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Skifahren wird teurer

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Die Vorbereitungen für die Wintersaison laufen auf Hochtouren: Die steigenden Preise machen den Seilbahnunternehmern aber schwer zu schaffen – und werden sich auf die Preise der Skipässe auswirken. 

von Samuel Fink

Südtirol hat die große Hitze überstanden, die Temperaturen sind gesunken und die Seilbahnunternehmen rüsten sich bereits für die kommenden Wintermonate. Anfang Dezember werden alle Skigebiete ihre Tore öffnen und heuer werden wieder zahlreiche Touristen in Südtirols Skigemeinden erwartet. Die Pandemie dürfte den Skigebieten dabei keinen Strich durch die Rechnung machen: Während 2020 alle Skigebiete coronabedingt geschlossen bleiben mussten, durften sie im letzten Jahr mit Green-Pass wieder öffnen – ein Befreiungsschlag für die Betreiber. An eine erneute Schließung oder starke Einschränkungen denkt heuer deswegen niemand.

Dementsprechend blicken Südtirols Seilbahnunternehmer zuversichtlich auf die Wintersaison – wären da nicht die steigenden Preise und Energiekosten.

Für viele Familien ist der Kauf eines Skipasses zur Gewohnheit geworden – heuer muss man aber deutlich tiefer in das Portemonnaie greifen als die Jahre zuvor. Das weiß auch der Präsident des Verbandes der Seilbahnunternehmer, Helmut Sartori: „Wie stark die Preise erhöht werden, wird natürlich von den einzelnen Gesellschaften abhängen. Dass die Preissteigerungen heuer über dem Maß der vergangenen Jahre liegen, ist aber jedem bewusst.“

Doch wie viel muss man künftig für einen solchen Pass bezahlen? „Ich gehe davon aus, dass die Preissteigerung für Skipässe bei sieben bis neun Prozent liegen wird“, erklärt Helmut Sartori.

Sieben bis neun Prozent – dies kann bei einem Familienskipass für vier Personen ziemlich teuer werden. Aus diesem Grund stellt sich die Frage, welche Zusatzkosten die Skigebiete überhaupt auf Kunden legen können, ohne zu viele von ihnen zu verlieren. „Das ist sicherlich ein nicht ganz einfacher Schritt, wir müssen schauen, unsere Kosten zu decken. Die Inflation trifft und belastet jeden von uns. Daher muss man sehr gut abwägen, inwieweit die Preissteigerungen durchgeführt werden können und vor allem auch in welchem Umfang“, erläutert der Präsident des Verbandes der Seilbahnunternehmer.

Fest steht nämlich bereits jetzt, dass dieser Winter auch für die Seilbahnunternehmer teurer wird. „Heuer gibt es verschiedene Faktoren, die energie- und kostentechnisch gesehen stark einwirken: Zum einen die Treibstoffkosten für die Pistenpräparierung und auf der anderen Seite die Strompreise, die wir für die Beschneiung und die Betreibung der Aufstiegsanlagen brauchen. Dies wirkt sich in Summe sehr stark auf die Kostenstrukturen aus“, so Sartori.

Bereits vor zwei Monaten zeichnete sich diese Preiserhöhung ab. Ende Juni erklärte Sartori im Rahmen der Vollversammlung der Seilbahnbetreiber, dass bei Preiserhöhungen auch Zusatzleistungen benötigt werden. „Wir müssen grundsätzlich in der Lage sein, unsere Qualität zu halten, diese zu erhöhen und sie mit den Kostenerhöhungen abzudecken“, ist Helmut Sartori nach wie vor überzeugt.

Damals plagten den Präsidenten der Seilbahnunternehmer neben den hohen Kosten auch Personalsorgen. Dieses Problem hat sich nicht in Luft aufgelöst, betont Sartori: „Im Winter benötigen wir saisonbedingt deutlich mehr Personal als im Sommer – das stellt uns natürlich vor großen Herausforderungen. In diesem Sommer sind wir gut zurechtgekommen, aber wir dürfen nicht vergessen, dass die Skigebiete vor zwei Jahren vollständig geschlossen waren und einige unserer langjährigen Mitarbeiter die Branche gewechselt haben und auf andere Berufe oder Tätigkeitsfelder umgestiegen sind. Ein Teil dieser Mitarbeiter ist überhaupt nicht mehr zurückgekehrt und dementsprechend hat das die Situation bei uns sehr verschärft.“

Die steigenden Preise wirken sich aber nicht nur auf die Betriebe und Unternehmen aus, sondern auch auf das Haushaltsbudget der Familien. Deswegen steht auch die Frage im Raum, ob in diesem Jahr aufgrund der gestiegenen Lebenserhaltungskosten und der gleichzeitig höheren Skipasspreise weniger Menschen auf die Ski steigen werden. „Es ist schwer vorherzusehen, wie sich die höheren Kosten auf den gesamten Sektor auswirken werden. Fakt ist, dass diese finanzielle Belastung höher ist als in der Vergangenheit. Die Stromkosten gingen nach oben und die Rechnungen somit auch“, unterstreicht Sartori. „Grundsätzlich sind wir optimistisch, die Rahmenbedingungen werden uns aber vor relativ großen Herausforderungen stellen“, fasst Helmut Sartori zusammen.

Die aktuell laufende Sommersaison stimmt den Präsidenten des Verbandes der Seilbahnunternehmer hingegen glücklich: „Wir sind sehr zufrieden, wie es in diesem Sommer gelaufen ist. Die Rahmenbedingungen waren sehr hilfreich: Wir hatten meistens schönes Wetter, die Feiertage im Mai und Juni waren sehr gut gelegen und dementsprechend sind wir zufrieden. Einige Seilbahnen sind noch bis Ende Oktober, Anfang November in Betrieb und deswegen hoffen wir, dass die Saison so gut weitergeht.“

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Kommentare (2)

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  • 2xnachgedacht

    ohne kunstschnee wärs extrem günstig… nit amol ski brauchets mear… isch nit beas gmuant… wir sitzen echt alle in derselben sch…. denn insr lebm isch wia a getriebe aufbaut…fahlt a zonnradl….steats bollamol still…odr zumindest fongs un zu graschglen… nor follt s nächste radl aus und irgndwenn blockierts…

  • tirolersepp

    Skifahren nur mehr für die Elite???

    Zwischen 1000 Euro und 1200 Euro monatlich verdienen Leute die sich an die Schuldnerberatung wenden!!!

    Das sagt doch alles. !

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