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Klotz widerspricht Tajani

Eva Klotz

Eva Klotz widerspricht Außenminister Antonio Tajani: Muttersprache spielt keine untergeordnete Rolle.

Außenminister Antonio Tajani erklärte in Wien sinngemäß, autonomiepolitisch laufe in Südtirol alles rund, weil die Muttersprache im Gesundheitswesen und im Verkehr eine „untergeordnete Rolle“ spiele und er in gutem Einverständnis mit den SVP-Politikern sei.

Was zähle, sei das friedliche Zusammenleben!

Die ehemalige Landtagsabgeordnete der Bewegung Süd-Tiroler Freiheit, Eva Klotz, zeigt sich alarmiert über diese Aussage und erinnert daran, dass das Recht auf Gebrauch der deutschen Muttersprache die wichtigste Säule der sogenannten Autonomie ist, um welche es besonders harte Auseinandersetzungen mit Rom gegeben hat.

„Mit der Muttersprache fallen auch alle anderen hart erkämpften Rechte: wenn wir unsere Muttersprache verleugnen und vernachlässigen, brauchen wir uns nicht zu wundern, dass wir als Italiener bezeichnet und behandelt werden und somit über kurz oder lang den Anspruch auf Autonomie verwirken. Dann wird Südtirol eine ganz normale italienische Provinz“, so Klotz.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (18)

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  • pingoballino1955

    Frau Klotz,sind sie immer noch überzeugt,dass man sich ihre Meinu ng nach dem Rentenskandal und ihrer damaligen Zustimmung zur“CASH“ Vorauszahlung,interessiert ist? SIE haben ja auch ganz gut abgezockt,sonst könnte man sich eine 50000 Euro Spende an dieSTF wohl nicht leisten,und das mit unseren Steuergeldern aus ITALIEN?

    • pingoballino1955

      Frau Klotz,wir leben im Jahre 2022/23 und befinden uns im vereinigten EUROPA! Jede Autonomie und Sprache ist wichtig,aberDiskussionen aufheizen sollten sie endlich wissen,bringt nichts!

    • artimar

      @pingo… und was hat das nun mit dem Eingangsthema zu tun?
      Stimmt. Nichts.
      Die Aussage des Außenministers A. Tajannis „La madrelingua non ha nessuna valenza, quando si tratta di trovare soluzioni per la sanità o il traffico“ widerspricht eindeutig dem Gruber-De-Gasperi-Abkommen im Rahmen des Pariser Friedensvertrages und auch dem Autonomiestatut. Insofern wird man E. Klotz nur beipflichten können.

      • heracleummantegazziani

        Sie unterschlagen, genauso wie Eva Klotz den zweiten teil der Aussage: „i problemi sono uguali per entrambi e per il governo conta che le soluzioni siano a vantaggio di tutti.“
        Will heißen, dass man z.B. bei so delikaten Aspekten wie der Besetzung von Stellen in der Sanität (es dürfte jeder mitbekommen haben, dass jede Menge Ärzte und Pfleger fehlen und noch mehr fehlen werden), von sprachlichen Aspekten absehen wird müssen, denn in erster Linie gilt das Fachliche. Und das ist auch intelligent. Schon jetzt beschwert man sich ja über lange Wartezeiten in der Sanität. Daraus einen Vorteil für die italienische Sprachgruppe zu konstruieren oder gar eine Absage an die Muttersprache ist bescheuert. Der Vorteil könnte auch genau anders gelagert sein, d.h., dass Ärzte aus Deutschland in Italien praktizieren können, obwohl sie des Italienischen nicht mächtig sind. Aber das geht wahrscheinlich laut Klotz in Ordnung.

        • artimar

          @hera… Niemand interessieren doch solche perönliche Animositäten, Unterstellungen – außer jene die gerne so argumentieren, polemisieren.
          Aber wenn Südtirol und die SVP, laut Tajanni, selbst gar kein Problem mit der Aushöhlung, Abschaffung eines sogar völkerrechtlich verankerten Rechts des Bürgers auf Sprachgebrauch hat, stellt sich die Frage: Schaffen sie sich folgerichtig dann gleich mit ab?
          Gerade Verständigung und erfolgreiche Kommunikation ist im Umgang mit dem Patienten zentral, mitunter sogar lebensrettend.
          Es gilt vielmehr einsprachiges medizinisches Personal möglichst vertraglich langfristig zu binden, es im Gegenzug auf das Niveau B2-C1 MEDIZIN (z.B. telc) zu führen und es berufsbegleitend zielführend zu bilden und zu evaluieren.

          • heracleummantegazziani

            Den letzten Absatz teile ich voll. Ginge es nach Klotz und ihresgleichen, wäre das aber nicht möglich, bzw. nur in eine Richtung.

  • @alice.it

    Lebe mit meiner Familie sicher besser in einer ganz normalen italienischen Provinz als in einem verstockten Regime wie zu Kaisers Zeiten.

  • prof

    Frau Klotz könnte ihren Politischen Zieh-Sohn S.Knoll einige Ratschläge geben,wie man sich gegenüber einen Landeshauptmann Verhalten sollte.

  • heracleummantegazziani

    Natürlich hat sie wieder einmal alles verstanden. So wie sie es interpretiert hat es Tajani weder gesagt noch verstanden, aber um die Empörten zu spielen und dem 4%-Wahlvolk vorzugaukeln, dass es die STF unbedingt braucht, ist auch Falschspielerei drin.

  • prof

    watschi, Knoll braucht sich nicht vor den LH zu verbeugen,aber Dompfplodern kann er in seinem Heimatland.

  • dn

    Leider sind die Zopfzöglinge nicht halb so gut wie das Original. Frau Klotz, ihre Meinung ist wichtig.

  • andreas

    Klotz hat Recht.
    Tajani ist ein extrem rechter Populist, dem man nicht trauen kann und „keine Relevanz“ ist schon mal falsch.
    Es müssen Kompromisse eigegangen werden, das ja, aber ein Freifahrtsschein in diesen Bereichen würde den Proporz mittelfristig überall aufheben.

    • heracleummantegazziani

      Nein hat sie nicht Andreas, denn sie hat die Aussage Tajanis – der sicher kein Musterknabe der Politik ist – absolut nicht verstanden. Von Absage an die Muttersprache ist darin überhaupt nicht die Rede, aber es ist nun mal so, dass man zunächst das Problem der fehlenden Fachkräfte lösen muss. Es hilft weder der einen noch der anderen Sprachgruppe, auf die Muttersprache, bzw. den Proporz zu pochen, wenn man dann nicht behandelt werden kann oder auf eine Behandlung monatelang warten muss. Abgesehen von der Tatsache, dass das Ausklammern der Proporzbestimmungen, nich nur Italienern zugute kommt. Da war doch der Fall des deutschen Primars der Hämatologie im Bozner Krankenhaus, kannst du dich erinnern?
      Wenn in einer Gemeindeverwaltung oder Landesverwaltung Stellen frei bleiben, weil Kandidaten mit den nötigen Voraussetzungen fehlen, ist das Problem gering, die Arbeit wird aufgeteilt. Aber in der Sanität, wo es teilweise um hochgradige Spezialisierung geht, sieht das schon vollkommen anders aus.
      Ich bin mir jedefalls sicher, dass es 99% der deutschsprachigen Südtirolern egal ist welche Sprache der Fachmann spricht, wenn es für sie gesundheitlich ans Eingemachte geht.

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