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Aufgestockte Beiträge

Foto: lpa

Jetzt kann im Kampf gegen den Borkenkäfer ein Vorteil erlangt werden. Der Appell an die Waldbesitzer: Das Schadholz muss weg. Die Landesregierung hat dafür 20 Millionen an Beiträgen zweckgebunden.

Bei ihrer Sitzung am Dienstag hat die Landesregierung 20 Millionen Euro für die Bekämpfung des Borkenkäfers zugewiesen. Die Richtlinien für die Zuweisung der Beiträge an die Waldbesitzer werden noch erarbeitet. Die Beiträge sollen aber deutlich angehoben werden. Zudem sollen diese ab dem Jahr 2023 über Landesgelder finanziert werden, um dadurch auch die administrative Abwicklung zu vereinfachen, sagt Landesrat Arnold Schuler.

„Ist der Winter nicht allzu schneereich und leistet jeder einzelne Waldbesitzer seinen Beitrag, können wir es schaffen, bis zum Frühjahr, wenn der Borkenkäfer ausfliegt, einen entscheidenden Schritt in Sachen Borkenkäferbekämpfung zu machen“, ist Günther Unterthiner, Direktor der Landesabteilung Forst, optimistisch und richtet daher einen klaren Aufruf an die privaten Waldbesitzer: Sie sollen in ihren Wäldern überprüfen, ob es Borkenkäferbefall gibt. „Bei allen weiteren Schritten unterstützen wir als Forstbehörde gemeinsam mit dem Südtiroler Bauernbund die Waldbesitzer.“ Natürlich entstehen durch den Abtransport von Schadholz Kosten – in der Fachsprache bezeichnet Bringung den gesamten Prozess vom noch stehenden Baum bis zum abtransportierten verkaufsbereiten Stamm. Diese Kosten werden aber durch Landesbeiträge und den Verkauf von Holz kompensiert, im besten Fall bleibt sogar etwas übrig.

Situationsbezogen wird vor Ort entschieden, welche konkreten Maßnahmen in den Waldbeständen vorzunehmen sind, wobei diese zwischen Wäldern mit Schutzwirkung für Infrastrukturen, sogenannten Objektschutzwäldern, Standortsschutzwäldern und übrigen Waldflächen unterschiedlich sein wird.

Es gibt eine detaillierte digitale Kartografie, aus welcher jeder entnehmen kann, ob sein Wald als Objekt- oder Standortschutzwald gilt. „Etwa 60 Prozent unserer Wälder sind Schutzwälder“, sagt Unterthiner. Ein Drittel der Wälder gehört Gemeinden, Fraktionen, der Kirche oder dem Land. Der Großteil der Südtiroler Wälder ist in Privatbesitz (Einzelpersonen, Mitbesitz, Interessentschaften). Der Großteil von ihnen bearbeitet und nutzt den Wald, nur ein kleiner Teil überlässt den Wald der Natur.

Die Abteilung Forstwirtschaft und der Südtiroler Bauernbund haben eine gemeinsame Marschrichtung und eine verstärkte Zusammenarbeit bei der Bekämpfung des Borkenkäfers beschlossen. „Wir rufen alle Waldbesitzer auf, den Zustand ihres Waldes zu erheben“, sagt Unterthiner. Die Merkmale eines Baumes, den es zu entfernen gilt, sind deutlich: Befallen sind fast ausschließlich Fichten, sie sind rot-bräunlich verfärbt. „Bäume, die grau verfärbt sind, haben den Käferbefall nicht überstanden, sie stellen keine Gefahr mehr dar“, sagt Unterthiner. Waldbesitzer, die in ihren Wäldern einen Befall erkennen, sollten sich an den örtlichen Forstdienst wenden.

„Wir rufen alle Waldbesitzer dazu auf, sich ihrer Verantwortung der Allgemeinheit gegenüber bewusst zu sein und sich an der Bekämpfung des Borkenkäfers aktiv zu beteiligen“, sagt Landesrat Arnold Schuler. Er sieht in der Winterruhe der Borkenkäfer eine Chance, sich gegenüber dem Schädling, der nicht nur eine Gefahr für den Waldbestand, sondern mittlerweile auch der Infrastrukturen und Menschen darstellt, einen Vorteil zu verschaffen. „Ist der Winter zudem nicht schneereich, haben wir gute Chancen, einen großen Teil des Schadholzes noch vor dem Ausflug der Borkenkäfer im Frühling – spätestens Ende April – aus den Wäldern zu holen“, fügt Günther Unterthiner hinzu.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (10)

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  • ostern

    Wer bekommt das Holz?
    Bleibt es beim Besitzer des Waldes?
    Die Beiträge an Waldbesitzer, bzw die Steuergelder, die zu über 80% von Rentner und Arbeitnehmer kommen, können die eine Anfrage an das Land machen um ein Brennholz zu bekommen?
    SVP hört doch einmal auf , die Beiräge so ungleich zu verteilen!!!

    • brutus

      …hast du Mal was vom Holzschreiben gehört?

    • imker999

      Das Holz bekommen die Fernheizwerke welche es dann verheizen um deinen Arsch hintern Schreibtisch zu wärmen.
      Du kannst gerne bei den Bauern Käferholz kostenlos aus den Wald mit nach Hause nehmen.
      Diese sin froh.
      Allerdings bezweifle ich, das du überhaupt fähig bist, einen Baum zu fällen und ins Tal zu bringen.
      Solltest du es doch schaffen, wirst du einsehen das es ohne Förderung günstiger ist den Baum im Wald zu lassen und dir das Scheitholz vom Händler zustellen zu lassen. Ist auch sicherer da du dich beim Scheiter machen sowieso verletzen würdest.

      • klum

        Ich bin gespannt was GÜNSTIGER ist?
        Was hat ein Waldbesitzer von einem Wald der totgefressen ist?
        WALD ist eine generationenübergreifende Investition und muss nicht jedes Jahr Gewinn bringen. Wer seinen Wald nicht pflegt ist verantwortungslos. Verantwortungslos sein ist meistens GÜNSTIGER.

    • rumer

      Ein Schüttraummeter Hackschnitzel kosten in Deutschland aktuell 35€.
      Das Fernheizwerk Bruneck zahlt 23€ pro Schüttraummeter an die einheimischen Waldbesitzer.
      Nun vergleicht mal unsere Wälder in den Bergen mit den flachen Wäldern in Deutschland und stellt euch die Frage, ob von den 23€ nach Abzug der Holzfällung, Holzbringung, dem Häckseln und dem Transport zum Fernheizwerk überhaupt noch was übrig bleibt.
      Lieber als den einheimischen Waldbesitzern einen anständigen Preis zu zahlen, verheizt das Fernheizwerk Bruneck Gas und heizt damit das Klima an. Das zum Thema Nachhaltigkeit der Gemeinde Bruneck.
      Wenn jetzt noch Beiträge vom Land dazukommen, könnte es sich vielleicht, vielleicht rentieren, das Schadholz aus dem Wald zu bringen,. Aber nein, das Eernheizwerk Bruneck kann nicht mehr abnehmen, die haben einen Lieferstopp bis ins nächste Jahr. Das Fernheizwerk hat nämlich zu wenig Holzöfen……uiuiui…..so viele strategische Fehler der alten Führung……oder war es Absicht?

  • imker999

    Dann können die Lebensmittel aus der ebenso und noch mehr subventionierten Landwirtschaft aus dem Ausland importiert werden.

  • klum

    Sturmtief Vaja = jede Menge Holz
    Holzpreis trotz Vaja um 200% gestiegen (zuletzt eh wieder etwas zurück gegangen).
    Kein Waldbesitzer oder Waldbauer hat Käferholz entnommen, weil vielleicht gibt es ja irgendwann wieder einen Beitrag.
    Jetzt ist der Schaden groß (eigentlich selber Schuld), und wer soll bezahlen? Natürlich die öffentliche Hand, weil es sich um Schutzwald handelt, der die gesamte Bevölkerung vor der nächsten Katastrophe schützt.

    Wieso gibt es eigentlich keinen Landesbeitrag für von Mardern angefressene Kabel und Schläuche in Fahrzeugen?
    Warum gibt es keinen Beitrag für die Zufahrt zu meiner nicht-landwirtschaftliche Villa? Wieso keinen Beitrag für die Laubentfernung auf meiner Wiese, für meinen Laubbläser, für meine Motorsäge oder die Schneeräumung meiner Zufahrtsstraße. Oder für das Entfernen-lassen von Graffiti-Gesprüh auf Wänden und Fahrzeugen.

    In meinen 5 Hektar Wald habe ich jedenfalls zum Glück keine Borkenkäferplage. Den einzigen befallenen Baum habe ich letztes Jahr (ohne Förstergenehmigung) umgesägt und zu Brennholz verarbeitet. Genau so wie auch in den Jahren zuvor. Nur Beitrag werde ich dafür keinen kriegen und warten bis der ganze Wald befallen ist, werde ich trotz Beitragsaussichten nicht.

    • imker999

      Ja der Schaden ist groß und selber Schuld.
      Und wen interessiert das??
      Den Bauer wohl kaum, sonst hätte er ja Maßnahmen getroffen.
      Wenn jetzt die Öffentlichkeit meint, die Welt retten zu müssen, soll sie auch für die Spesen aufkommen.
      Da der Wald nicht bei jeder Generation gewinne bringen muss, wird dieser wieder selber nachwachsen. Ohne Steuergelder zu verschwenden.
      Meine Toten Bäume hole ich übrigens nach und nach zum verheizen, diese sind schon ausgetrocknet und müssen nicht noch Jahre gelagert werden.

  • gorgo

    Raffiniert dieser Fangbaum.. äh.. Fangsatz im Text. .. „im Besten Fall bleibt noch etwas übrig“ .
    Jetzt werden sie endlich alle ausschwärmen zur Käfersuche.

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