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„Ganz entspannt bin ich nicht“

Das gesamte Pflerschtal wird von Unwetterereignissen bedroht: Im Talschluss steht das Familienhotel Feuerstein. Über die Befürchtungen und Forderungen des Unternehmers und Besitzers des Family-Resorts Peter Paul Mader.

von Erna Egger

Im vergangenen Jahr wurde nach heftigen Regenfällen der Weiler Anichen vermurt, am Freitag wurde St. Anton von Geröllmassen überschwemmt. Die Unwetterereignisse häufen sich und bedrohen das gesamte Pflerschtal – auch das auf 1.250 Meter Meereshöhe liegende 5-Sterne-Hotel Feuerstein im Talschluss. Der Unternehmer und Besitzer des Family-Resorts, Peter Paul Mader, über seine Forderungen.

Tageszeitung: Herr Mader, die Unwetterereignisse in Pflersch häufen sich. Ihr Familienhotel Feuerstein ist bisher verschont geblieben und war nur indirekt betroffen, zumal die Zufahrtsstraße bereits mehrmals unterbrochen war. Trotzdem: Es werden Verbauungsmaßnahmen gefordert, auch zum Schutz Ihrer Hotelanlage. Wie sicher ist Ihr Nature Family-Resort?

Peter Paul Mader: Unser Hotel ist sicher. Es trifft aber zu, dass sich in den letzten Jahren die Unwetterereignisse überschlagen haben. Es ist sind an Orten Muren abgegangen, wo man vormals nie gedacht hätte, dass dort eine Gefahrenzone besteht. Tatsache ist auch, dass am Sonnenhang, unterhalb des Tribulauns, sehr viel Material liegt. Wenn sich schwere Unwetter zusammenbrauen, kommt das Geröll von allen Seiten herunter – egal, in welchem Ort man sich in Pflersch befindet.

Ihr Familienhotel wurde vor über zehn Jahren errichtet. Haben Sie in einer roten Zone gebaut?

Nein, das habe ich nicht. Nichtsdestotrotz: Wenn in kurzer Zeit sehr viel Regen fällt und vom Sonnenhang das Material abgeht und das Bachbett verlegt wird, besteht eine gewisse Gefahr. Und wir werden uns immer mehr auf solche schwere Unwetterereignisse einstellen müssen.

Wie beunruhigt sind Sie, wenn Unwetterwarnungen vermeldet werden?

Ganz entspannt bin ich dann nicht. Das muss ich zugeben. Im Grunde kann man immer nur hoffen, dass nichts passiert. Ich war am Freitag selbst vor Ort: Die Regenfälle waren ja nicht mal so schlimm. Und dann trotzdem: Innerhalb von 15 Minuten donnerten Tausende von Kubikmetern Material nach St. Anton. Es muss am Tribulaun geschauert haben, anders kann ich mir dies nicht erklären. In dieser Gegend muss etwas getan werden. Ansonsten wird es problematisch.

Welchen Schutz fordern Sie?

Es braucht für das gesamte Dorf St. Anton eine Gesamtlösung – für die Sicherheit der Bevölkerung und der Gäste. Wir waren heute (gestern Anm. d. Red.) auch bereits mit Vertretern der Wildbachverbauung vor Ort. Die größte Gefahr im Hotel besteht in der Tiefgarage. Das Hotel selbst ist nicht bedroht. Aber dringende Eingriffe beim Bach zum Schutz des Hotels wären trotzdem notwendig. Es wäre relativ einfach, mit geringen Eingriffen effiziente Schutzvorrichtungen zu errichten, um das Material bei Unwetterereignissen ableiten zu können. An mehreren Orten – nicht nur beim Hotel Feuerstein – ist zu intervenieren. Ich habe hierzu auch schon den Landeshauptmann kontaktiert – und ich hoffe, dass ich baldigst eine Rückmeldung zu den Vorkehrungen erhalte. Es ist auf alle Fälle notwendig, dass Sicherungsmaßnahmen getroffen werden und dass die Politik schnellstmöglich reagiert, und das gesamte Tal schützt. Ich selbst kann nichts tun, denn das Gelände gehört nicht mir.

Eine angedachte Maßnahme ist die Verlegung der Zufahrt mitsamt der Brücke zu Ihrem Hotel…

Die besagte Brücke bildet in St. Anton ein Nadelöhr. Dort kommt es relativ schnell zu Verklausungen, dann wird es problematisch. Wird die Zufahrt anders gestaltet, dann würde eine Entschärfung stattfinden.

 

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (15)

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  • besserwisser

    selber bauen, selber zahlen.
    der dorfer hats vorgemacht.

  • wichtigmacher

    Der verschandelt mit sein Protzhotel die ganze Gegend, und der Steuerzahler soll für das Risiko aufkommen??
    Joa geats nou???

  • brutus

    Die Aussagen sind zweideutig Erst ist die Hotelanlage sicher und dann fordert man Baumaßnahmen zum Schutz der Anlage? …also müsste es zumindest in der gelben Zone stehen!
    …und für Sicherungsmaßnahmen muss, bei dieser Konstellation, der Bauherr selber aufkommen!

  • pingoballino1955

    Herr Mader,Schützen Sie Ihren Hoteltempel mit eigenen Mitteln oder sperren Sie zu.Was soll das? Unverschämtheit!

  • exodus

    Ist das das Verhalten eines Geschäftsmannes, bauen, abkassieren und wenn es brenzlig wird, soll der Steuerzahler dafür aufkommen??

  • paul1

    Mein Gott, sind hier gehässige Leute unterwegs. Wenn das so einfach wäre, als privater ein Umwetterschutz zu errichten? Strassen gehören immer noch dem Land und Gemeinden und der Grund verschiedenen Grundbesitzern. Ich glaube nicht, dass jeder oder jede einfach bauen können wie sie wollen um sich vor dem Unwetter zu schützen? .

  • sigmundkripp

    Wenn man auf GIS schaut, hat die Gemeinde Brenner den Gefahrenzonenplan noch nicht veröffentlicht oder noch nicht gemacht. Insofern ist die Beurteilung der Sicherheit des Hotelstandortes nicht objektiv darstellbar.

  • backofen

    Ganz sicher steht die Hotelanlage auch nicht was ich von den alten Generation gehört habe im Winter von der Windlawine

  • prof

    Kann mich auch täuschen,aber vielleicht weis jemand mehr, hat dieser Hotelier nicht vor 10 Jahren mit einem Kompagnon auf eigenartiger weise den Baugrund vom ehemaligen Besitzer erworben?

  • cosifantutte

    Man kann sich die Position der Anlage ja in Gooole Maps auf der Satellitenaufnahme ansehen (Koordinaten 46.96N, 11.34O). Diese steht gegenüber zweier Murenrinnen, die vom Hauptkamm steil zur Talsohle abfallen. Zudem liegt der Pflerscher Bach ca. 20 m von der Anlage hinter dem Parkplatz. Möchte nicht wissen was hier bei einem Niederschlag von 150-200 Litern in 12-24h passiert. Wer genehmigt denn so ein Projekt?

  • cosifantutte

    Wird spannend, was dann mit den durch autarken Alperia Strom betriebenen Tesla seiner Ökogäste passiert, wenn die Garage in 2 Minuten absäuft. Diese sind dann Sondermüll, den man mit dem Gabelstapler herausheben muss (wohlgemerkt nicht rollen, da ansonsten Explosionsgefahr besteht) und auf einen Speziallagerplatz zwischenlagern muss.

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