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„Ein Teufelskreis“ 

Erst die Corona-Pandemie, jetzt die drastisch gestiegenen Energiekosten: Die Fitnessstudios kommen aus den Krisen nicht mehr heraus.

von Lisi Lang

Armin Bonamico, Sprecher der Fitnessstudio-Betreiber im hds, ist eigentlich ein positiver Mensch, zunehmend fällt es ihm aber schwer, den ganzen Krisen etwas Positives abzugewinnen. 

Nach der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Einschränkungen, die vor allem die Fitnessstudios stark getroffen haben, stehen die Studios im Land angesichts der drastisch gestiegenen Energiekosten nun vor der nächsten Herausforderung. Wobei, eigentlich habe man die Corona-Krise nach wie vor nicht überwunden, sagt der Sprecher der Fitnessstudio-Betreiber im hds. „Die gesamte Fitnessbranche, also auch Yoga-, Pilates- und Tanzstudios, hatten während der Pandemie mit wirklich drastischen Einschränkungen zu kämpfen, richtig loslegen konnten wir deswegen erst wieder im Sommer“, erklärt Armin Bonamico. 

Aber genau das ist ein Problem: im Sommer ist einfach weniger los und es werden kaum neue Abos geschlossen, weil sich die Leute gerne im Freien bewegen. „Jetzt ist die Saison langsam, wirklich langsam wieder gestartet, die Leute interessieren sich, fragen nach, viele wollen sich aber weiterhin nicht verpflichten“, beobachtet der Sprecher der Fitnessstudio-Betreiber im hds. Das habe vorrangig mit der nach wie vor herrschenden Unsicherheit zu tun – „nicht mehr unbedingt wegen Corona, sondern auch wegen des Ukraine-Krieges, den steigenden Kosten und Preisen usw.“, weiß Bonamico. Aktuell werden deswegen nach wie vor deutlich weniger Jahresabos als noch vor der Pandemie abgeschlossen, aber auch insgesamt laufe das Geschäft nur schleppend an. 

Und jetzt kommt die Energiekrise dazu, die den Betrieben erneut stark zusetzt. „Ein großes Fitnessstudio in Bozen mit über 3.000 Quadratmetern Fläche, Saunas, Schwimmbad und einer Vielzahl an Geräten musste eine enorme Summe an Spesen nachzahlen – und hier sprechen wir von einer Nachzahlung und nicht den neuen Rechnungen, die ebenfalls immer höher ausfallen“, sagt Armin Bonamico.

Aber nicht nur die großen Fitnessstudios kämpfen mit den steigenden Preisen – Ausleuchtung, Heizung, die verschiedenen Geräte, Saunas oder Infrarot-kabinen sind energieintensiv. „Unsere Betriebe trifft es wirklich sehr stark“, sagt der Sprecher der Fitnessstudio-Betreiber im hds. 

Aber was tun? „Früher oder später werden wir die Preise erhöhen müssen“, sagt Armin Bonamico. Gleichzeitig ist den Studios aber bewusst, dass man mit einer Preissteigerung eine weitere Hürde schafft, die Menschen von einem Abo abhalten könnte. „Das ist wirklich ein Teufelskreis“, schüttelt Armin Bonamico den Kopf. Und wenn es dann für die Konsumenten darum geht, Prioritäten zu setzen, befürchtet Bonamico, dass bei Sport und Gesundheit gespart wird. 

Sind auch kürzere Öffnungszeiten oder kalte Saunas ein Thema? „Die Fitnessbranche bemüht sich, das Angebot aufrecht zu erhalten“, erklärt der Sprecher der Fitnessstudio-Betreiber im hds. Dass das eine oder andere Studio wegen dieser hohen Kosten aber die Saunazeiten verkürzen oder auch den Zugang zu bestimmten energieintensiven Geräten beschränken muss, werde früher oder später aber sicher passieren.

Die Fitnessstudios stehen also nach der Corona-Pandemie, die einige Betriebe im Land zum Aufgeben gezwungen hat, vor der nächsten großen Herausforderung. „Und jetzt ist natürlich das Risiko groß, dass es einige nicht schaffen werden“, sagt Armin Bonamico. 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (9)

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  • asterix

    Fitnessstudios? Überflüssig wie ein Kropf. Das kommen die Kunden mit dem Auto, und wenns auch nur 500 Meter sind. Und anschl. in die Pizzeria, mit dem Auto natürlich. Normale Bewegung ist denen fremd, woher auch, wenn sie schon als Kinder mit dem Auto zur Schule gebracht wurden. Und dann über die Klimaerwärmung fleissig mitjammern. Kranke Welt.

  • andreas1234567

    Hallo nach Südtirol,

    haben eben alle „mitgemacht“ und HDS und HGV haben extrem fleissig mitgemacht und mehr wie einmal „mehr mehr mehr Massnahmen,Grünpass hurra und Spritze für alle“ gefordert.
    Die 80 % Verdienstausfall wurden schnell und gern kassiert und jetzt wird gejammert wenn eine Vielzahl an Ausgesperrten auf den Gedanken gekommen ist ganz Südtirol ist ein feines Fittnesstudio.

    Die Ausgesperrten und Genervten haben sich eben umorientiert, das müssen die Handeltreibenden mit ihren Verbandsbonzen ausmachen.

    In D wird auf Punkt und Komma ebenso gejammert und das ist gut so, es ist ein feines Gefühl diejenigen heulen zu sehen welche vor wenigen Monaten noch einen Gutteil ihrer Kundschaft mit grösstmöglicher Verachtung ausgesperrt haben und das als toll und richtig empfanden.

    Auf Wiedersehen in Südtirol

  • besserwisser

    @andreas1234567: ich würde meinen nicknamen günstig abgeben. ich bin bei deinen referaten nicht konkurrenzfähig. soallwissend und nichtmal hierlebend … da habe ich wohl keine chance…

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