Du befindest dich hier: Home » News » Der Strom-Gipfel

Der Strom-Gipfel

Foto: STF

Die Handelskammer schlägt Alarm: Die Bevölkerung leide unter den extrem hohen Strompreisen. Es müsse an gemeinsamen Lösungen gearbeitet werden.

Der Strompreis ist stark gestiegen und in Zukunft sind noch weitere Preiserhöhungen zu erwarten. Zahlreiche Menschen und Betriebe leiden stark unter diesen Strompreissteigerungen.

Kürzlich haben sich Giuliano Vettorato, Landesrat für Energie der Autonomen Provinz Bozen, Hanspeter Fuchs, Präsident des Südtiroler Energieverbandes, Rudi Rienzner, Direktor des Südtiroler Energieverbandes, Michl Ebner, Präsident der Handelskammer Bozen und Alfred Aberer, Generalsekretär der Handelskammer Bozen, im Büro des Landesrats getroffen, um nach Lösungen für dieses Problem zu suchen.

In Südtirol steht besonders die Nutzung der Wasserkraft im Fokus.

Hierzulande werden jährlich 6,8 Terawattstunden (TWh) Strom produziert. 6,6 TWh liefern erneuerbare Energiequellen und 88 Prozent dieses wertvollen grünen Stroms erzeugen Wasserkraftwerke. Südtirol verbraucht pro Jahr 3,1 TWh Strom. Südtirol exportiert also mehr als die Hälfte der Stromproduktion in andere italienische Regionen und leistet damit auch jenseits der Landesgrenzen einen Beitrag zur Energiewende. „Aber das bedeutet nicht, dass man sich bei der Stromproduktion in der nördlichsten Provinz Italiens nun Stillstand leisten kann, denn es bestehen weitere Ausbaumöglichkeiten, besonders in Bezug auf die Wasserkraft und die Solarenergie“, heißt es in einer Aussendung der Handelskammer.

Über die Vor- und Nachteile der verschiedenen Maßnahmen zum Ausbau dieser nachhaltigen Energieformen und zur Senkung des Strompreises tauschten sich kürzlich bei einem Treffen der Südtiroler Energielandesrat, der Präsident des Südtiroler Energieverbandes, der Direktor des Südtiroler Energieverbandes, der Handelskammerpräsident und der Generalsekretär der Handelskammer Bozen aus.

„Dass Südtirol so viel Strom produziert, muss sich auch in einem vergünstigten Strom für die heimische Bevölkerung und Südtirols Betriebe niederschlagen. Wir können nicht zusehen, wie die Energiepreise immer mehr steigen“, so Hanspeter Fuchs, Präsident des Südtiroler Energieverbandes. Rudi Rienzner, Geschäftsführer des Südtiroler Energieverbandes fügt hinzu: „Kurzfristig sind wir den Preissteigerungen ausgesetzt, aber mittel- bis langfristig sollte Südtirol die Voraussetzungen schaffen, um in Zukunft besser vor Energiepreissteigerungen gewappnet zu sein.“

Wo dabei als erstes die Schrauben angesetzt werden müssen, erklärt Michl Ebner, Präsident der Handelskammer Bozen: „Um bessere Voraussetzungen zu schaffen und mehr Strom zu produzieren, müssen dringend Gesetzesänderungen durchgeführt werden. Auch bürokratische Vereinfachungen dürfen dabei nicht außer Acht gelassen werden.“

Für die Zukunft sind weitere Treffen geplant, um bei diesem wichtigen Thema Südtirols Bevölkerung und Betrieben mit Vorschlägen und Maßnahmen bestmöglich zur Seite zu stehen. „Ziel ist es auch, besser vor zukünftigen Energiepreissteigerungen gewappnet zu sein“, so die Handelskammer.

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (18)

Lesen Sie die Netiquette und die Nutzerbedingungen

  • cosifantutte

    Was nutzt es der Bevölkerung, bei 6.6 TWH erzeugter Leistung, wovon 3.7 TWH exportiert werde, noch mehr Strom zu erzeugen, wenn die Energiepreise EU-weit durch das Merit Order Prinzip vorgegeben und an den Gaspreis gekoppelt sind? Es wird für die Südtiroler Bevölkerung nicht billiger, denn das Land befindet sich in einem Verbundnetz, und nicht im Inselbetrieb. Mehr Stromerzeugung ruiniert die Flüsse gänzlich, füllt aber die Kassen der Erzeuger, u.A. Ebner und Konsorten.

  • bettina75

    Oha, ietz isch der Ebner a mitkemmen wos abgeht.

  • nochasupergscheiter

    Habe einen Bekannten der bis vor der Krise 80 Euro Strom gezahlt hat…
    Die rechnung stieg letzhin auf über 200 Euro…
    Jetzt ist es gelungen den Strom von einer historischen Genossenschaft zu beziehen die ihr Netz ausgeweitet hat…
    Letzte stromrechnung 60 Euro!
    Wir müssen verstehen dass wir hier betrogen werden…
    Die aktuellen Rechnungen haben nichts mit den wahren Kosten zu tun, sondern hier verdient Staat und Mächtige sich auf unsere Kosten eine goldene Nase, um ihre eigenen Verfehlungen und misswirtschaft auf die Bevölkerung abzuwälzen…
    und auch Abhilfe wird hier nicht geschaffen, sondern man diskutiert jetzt sicher wieder Lösungen für zwei Jahre, gibt Beiträge für Einwanderer und sogenannte arme Familien (meistens lt Vorgaben keine einheimischen Durchschnittsbürger), und die Zeche zahlt der Arbeiter und Angestellte….

  • foerschtna

    Wir sollten nicht so kleinlich sein. Unsere saftigen Stromrechnungen fördern schließlich den Weltfrieden und stärken das Völkerrecht. Und wenn die Preise noch weiter steigen, und davon kann wohl ausgegangen werden, wird Putin ganz sicher irgendwann kapitulieren.

    • rumer

      @forschtna
      da liegst du falsch. Hast du nicht das Interview mit Gostner gelesen?
      Abkassieren tut vor allem der Staat Italien!
      Auch wenn wir die Sanktionen gegen Russland streichen, würde Putin trotzdem kein Gas liefern.

      • foerschtna

        Rumer, da geb ich dir Recht. Russland hat mit Europa fertig, die werden uns auch in Zukunft kein Gas mehr liefern, Sanktionen hin oder her, die haben mit uns abgeschlossen, China, Indien oder Brasilien sind viel zuverlässigere Abnehmer als wir. Aber das ist alles kein Problem. Wir bekommen dafür ja billiges und umweltfreundliches amerikanisches Frackinggas, welches mit batteriebetriebenen schadstoffarmen Ozeanriesen angeliefert wird.

        • rumer

          @foerschtna
          sollen mir die Leute, die Jahrzehntelang mit billigem russischem Gas ihre Wohnungen und unser Klima angeheizt haben, leid tun?
          Personen, die Greta verehren, aber selbst Gasheizungen in ihr Haus eingebaut haben, da Pellets mehr Schmutz verursachen?

  • robby

    Wenn auch rein gar kein Ergebnis zustande kam bei diesem „Gipfelchen“, gegessen haben sie hoffentlich gut auf unsere Kosten.

  • cosifantutte

    Der ursprünglich billige und extrem saubere Brennstoff Gas (so hieß es doch noch bis vor kurzem), wird durch die Sanktionen künstlich verteuert und somit die gesamte Kette der Energieerzeugung. Wohlstand wird effektiv transferiert, das ganze wirkt wie eine Besteuerung. Mit Public Private Partnerships (lies Gewinne privatisieren und Verluste sozialisieren) will man nun weitere „nachhaltige“ Energieprojekte vorantreiben um mehr Energie zu erzeugen, mit den verbleibenden Ressourcen der Bevölkerung. Diese zahlt aber kräftig weiter. Wie sieht es denn aus mit der Wasserkraft, wenn noch weitere Sommer wie diese folgen?

  • cosifantutte

    Wie „wappnet“ man sich eigentlich gegen steigendeEnergiepreise? Mit Schafwollsocken und Pullovern? Mit einem Perdegespann?

  • besserwisser

    und ich dachte immer der strom wurde heimgeholt? wohl eher nur die spitzenpositionen für verdiente parteigänger:innen…

  • wichtigmacher

    Wichtig ist vor allem dass diese arroganten Typen in der ALPERIA auf Hochglanzprospekten groß Werbung machen mit grünem Strom aus Südtiroler Wasserkraft und dann doch zu 100% der Preisentwicklung von Strom aus Gas folgen.
    OK, Wasser aus Etsch und Eisack ist wahrscheinlich auch um 300% teurer geworden……..
    Hoffe die schämen sich mindestens ordentlich, wenn die Supergewinne aus dieser Periode in for von Dividenden ausbezahlt werden

Kommentar abgeben

Du musst dich EINLOGGEN um einen Kommentar abzugeben.

2024 ® © Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH/Srl Impressum | Privacy Policy | Netiquette & Nutzerbedingungen | AGB | Privacy-Einstellungen

Nach oben scrollen