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„Mangelnder Einsatz“

Roland Seppi

Der Südtiroler Schützenbund ermahnt die Südtiroler Landespolitik angesichts der hitzigen Debatten über Bündnisse und Kandidaten für die anstehende italienische Parlamentswahl zu weniger Debatten über Posten und zu mehr Herzblut für Südtirols Zukunft ohne den Nationalstaat Italien. 

„Kein Tag vergeht, an dem nicht über Sessel, Seilschaften, Klientel-Interessen und Bündnisse mit italienischen Parteien debattiert wird. Im Gegenzug gehen die Inhalte und die fortschreitenden Beschneidungen unserer Autonomie vollkommen unter. Die Vorzeichen für Südtirols Autonomie und Zukunft stehen heute so schlecht wie lange nicht mehr“, so Major Roland Seppi, Landeskommandant des Südtiroler Schützenbundes in einer Aussendung.

Im Jahr 2022 sei die Grenze am Brenner spürbar wie lange nicht mehr.

Italien könne jederzeit die Grenze schließen und den grenzüberschreitenden Personenverkehr zum Stillstand bringen. Die italienische Verschuldung nehme dramatische Ausmaße an. Die Beschneidung der Kompetenzen durch italienische Gerichte sei eine politische Methode. Das politische System Italiens weise die Stabilität eines demokratischen Entwicklungslandes auf. Das Südtiroler Ehrenamt werde fortschreitend durch die italienische Verwaltung vernichtet. Italien beharre parteienübergreifend auf nationale Symbolik, faschistische Relikte und gefälschte Ortsnamen in Südtirol.

„In allen diesen Fragestellungen kann ein mangelnder Einsatz durch die Vertreter der österreichischen Minderheit in Rom festgestellt werden“, unterstreicht Landeskommandant Roland Seppi.

Die Aussage eines österreichischen Minderheitenvertreters, dass er ein „stolzer italienischer Staatsbürger sei“, werfe die Südtiroler Autonomiepolitik um Jahrzehnte zurück, stellt der Südtiroler Schützenbund fest.

„Nicht Postendebatten, sondern Inhalte müssen endlich wieder in den Vordergrund der Südtirol-Politik rücken. Die Bevölkerung hat der Landespolitik mit dem Autonomie-Konvent eine Richtschnur in die Hand gedrückt, nach welcher umgehend zu handeln ist! Die Südtirolerinnen und Südtiroler haben ein Recht, die Frage souverän und eigenständig zu beantworten, ob sie diesem fremden Nationalstaat angehören wollen. Die Südtirol-Politik hat jeden Tag für mehr Unabhängigkeit und weniger italienischen Einfluss zu arbeiten. Jede Aufweichung unsere zentralen Pfeiler der Autonomie, ob Proporz, muttersprachliches Prinzip und muttersprachlicher Unterricht, sind heute statt morgen zu beenden. Die Südtiroler Politik wird nach ihrem Einsatz für diese Südtiroler Belange zu messen sein“, unterstreicht der Landeskommandant des Südtiroler Schützenbundes abschließend.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (29)

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  • pingoballino1955

    Wusste ich es doch,dass tz in letzter Zeit knallharte Aussagen,ohne Beleidigungen auch zensiert. SCHADE!

    • brutus

      …es müssen nicht persönliche Beleidigungen sein! Es können auch antidemokratische, faschistische, antisemitische oder sexistische Aussagen der TZ nicht passen!
      Meinungsfreiheit ist kein Freibrief für jede Stellungnahme.

    • andreas1234567

      Hallo @pingoballino1955,

      das meiste geschieht „automatisiert“, bei gewissen Schlüsselbegriffen wird dein Beitrag nicht angenommen.
      Beiträge welche den Sammelbegriff für ehrenwerte italienische Familienbetriebe verwenden gehen zum Beispiel nicht. Namensnennung des grössten Weltkriegsverlierers aller Zeiten geht auch nicht.
      Ansonsten schreibst du auch für den digitalen Papierkorb bei bekannten Schmähbegriffen im Kontext von intimen menschlichen Kontakten und ihren Spielarten.

      Mehr wie ein Link im Beitrag kommt auch in Quarantäne.

      Ist im Prinzip kein Problem, der Beitrag ist nicht „weg“, die Seite zurückblättern und sich den Beitrag noch einmal anschauen, um kritische Wörter oder Verlinkungen reduzieren und zu 90% und mehr wird das dann angenommen, soweit meine Erfahrung..

      Gruss nach Südtirol

  • andreas

    Also wenn er Südtirol als österreichische Minderheit ansieht, dann distanziere ich mich jedenfalls, da ich nichts mit dem Operettenstaat zu tun habe und die erste Maßnahme von Kurz bei Corona war, das Bundesheer auf den Brenner zu schicken, um diesen zu sperren.

    Sich und die gesamte Folkloretruppe kann er nennen wie er will, politische Einmischung, sollte er sich aber sparen.

  • else

    Lieber Schützenbund,momentan gehts glaubich schlecht das mit dem“ Südtirol zu Österreich „ denn der grosteil der Südtiroler hat wirklich ganz andere Probleme.

  • andreas1234567

    Hallo nach Südtirol,

    das ist so zu unterschreiben angesichts dessen was sich dort in Rom zusammenbraut.

    Wer genau wissen will was sich zusammenbraut der kann sich die öffentlich einsehbaren Anfragen, Eingaben und Begehrensanträge des Fratelli-Abgeordneten Urzi noch einmal zu Gemüte führen.

    Das ist nicht schwer und kann jeder Interessierte.

    Hier geht es zum Portal für „politische Akte“:

    http://www2.landtag-bz.org/de/datenbanken/akte/definition_suche_akt.asp

    Und jetzt einfach noch bei der Wortsuche „Urzi“ eintippen.

    Es geht um Italiianisierung in Sprache und Beflaggung.
    Und es geht immer um Gott,Familie,Vaterland.
    Da können sich die kunterbunten Interessengruppen überlegen wo sie sich dann wiederfinden..

    Es war übrigens die Nordseite vom Brenner die gern einmal die Schlagbäume gesenkt hat, das LKW-Desaster von Saddobre darf nicht vergessen werden..Die Italiener hatten kein Platz für so etwas, die Österreicher haben zugesperrt weil die Deutschen komplett durchgedreht waren und man sich den Rückstau vor dem Pfändertunnel und Kieferssfelden ersparen wollte und die Südtiroler Oberen hatten nichts anderes zu schaffen als die Infizierten zu Hunderten nach Gossensass zu verschaffen und sie als eigene Infizierte zu zählen.
    Wofür sie von nationalister italienischer Presse und linksorientierten Medien in D und A als Corona-Pestloch beschimpft wurden.
    Unter Beifall von nicht wenigen Heimischen bis in die höchsten Politkreise, Gegenstimmen wurden niedergebrüllt und totgeschwiegen.

    Es ist verwunderlich aber die Aussendung der Schützen fand sogar Platz in den Medienauftritten der Mehrheitsmedien, das ist nach Monaten des Niederschweigens bemerkenswert..

    Gruss nach Südtirol

  • andreas

    @unterlandler
    Lies dir mal die Statuten des Schützenbundes durch, da steht nichts von einem politischen Auftrag.

    Also kann der Typ weder für Südtirol und auch nicht für die gesamten Schützen sprechen, da Politik nicht zu ihren Aufgaben gehört.

    Man durfte jedenfalls nicht mal mehr die Gemeinde verlassen, das hat aber wenig mit dem Bundesheer am Brenner zu tun.
    Auch hat der Wastl die Grenze nach Slowenien nicht geöffnet, trotz dass diese niedrigere Coronazahlen hatten, da die Deutschen und Österreicher nicht am Meer, sondern im Operettenstaat Urlaub machen sollten, also purer Egoismus, sobald es etwas schwieriger wird.
    Wir brauchen eigentlich niemanden, der uns bei Sonnenschein einen Regenschirm leiht und ihn bei Regen zurückfordert.

  • dn

    Bin froh, dass auch die Schützen irgendwann Stellung beziehen. Grenzen ändern wird schwierig (Grundsatz der EU).

  • romy1988

    Viele dieser Unabhängigkeiten sind nichts wert, bestes Beispiel die Post: schlimmer geht’s nimmer.

  • romy1988

    @andreas1234567: Du hast recht, im Nachhinein allerdings die beste Werbung. Wir waren in aller Munde, die steigenden Übernachtungen bestätigen das.

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