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Der Energie-Check

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In Südtirol werden die Wohnungen im Durchschnitt neuneinhalb Stunden pro Tag beheizt. Wie viel Energie die Südtiroler verbrauchen und welche Brennstoffe für Heizung und Warmwasser genutzt werden.

von Lisi Lang

Neuneinhalb Stunden beträgt die durchschnittliche tägliche Einschaltzeit der Heizung in Südtirol, im heurigen Winter dürfte diese Zahl aufgrund der stark gestiegenen Energiepreise höchstwahrscheinlich aber zurückgehen. Aufgrund der stark gestiegenen Energiekosten steht das Energiesparen nämlich auf der Prioritätenliste vieler Familien ganz weit oben.

Das Landesstatistikinstitut Astat hat am Mittwoch aktuelle Daten zum Energieverbrauch der Südtiroler Haushalte für das Jahr 2021 veröffentlicht – mit einigen interessanten Ergebnissen. Im Jahr 2021 leben alle (oder fast alle) Südtiroler Haushalte in Wohnungen, die mit einer Heizungs- und Warmwasseranlage ausgestattet sind.

In mehr als acht von zehn Haushalten werden Heizung und Warmwasser über das gleiche System produziert. 38 Prozent der Wohnungen sind mit mehr als einem Heizsystem ausgestattet, darunter Zentralheizungen, autonome Heizungen und einzelne Heizgeräte verschiedener Arten und Energiequellen. Stehen mehrere Heizsysteme zur Verfügung, benutzen 50 Prozent der Haushalte allerdings vorwiegend oder ausschließlich die Zentralheizung, gefolgt von der autonomen Heizung (41 Prozent) und den einzelnen Heizgeräten (9 Prozent). Für die Erzeugung von Warmwasser benutzen 48 Prozent der Haushalte ausschließlich oder vorwiegend die autonome Anlage und 43 Prozent die zentrale Anlage.

Die Astat-Daten zeigen auch, dass Methangas die häufigste Brennstoffquelle sowohl für die Heizung als auch für die Warmwasseraufbereitung ist. Biomasse, also z.B. Pellets oder Hackschnitzel folgen an zweiter Stelle, am dritthäufigsten wird Heizöl verwendet. Angesichts dieser Daten unterscheidet sich Südtirol vom norditalienischen Raum: Während in Südtirol knapp 50 Prozent mit Gas heizen, sind es in Norditalien nach wie vor fast 80 Prozent – die anderen Energiequellen nehmen in Norditalien hingegen nur eine geringere Rolle ein.

Auch was die Heizzeiten angeht, gibt es Unterschiede zwischen Südtirol und Norditalien. 88 Prozent der Südtiroler Haushalte schalten während der kalten Monate fast jeden Tag die Heizung ein, durchschnittlich kommen sie dabei auf eine durchschnittliche Einschaltzeit der Heizung von 9 Stunden und 31 Minuten – in Norditalien läuft die Heizung durchschnittlich mehr als zehn Stunden pro Tag, also gut eine halbe Stunde länger.

Neben den Heizkosten sind derzeit aber auch die Strompreise in aller Munde: Die Astat-Daten zeigen diesbezüglich, dass fast jeder Haushalt in Südtirol einen Kühlschrank und eine Waschmaschine besitzt. Was die Kochfelder betrifft, so werden diese in Südtirol im Unterschied zu den anderen italienischen Regionen, wo sie hauptsächlich mit Methangas betrieben werden, mit Strom betrieben (71 Prozent).

Mehr als die Hälfte der Haushalte besitzen noch mindestens eine traditionelle Glühbirne, Energiesparlampen machen mittlerweile aber die große Mehrheit der Glühbirnen in Haushalten aus. Da traditionelle Glühbirnen aber immer noch knapp 30 Prozent der Glühbirnen in den Haushalten ausmachen, scheint Südtirol bei der Umstellung auf Energiesparlampen gegenüber den anderen italienischen Regionen etwas in Verspätung zu sein.

Ebenfalls ein wichtiger Faktor, wenn es ums Energiesparen geht, sind die Fenster: 84 Prozent der Haushalte haben doppelte (oder dreifache) Verglasung bei allen Fenstern und Fenstertüren des Hauses installiert, dieser Wert ist höher als der Wert Norditaliens.

Bleibt noch ein letzter Energiefaktor: Während sie im Sommer ein großes Thema waren, redet jetzt im Winter kaum noch jemand über sie, die Klimaanlagen. Allerdings hat das Astat auch diesbezüglich die aktuellen Daten übermittelt: 14 Prozent der Haushalte verfügen über eine Klimaanlage, dieser Prozentwert ist deutlich niedriger als der norditalienische Durchschnitt (49 Prozent). In der warmen Saison sind die Klimageräte im Durchschnitt 5 Stunden und 39 Minuten eingeschaltet, das sind mehr als eine Stunde weniger als im norditalienischen Durchschnitt.

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