanders gehört der Gemeinde. Deshalb die Erhöhung der Gebühren. Gut dass WIR Bürgermeister Pinggera nur mehr bis kommendes Jahr verköstigen müssen. Hat in der Gemeinde eh nur Schulden und die Einwohner müssen sich den Strom auswärts einkaufen da man zwar Strom erzeugt aber keinen verkaufen darf. Da der Herr B. keine Änderung will ist gut dass Er nachher auch nur Sekretär bei seiner eigenen Frau Rechtsanwältin sein darf/muss.

  • leser

    Leute
    Was habt ihr?
    Seid doch ihr einverstanden mit der Politik der Vetternwirtschaft
    Hauptsächlich ist das das Resultat der seid Jahrzehnten vorstehenden verbandsführer wie gemeondenverbandsboss, handelskammerboss, bauerntölpelboss hdsboss usw.
    So schirmen die sich gegenseitig ab und mit ein paar geschenkchen Stimmen sich alle fröhlich ein
    Somit können die Schafe im kollektiv blöcken
    Und alle paar Jahre gibts eine feierliche Einweihung eine Vereinshaus oder einer feuerwehrhalle, jetzt heißt das ja zivilschitzzentrum, weil das Schaf muss ja über die strasse geführt werden

  • ultnerbaer

    Liebe TZ,
    um hier keine Neiddebatte aufkommen zu lassen, wären hier noch ein paar Zusatzinformationen wichtig: 12, 13 oder 14 Monatsgehälter pro Jahr? Wie hoch sind die Abzüge (Steuern und Sozialabgaben? Wie sieht es mit der arentenabsicherung aus? Abfertigung gibt es vermutlich keine, oder? Erst dann kann man diese Gehälter mit den Gehältern von leitenden Angestellten in der Privatwirtschaft anstellen. Sonst heisst es nur: Die Pamer verdient 5100 Euro ( Brutto, mal 12 ohne Abfertigung) und ich nur 1500 (netto, mal 14 plus eventluell Prämie, Abfertigung und auch noch 8 Euro pro Tag Essensgutscheine)…

    • leser

      Ultnerbaer
      Abzüge steuern usw. Übernimmt ganz klar der Steuerzahler
      Mit großer Wahrscheinlichkeit bringen diese Schmarotzer eine rentenabfindung durch die dem Vorbild der rentenvorauszahlungskönige entspricht
      Also von Neiddebatte zu reden ist schon amüsant
      Tatsache ist dass diese ganzen klettern und sesselkleber ausschließlich vom Steuerzahler übernommen werden dabei dürfen sie ihre Gehälter selber festlegen und der nahezu ganze Haufen ist nicht in der Lage solche Entgelte in der Privatwirtschaft zu erzielen
      Bleiben wir bei den fakten

  • gerhard

    Ein Bürgermeister-in ist 365 Tage auf dem Präsentierteller.
    Jeder Kanickelzuchtverein, Gesangsverein und Bananengeradebiegervereinigung möchte, das der Herr/Frau Bürgermeister bei der Versammlung da ist.
    Nicht einmal sein Gehalt ist privat und wird hier medienwirksam breitgetreten.
    Kein entspannter Besuch im Freibad, kein intimes Abendessen im Restaurant.
    Überall steht er in der Öffentlichkeit.
    Keinem kann er /sie es Recht machen.
    Neid- und Hass-eskapaten, die nicht selten die Familie mit einbeziehen sind auch nicht lustig.

    Ich bin der Meinung, der Ortsvorstand kann gar nicht gut genug verdienen.
    Dann bewerben sich endlich auch mal fähige Leute aus der Wirtschaft und nicht immer nur zweite oder dritte Wahl Dank Parteizugehörigkeit.
    Und wer sehr gut verdient, ist weniger anfällig für Bestechungsgelder
    .
    Der Bürgermeister wird doch von der Dorfbevölkerung demokratisch gewählt
    Es ist doch jeder, der nur 1500 Euro verdient, herzlich eingeladen, bei der nächsten Wahl anzutreten.
    Hat er genügend demokratische Wähler, dann wird er gewählt und verdient auch 5.000,00 Euro.
    Aber zu welchem Preis? Will er auch die Verantwortung und die Arbeitsbelastung?
    Im Übrigen kann sich jeder Geringverdiener beruflich qualifizieren und selbst Chef werden.
    Neiddebatte nutzt niemanden.
    Jeder hat sein Glück ein Stückweit selbst in der Hand.

    Und, sind wir doch mal ehrlich, welche qualifizierte Führungskraft würde denn für 5.000 Euro brutto arbeiten.
    Das machen nur öffentlichkeits-geile Menschen aus der zweiten und dritten Reihe.

    • schwarzesschaf

      Wo siehst du qualifizierte arbeiter??? Es sind ja fast nur vollposten in der politik oder mächtige mogule die sich die gesetze dann machen wie sie wollen denn ein normaler dem wird keine microzone ausgeschrieben. Und die schlauen normalen leute tun sichvden dreck nicht mehr an

    • ich

      Stimmt genau! Jetzt kommen die ganzen Neider aus ihren Löchern..

      Mit dem „das wird man wohl noch sagen dürfen“
      Jeder kann sich zur Wahl stellen.

    • leser

      Du hast recht
      Öffentlich geile Menschen aus dem 1500 bis 2000 Lohnniveau die sonst nicht in der Lage sind mehr vom Zaun zu reisen
      Nur Soldaten und lobbystenmentalitäten Enden in diese Positionen
      Ein arbeitender Unternehmer mit einem 14 Stundentag von mindestens. 3mal die woche stellt sich solche heinis an und spannt sich diese hampelmänner vor den karren

  • mk

    Bürgermeister verdienen sich jeden Cent, wenn sie eine normale Arbeit machen. Sie haben mehr Verantwortung als Landtagsabgeordnete.
    Man sollte der Politik, vor allem auf Gemeindeebene wieder mehr Macht geben, denn heute regieren die Beamten und die kann man nicht abwählen. Dies ist das eigentliche Problem!

    • leser

      Mk
      Das wäre ganz einfach
      Gib Beamten einen befristeten Arbeitsvertrag so wie ihn führu gskräfte in der Privatwirtschaft hat und ihr hang zum Filz erlischt ganz schnell
      Aber auch das hat nur die Politik in der Hand

  • gerhard

    Unbestätigten Gerüchten zufolge steht auf der monatlichen Gehaltsabrechnung der Bürgermeister
    „Schmerzensgeldzahlung für den laufenden Monat“

  • klum

    Die Amtsentschädigungen finde ich auch in dieser Höhe gerechtfertigt. Wie schon in anderen Kommentaren erwähnt sind es Brutto-Beträge (also bleiben davon 65 bis 55%) 12 mal im Jahr. Natürlich gibt es auch noch weitere Spesenvergütungen und steuerfreie Zuckerlen. Ein BM hat zudem mehr Verantwortung als ein normaler Landtagsabgeordneter. Der kriegt unter Umständen für wenig bis nichts leisten mehr LOHN als der BM.
    Sparen ließe sich natürlich mit der Zusammenlegung von Gemeinden. Das ist längst überfällig. Es werden ja schon jetzt viele Dienste gemeindeübergreifend angeboten. Da wäre mehr Einsparungspotential, speziell wenn man auch den Anhang eines BM mitrechnen würde.

  • george

    Was schreibt ihr hier doch alle für einen Stumpfsinn daher! Auf die tatsächlichen Fakten geht kaum einer ein und eine grundlegende Information oder Diskussionsgrundlage gibt auch keiner vor. 😛

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