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Heraus aus dem Tal der Tränen

(v.l.) Thomas Demetz, Verwaltungsrat der Stiftung Südtiroler Sparkasse, Johanna Ramoser, Stadträtin Gemeinde Bozen, Landesrat Philipp Achammer, Hans-Christoph von Hohenbühel, Vorsitzender des Südtiroler Kulturinstituts, Ulrich Khuon, Intendant des Deutschen Theaters Berlin, Luis Walcher, Vizebürgermeister der Stadt Bozen, Andreas Mair am Tinkhof für den Raiffeisenverband Südtirol (Foto: SKI)

Das Südtiroler Kulturinstitut sorgt in der Spielzeit 2022/23 wieder für ein vielfältiges Angebot an Theatergastspielen und Konzerten im ganzen Land: 37 Abendvorstellungen und 71 Aufführungen für Kinder und Jugendliche stehen auf dem Programm.

(sh) 50 ist das neue das neue ausverkauft, heißt es in deutschen Theaterlanden – bei solchen Hiobsbotschaften wird auch dem Vorsitzenden des Südtiroler Kulturinstituts Hans-Christoph von Hohenbühel bang ums Herz. Das erfolgsverwöhnte Südtiroler Theater-Flaggschiff hat in der Pandemie Federn lassen müssen, nicht wenige treue Besucher haben, aus welchen Gründen immer, ihre Abos nicht verlängert. Dagegen, so Hohenbühel, hilft nur eins: „Vorwärts denken“. Feuriger drückt es Ulrich Khuon, Intendant des Deutschen Theaters Berlin und Gast der Spielzeit-Pressekonferenz aus: „Wir müssen anzünden.“

Heraus aus dem Tal der Tränen – das ist nach der Pandemie die Herkulesaufgabe aller Theater. Das dazu passende Motto hat Peter Silbernagl, Direktor des SKI und begnadeter Kommunikator, mit Gewissheit gefunden: „Vorwärts nach irgendwo“:„Modernes Theater und zeitgenössisches Kulturschaffen schreiben dem Publikum keine genaue Richtung vor, aber sie können ein kritischer Begleiter auf dem Weg nach diesem Irgendwo sein, das anstrebt, wer vorwärts denkt.“

Die eingeladenen Bühnen präsentieren vorwiegend zeitgenössische Stücke. Dazu zählen die Uraufführungen „Heldenplätze“ von Calle Fuhr (Volkstheater Wien), „Trutz“ von Christoph Hein (Deutsches Schauspielhaus Hamburg) und „Sensemann & Söhne“ von Jan Neumann (Deutsches Nationaltheater Weimar). Den Blick auf Themen unserer Zeit werfen auch die zeitgenössischen Stücke „(R)Evolution“ von Yael Ronen und Dimitrij Schaad (Metropoltheater München), „Heilig Abend“ von Daniel Kehlmann (Staatstheater Nürnberg) und „Vögel“ von Wajdi Mouawad (Thalia Theater, Hamburg). Neben Zeitgenössischem steht auch Bewährtes auf dem Programm: Thomas Manns „Felix Krull“ in einer Bearbeitung des Münchner Volkstheaters, Thomas Bernhards „Alte Meister“ in einer Inszenierung von Dušan David Pařízek, die preisgekrönte Inszenierung von Molières „Der Menschenfeind“ am Deutschen Theater Berlin oder Hugo von Hofmannsthals Klassiker als „Jedermann reloaded“ neu aufbereitet von Philipp Hochmair.

Musik und Literatur paaren sich bei dem Theaterabend „Goldberg-Variationen“ mit der Pianistin Ragna Schirmer (Puppentheater Halle), bei Arthur Schnitzlers „Reigen“ mit der Musicbanda Franui, bei einer musikalischen Lesung mit Harald Martenstein und Georg Clementi oder bei dem Abend über „Alma Rosè“ mit Corinna Harfouch. Auf der Bühne stehen wieder viele namhafte Schauspieler*innen wie Regina Fritsch, Sven-Eric Bechtolf, Ernst Stötzner, Gerti Drassl, Chris Pichler, Ulrich Matthes und viele mehr.

Das Konzertprogramm in Bruneck und Bozen lädt zu einer Klangreise durch Europa ein: Ragnhild Hemsing spielt Musik aus ihrer Heimat Norwegen auf der Violine und der Handangerfiedel. Die Sopranistin Nuria Rial präsentiert gemeinsam mit dem Stuttgarter Kammerorchester barocke Klänge zum Advent. Der Trompeter Gábor Boldoczki und das Ensemble Gabetta Consort widmen sich der französischen Barockmusik. Das finnische Vokalensemble Rajaton präsentiert seinem Namen gemäß – „Rajaton“ heißt auf Finnisch „grenzenlos“ – Musik über alle Genregrenzen hinweg. Auch das Ensembles Desiderio und der Pianist Lukas Sternath haben für ihren Auftritt ein nicht alltägliches Kammermusikprogramm ausgewählt. Am Silvesterabend gibt es Gesangsperlen von Orlando di Lasso bis zum Pop mit den Singphonikern.

Kinder und Jugendliche erwartet ein umfangreiches Theaterprogramm am Vormittag mit 71 Aufführungen von 7 Stücken: vom Kindermusical „Die Schneekönigin“ bis zu Nino Haratischwilis Jugendstück „Löwenherzen“.

Informationen: www.kulturinstitut.org oder Tel. 0471-313800.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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