Du befindest dich hier: Home » News » „In ihrer Existenz gefährdet“

„In ihrer Existenz gefährdet“

Helmuth Sartori

Die Südtiroler Seilbahnunternehmer sind besorgt. Die hohen Energiekosten seien für die kleineren und mittleren Skigebiete sehr problematisch.

Die Betreiber der Aufstiegsanlagen in Südtirol schlagen angesichts der Explosion der Energiepreise Alarm.

„Die Kosten für Strom sind enorm in die Höhe geschnellt. Unsere Unternehmen sind in Hinblick auf die Wintersaison mehr als besorgt“, so der Präsident des Verbandes der Seilbahnunternehmer, Helmut Sartori.

Zwar könne ein kleiner Teil der Kostensteigerungen durch die Erhöhung der Skipasspreise gut gemacht werden, aber längst nicht alles. „Wir müssen die Preise erhöhen, aber wir können sie nicht verdoppeln oder verdreifachen. Unsere Kunden haben schon jetzt mit der hohen Inflation in allen Lebensbereichen zukämpfen“, gibt Sartori zu bedenken.

Die Situation sei vor allem für kleinere und mittlere Skigebiete sehr problematisch, zumal sie von Kostensteigerungen im Bereich Energie von 700.000 Euro aufwärts betroffen sind. „Wenn nichts unternommen wird, so sind sie, und nicht nur diese, in ihrer Existenz gefährdet,“ so Sartori.

Der Verband der Seilbahnunternehmer Südtirols verweist auch auf die weitreichenden Folgen, die eine Schließung der Skigebiete haben könnte:

„Öffnen Skigebiete in den Tälern nicht, so braucht es keine Skischulen, keine Skilehrer, die Hütten bleiben leer und auch die Gäste in den Hotels aus. Tausende Arbeitsplätze stehen somit auf dem Spiel. Nach dem Corona-bedingten kompletten Ausfall einer Saison können sich unsere Betriebe dies nicht noch einmal leisten.“

Sartori appelliert deshalb an die Politik auf europäischer, nationaler und lokaler Ebene, klare Schritte zu setzen: „Gedeckelter Gaspreis, Entkoppelung von Strom- und Gaspreis, Steuererleichterungen – die Vorschläge der Wirtschaft sind bekannt. Nun braucht es rasch Maßnahmen, denn der Winter kommt.“

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (21)

Lesen Sie die Netiquette und die Nutzerbedingungen

  • autonomerbuerger

    Als Landesangestellter mit 5 Jahren Uni und Kaufkraftverlust von ca 50% in den letzten 20 Jahren kann ich mir Schifahren unmöglich leisten. Ich verdiene aber mit ca 2000 euro netto im Monat schon zu viel um irgendwelche Hilfen zu bekommen. Wohnen frisst schon gut die Hälfte des Gehalts. Damit aber möglichst viele Touristen Schifahren können soll mit noch mehr Steuergeldern das Liftfahren subventioniert werden. Lohnerhöhungen im öffentlichen Sektor sind aber nicht möglich. Gehts noch?

  • besserwisser

    man müsste die seilbahnbetreiber mal dran erinnern dass im regelfall 70%-80% der anlage mit unserem (bürger)geld bezahlt wurden. die gewinne schöpfen die betreiber ab und kaufen damit immobilien, hotels und beteiligungen (und zerstören nebenbei noch die landschaft). wenn jetzt noch wegen der strompreiserhöhungen beiträge vom staat kommen (Steuerguthaben auf Strom- und Erdgas auch für das 3.quartal) möcht ich irgendwann schon noch wissen was die noch alles wollen.
    meine private stromrechnung vom juli war 2,35x so hoch wie im letzten jahr. ich bekomme nix, ich zahls mir selber, aber i jammer auch nicht dass mir niemand hilft…

  • leser

    Dass die schikarrusells seit Jahrzehnten ein subventionierter Haufen ist verschweigen sie brav
    Von rechtwegen müssten diese dem einheimischen bis 18 Jahren die schipässe kostenlos geben
    Dass man sich jetzt wieder vorne zum betteln positioniert ist schon dreisst
    Zum Beispiel ein schizirkusboss varallo ist Millionär und soll mit stromhilfen gefördert werden
    Leute sonst geht’s euch noch gut?

  • olle3xgscheid

    Was wird in Südtirol NICHT subventioniert?!
    Das gehört abgeschafft.

    • foerschtna

      Bin ganz deiner Meinung. Uns zuerst das Geld in Form von Steuern stehlen, um damit wieder Nikolaus zu spielen und wir um unser eigenes Geld wieder betteln müssen. Steuern runter und dies damit finanzieren, indem man zwei Drittel der öffentlich Angestellten in die Privatwirtschaft weglobt, das wäre die Lösung. Dann bräuchte es keine „Maßnahmenpakete“ mehr, wenn die Hälfte des Einkommens nicht mehr für Steuern und Abgaben draufgeht.

  • cosifantutte

    Wartet ab, bald kommen auch die einst stolzen Bauern daher, die in den vollverstromten und mechanisierten Betrieben die Energie nicht mehr bezahlen koennen, alles subventioniert.

    Its the cheap energy, stupid.

    • rumer

      @cosifanpoche
      Wer eine PV-Anlage auf dem Dach und genug Holz im Wald hat, hat keine Angst vor dem Winter.

    • leser

      Cosifantutte
      Ja aber die Bauern sind ja schon längst da
      Man kann ruhig sagen die Bauern habens erfunden

      • cosifantutte

        @ Leser, stimmt. An das Klagen sind wir schon gewöhnt. Aber nun kommt eine ganz andere Hausnummer auf die Betriebe zu. So ein Milchhof mit 25 Kühen verschluckt von 15000KWh Strom aufwärts im Jahr, neueste Gebläse etc.. Dazu komen noch Preise für Futtermittel und Diesel für Fendt und Stromaggregat sowie explodierende Wartungskosten für die vom SBB aufgeschwatzten Melkroboter. So mancher wird wieder den Goldoni oder Rapid Einachser aus der Dille hervorholen und abstauben. Den kann man noch mit dem Strick anlassen.

  • dn

    Wer glaubt, dass es Skipisten braucht, soll die selber bezahlen. Der Einheimische, der glaubt, Skifahren zu müssen und die Hoteliers, die vom Wintertourismus profitieren. Es ist ja tatsächlich auch ein Leben ohne Skifahren möglich. Höchste Zeit für mehr Bürgerbeteiligung in der Politik.

Kommentar abgeben

Du musst dich EINLOGGEN um einen Kommentar abzugeben.

2024 ® © Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH/Srl Impressum | Privacy Policy | Netiquette & Nutzerbedingungen | AGB | Privacy-Einstellungen

Nach oben scrollen