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Der Abbruchstopp

In einer Nacht- und Nebelaktion wurde das Kommandogebäude der ehemaligen Drususkaserne in Schlanders abgerissen.

+++ UPDATE 12.41 UHR +++

Landeskonservatorin Karin Dalla Torre hat nach Informationen von TAGESZEITUNG Online einen sofortigen Abbruchstopp erlassen.

Sie spricht von einer „gravierenden Handlung“, weil die bauhistorische Untersuchung noch nicht abgeschlossen war.

DAS HABEN WIR BERICHTET

Der Aufschrei ist groß!

In einer Nacht- und Nebelaktion wurde das Kommandogebäude der ehemaligen Drususkaserne in Schlanders abgerissen.

Der Grünen-Landtagsabgeordnete Hanspeter Staffler spricht in einer ersten Reaktion von einem „überfallartigen Abriss“ und einem „Skandal“.

Staffler am Mittwochmorgen auf Facebook:

„Was in Schlanders gerade passiert, ist ein Skandal. Ich will wissen, wer für diese barbarische Vorgehensweise verantwortlich ist.“

Kurz darauf reagierten die Grünen mit einer Presssemitteilung.

Darin heißt es:

„So etwas hat das Land noch nicht gesehen:

Mitten in der Nacht auf Mittwoch sind in Schlanders in Begleitung der Polizei Bagger aufgefahren und haben das Hauptkasernengebäude niedergerissen.

Die Vorgehensweise deutet darauf hin, dass der Bürgermeister der Gemeinde Schlanders Tatsachen schaffen will, um ein enormes Immobilienprojekt durchzudrücken.

Das ist ein unglaublicher Skandal und eine riesige Enttäuschung für alle junge Menschen, die für sich und für den gesamten Vinschgau das Kasernenareal als lebenswerten Wohn- und Arbeitsort entdeckt haben.“

Auch die Initiative Drususkaserne protestiert und schreibt auf FB:

„Ein Stück Identität geht verloren (…).

Bürger müssen sich an Gesetze halten, die Gemeinde kann machen, was sie will und auch mitten in der Nacht mit einem Abbruch beginnen.“

Nach Informationen von TAGESZEITUNG Online hat Bürgermeister Dieter Pinggera die Abrissverfügung am Dienstagabend im Dringlichkeitswege unterzeichnet. 

Er stützt sich auf einen technischen Bericht, wonach das Gebäude „schwere strukturelle Mängel“ aufweise und ferner von Unbefugten wiederholt unerlaubt betreten wurde.

Die ehemalige Kommandozentrale stelle im Falle eines Einsturzes auch eine Gefahr für die danebenliegende Zufahrtsstraße dar.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (31)

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  • vintschger

    Koan Fehler gsechn.

  • gaudenz

    Endlich wird der Faschistische Schandfleck abgebrochen. Interessant das die Grünen sich ärgern…

  • artimar

    Selbst wer dort (zwangs)gedient hat, sieht es etv. anders, als Siamo-in-Italia-fascista-Anhänger-innen, ihre Versteher-innen und Verteidiger-innen nicht nur der toxischen Mussolini-Relikte, sondern auch von Militärkasernen. Maßgeblich geht ein „Stück Identität“ verloren. Welche? Identität ist fluid (vgl.a.: Habermas).
    Welche schützenswerte Besonderheit soll denn dieser völlig baufällige militärische Standardbau denn (gehabt) haben?

  • brutus

    …da wird wieder viel Wirbel um nichts gemacht! Zuerst recherchieren und dann schreien liebe Grünen! …unwählbar!

  • meintag

    Bürgermeister Pinggera errinnert irgendwie an den Krieg im Osten. Er will über Nacht Tatsachen schaffen und sein Weltbild so wie ein Putin durchdrücken. Da der Gemeindesekretär die gleiche Linie fährt muss auch der Gemeinderat für Alles zustimmen.

  • meintag

    Brutus, schreib ich ja. Bürgermeister und Co haben zugestimmt. Politik alá Putin ist eigentlich in den Gemeindestuben Südtirols seit Jahrzehnten bekannt.

  • sougeatsnet

    Habe hier meinen Militärdienst geleistet. Die Gebäude waren vor über 30 Jahren noch gut erhalten. Kommandozentrale gab es da keine, sondern die Leitung der Kaserne. Einzig der Kommandant der Kaserne wohnte dort. Bereits damals wohnten einige Offiziere in der Wohnbauzone, welche von der Kaserne abgezwackt wurde. In letzter Zeit schaute die Zone verwildert aus. Bin voll für eine neue Wohnbauzone, dazu müssen alte Gebäulichkeiten, welche nicht mehr gebraucht werden, abgerissen werden. Gibt es jemand, welcher eine bessere Alternative anbieten kann?

    • meintag

      Auch ich habe meinen Dienst vor über 30 Jahren in der Kaserne geleistet. Damals wurden die „camerate“ mit internen Kräften erneuert. Kann mich errinnen wie Wir im Jänner 86 den Schnee sowohl Intern als außerhalb wegbrachten.
      Der Plan für die Umwidmung ist seit Jahren bekannt. Nur sollte der Bürgermeister zuerst schauen dass im Dorf selbst der Stillstand beendet wird bevor zwar in Dorfnähe aber doch Ausserhalb Wohnraum und Einkaufsmöglichkeit geschaffen wird. Apropos Wohnraum! Da sollte zuerst an die Verlegung der dortigen Obstgenossenschaft gedacht werden, ansonsten kann keine Lebensqalität entstehen.

  • rumer

    Bravo, gut gemacht. Und morgen Nacht kommt das Siegesdenkmal dran….

  • artimar

    Keine Frage. Ein Fehler der Landesverwaltung. Besser wäre natürlich gewesen, man hätte vereinbart, noch vor der Eigentumsübertragung an die Zivilverwaltung abzubrechen. Beim Militär hat es solche Probleme bekanntermaßen nicht.
    Für Meran ist in Zukunft Ähnliches zu befürchten. Statt gemeinnütziger Wohnungsbau, leistbares Wohnen für (junge) Familien nicht nur mehr Erhalt und Verherrlichung toxischer Mussolini-Relikte, sondern auch noch von Kasernengebäuden. Diese Aufgabe hätte man aber dann gleich beim Militär belassen können, die daran aber offenbar kein Interesse haben. Sondern nur unsere allesamt bekannten Siamo-in-Italia-fascista-Vertreter-innen, Anhänger-innen und Versteher-innen.
    Absurd. Da werden hierzulande Zigmillionen Landesgelder ausgegeben und Wohnungen für Familien von provinzfernen Militärangehörigen gebaut. In anderen Regionen Italiens werden bei Nichtgebrauch von Militärliegenschaften diese selbstverständlich, wie sich auch gehört, der Zivilverwaltung z.B. für den gemeinnützigen Wohnungsbau unentgeltlich zurückgegeben.
    Daran erkennt man, das Südtirol ist wohl doch nicht Italien, sondern nach wie vor (innere) Kolonie, von der man Geld … bekommt.

    • meintag

      Ob Euch bekannt ist dass es in den Verträgen festgeschrieben ist dass, wenn das Areal nicht zu gegebener Zeit verbaut wird, es wieder dem Staat zurück fällt. Nun in Zeiten einer Rechtsregierung ist Nichts auszuschließen.

  • meinemeinung

    der Staffler hat in Mals und Glurns geschlafen, als abgebrochen wurde und jetzt in Schlanders große Töne spucken.
    Sind die GRÜNEN ,nicht ganz reif wie Strauß schon vor Jahren feststellte.
    Ein Schandfleck in Mals , Schlanders und überall wo die Kasernen Tod da stehen in unserem Land. Gründe die ohne Bezahlung Enteignet wurden , wie bei den Bunker. Sollten den Eigentümern von Damals zurück gegeben werden, meine Meinung

  • sukram

    Soviel Mut hätte ich Pinggera nicht zugetraut

  • gulli

    Am Dienstagabend Dringlichkeit Verordnung unterzeichnet und am Mittwoch um 4:30 fahren die Bagger auf, da könnte man fast meinen, dass das ganze von langen geplant war?!

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