Du befindest dich hier: Home » Südtirol » „Eine wichtige Rolle“

„Eine wichtige Rolle“

Die Talstation

Im Meraner Stadtrat ist die Finanzierungszusage aus Rom für die Standseilbahn nach Schenna positiv aufgenommen worden. Wie Mobilitätsstadträtin Katharina Zeller nun die zweifelnden Grundbesitzer vom Projekt überzeugen will.

von Markus Rufin

37,5 Millionen Euro erhält das Land aus dem PNRR-Topf, um die Standseilbahn Meran-Schenna zu finanzieren. Zwar fehlt noch die restliche Finanzierung, da aber der größte Teil durch die Gelder aus Rom gedeckt sein dürfte, können nun die Detailplanungen beginnen.

Die Nachricht hat in Meran für Euphorie gesorgt: „Es freut uns, dass das Land sich mit den Verkehrsproblemen in Meran befasst“, sagt Mobilitätsstadträtin Katharina Zeller. Besonders freue sie, dass Landesrat Daniel Alfreider zugesichert hat, dass die Gemeinden in der Detailplanung eingebunden werden.

Das ist auch dringend notwendig. Denn insbesondere die Grundbesitzer haben bisher die Seilbahn kritisiert. Zeller hat bereits mehrere Gespräche mit den Grundbesitzern, vor allem mit den Eigentümern des Karl-Wolf-Parkplatzes geführt, da die Seilbahn für eine Verkehrsentlastung Merans enorm wichtig ist.

Eine Verlegung der Talstation in die Galilei-Straße sei in der Zwischenzeit allerdings vom Tisch, da die Kavernengarage dies verhindere, meint Zeller, zumal eine Verlegung ohnehin nur schwer machbar wäre und weniger Verkehrsentlastung mit sich bringe. Dennoch könne sie die Sorgen der Bewohner des Viertels nachvollziehen, dass es durch die Bahn sogar noch mehr Verkehr gibt.

Zeller hat sich daher nun vorgenommen, gute Arbeit zu leisten und die Bevölkerung vollumfänglich aufzuklären. Insbesondere durch den städtischen Mobilitätsplan, der aktuell ausgearbeitet wird, soll gezeigt werden, wie hilfreich die Standseilbahn ist.

Der nachhaltige städtische Mobilitätsplan (PUMS) stellt eine genauere Version des Strategiepapiers der vorherigen Regierung dar, mit dem festgelegt werden soll, wie sich die Kurstadt in den nächsten zehn Jahren verkehrstechnisch entwickelt, erklärt die Stadträtin: „Hierfür spielt die Standseilbahn natürlich eine wichtige Rolle. Auch diese wird im Plan eingearbeitet und kann hoffentlich zeigen, wie viele Vorteile diese mit sich bringt.“

Ob auch Meran für die Errichtung der Bahn Geld ausgeben muss, ist im Moment noch nicht klar. Sollte es aber so sein, müsse man unter anderem Rücksicht darauf nehmen, dass es in Schenna mehr Betten als in Meran gibt, Meran dafür den Verkehr abbekommt.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (6)

Lesen Sie die Netiquette und die Nutzerbedingungen

  • winny

    Hier wird die „WICHTIGE ROLLE“ der Standseilbahn für Meran kolportiert. Verkehrstechnisch ist das Unsinn, touristisch unbedeutend, umweltmässig nicht vertretbar. Wer glaubt, Merans Verkehrsprobleme mit einem derartigen Konzept zu lösen, kennt Verkehrsdymik nicht. Es gibt 2 Möglichkeiten:
    – Das Konzept funktioniert. Dann ist das Verkehrschaos perfekt, weil es Verkehr anzieht anstatt zu verhindern, die Lebensqualität reduziert.
    – Das Konzept funktioniert nicht. Dann war die Investition glatt umsonst (nicht gratis!!), die Folgekosten astronomisch, die Landschaft verschandelt, die Lebensqualität reduziert.
    Es gibt 30 Argumente gegen die standseilbahn, welches spricht dafür?
    Meine Frage: Wer soll das verantworten? Herr Alfreider, die Gemeinde Meran??

  • artimar

    Meran ist und bleibt auch 2022 wohl das Schilda Tirols. So auch hier.
    Nicht nur das Planungskonzept, Küchelbergtunnel, Kavernengarage, d.h. den gesamten Umweg- und Straßenverkehr nicht aus dem Zentrum Merans, sondern vielmehr direkt in die Altstadt zu führen, ist längst überholt. Es stammt aus den 80er Jahren als die Laubenbarone die Angst umtrieb, es könnte ansonsten in Zukunft weniger Kunden haben.
    Die (externen) Ewigkeitskosten zahlen wir alle, die Gewinne sind privatisiert. Im Übrigen, egal, ob SVP oder Liste Rösch/Grüne.
    Eigentlich ist das alles ein völliger Wahnsinn. Da wird Merans Zentrum einfach mal so zu einem Mobilitätszentrum des touristischen Umlands umgebaut. Mehr noch, worüber jeder, auch nicht so vernunftbegabte Mensch, nur noch den Kopf schütteln kann. Man hat sich planerisch offenbar nicht mal die Frage des Bedarfs bzw. der Akzeptanz/Auslastung gestellt: Werden tatsächlich dann ca. 6000 täglich drei verschiedene Verkehrsmittel mit sechs- bis achtmaligem Ein- und Umstieg nutzen, um ganz banal vom Hauptbahnhof Meran nach Schenna zu kommen?
    Worin liegt da für das Klima, Meran … letztlich eigentlich der Mehrwert, wenn man statt Millionen für eigene Tunnelung … stattdess gleich mit einem Öko-Liner die Talstation über den 2026 Küchelbertunnel nutzt oder bzw. parallel dazu, jetzt in der Bauphase des Küchelbertunnels, ab Bahnhof Meran dazu nicht gleich eine U-Bahn-Line mitverlegt mit Ausstiegsmöglichkeit Meran Zentrum zur Talstation?

  • gulli

    Die Grund-Idee ist nicht schlecht, aber da die Talstation nicht am Bahnhof ist, hat das ganze keinen Sinn und wird noch mehr Chaos verursachen

  • criticus

    An und für sich ist eine Standseilbahn ideal. Doch die Talstation in Meran und die Bergstation in Schenna sind ungünstig und verursachen leider in Schenna-Dorf und in Meran enorm mehr Verkehr. Viel zu viel Zuführbusse und zusätzliche Angestellte, bzw. Wartungen verteuern das Projekt enorm. Was wäre, wenn man vom Küchelbergtunnel-Ausgang Richtung Passerau-Verdins-Schenna eine neue Straße bauen würde. Somit wäre der Verkehr über Obermais Richtung Stadt oder zur Mebo Richtung Sinich sicherlich weniger. Die Passeierer müssten nicht über Obermais nach Schenna, die Schenner die Richtung Bozen fahren würden unter die Stadt durch und dann in die MEBO einfahren. Das gilt auch für die Gäste, die über den Reschen heimwärts fahren, oder vom Reschen kommend nach Schenna oder Passeier möchten. Sinich mit den fünf Ampeln von der Kreuzung Schenna-Sinich bis zur MEBO-Einfahrt (auf einen Kilometer!) und die Zone Obermais wären somit stark entlastet.

    • artimar

      Es kann doch nicht darum gehen, noch mehr Natur, Flussauen … durch noch mehr Versiegelung, Verbauung, Verkehr zu zerstören. Im Gegenteil. Schenna ist ja bereits jetzt gut erreichbar, MEBO-Ein- Ausfahrt Sinich.
      Es gilt den individuellen Verkehr zu reduzieren. Dafür braucht es ein attraktives öffentliches Angebot. Aber worin soll das denn hier eigentlich bestehen, mal ganz abgesehen von der Nutzen-Kosten-Rechnung?

  • dn

    Wird sich die Seilbahn rechnen oder einfach nur Steuergelder verschlingen?

Kommentar abgeben

Du musst dich EINLOGGEN um einen Kommentar abzugeben.

2024 ® © Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH/Srl Impressum | Privacy Policy | Netiquette & Nutzerbedingungen | AGB | Privacy-Einstellungen

Nach oben scrollen