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„Verärgerte Bürger“

Alex Ploner (Team K)

Alex Ploner vom Team K wirft der Landesregierung in Zusammenhang mit den Hubschrauberrundflügen Untätigkeit vor.

Alex Ploner zeigt sich unzufrieden: „Die Antworten des Landesrates Daniel Alfreider auf die Anfrage zu den Hubschrauberflügen lässt einige Fragen offen und sorgt für Verwunderung.“

Laut Alfreider seien in Südtirol in den letzten 1,5 Jahren insgesamt an die 40 Hubschrauberflüge in Südtirol durchgeführt worden. Zudem habe das Land keine primäre Zuständigkeit für den Luftraum.

„Somit führen die touristischen Hubschrauberrundflüge die Nachhaltigkeitsstrategie des Landes ad absurdum“, sagt Alex Ploner vom Team K. 

Der Dachverband für Natur- und Umweltschutz hat kürzlich bei einem Treffen mit der Volksanwältin die Thematik der Hubschrauberrundflüge, mit denen mittlerweile sogar Hotels werben, auf den Tisch gebracht.

„Ich habe hierzu Anfang Juli eine Anfrage im Landtag eingereicht, nachdem mich verärgerte Bürger:innen auf die störenden Hubschrauberflüge angesprochen hatten“, erklärt Ploner. Dass es laut Auskunft der Landesregierung „nur” an die 40 Hubschrauberflüge jeglicher Art in den letzten 18 Monaten in Südtirol gegeben haben soll, wage er zu bezweifeln, sagt Ploner vom Team K. So sollen von Olang aus 14 Flüge, von Pontives aus ebenfalls 14 und vom Ritten aus 13 Flüge getätigt worden sein.

Ploner weiter:

„Was mich aber mehr verwundert ist die Tatsache, dass die Landesregierung in dieser Materie offensichtlich keinerlei Zuständigkeit hat, dies zu unterbinden. Anfang September werden 2,4 Millionen Euro für ein Nachhaltigkeitsfestival in Bozen ausgeben, wo hoffentlich auch solche Angebote kritisch beleuchtet werden. Sollte dabei herauskommen, dass touristische Hubschrauberrundflüge nicht zu einer Region passen, die sich in Zukunft als eine der nachhaltigsten Regionen Europas präsentieren will, sollten den Worten Taten folgen. Es wird also höchste Zeit tätig zu werden und diesem Treiben Einhalt zu gebieten, will man in den eigenen Nachhaltigkeitsbestrebungen ernst genommen werden.”

Landesrat Alfreider schreibt in seiner Antwort an das Team K, dass das Land keine primäre Zuständigkeit im Bereich Luftverkehr hat.

Da es aber Zuständigkeiten im Umweltbereich hat, verabschiedete der Südtiroler Landtag das Landesgesetz Nr.15/1997, welches den Flugverkehr in sensiblen Gebieten regelt. Verschiedene Anbieter für touristische Hubschrauberrundflüge haben aber ihre Start- und Landeflächen so gelegt, dass sie nicht in sensiblen Gebieten (über 1.600 m oder in einem Naturpark) liegen, weshalb das Landesgesetz hierauf keine Anwendung findet, gibt das Team K zu bedenken.

„Die Frage ist nun, ob die Landesregierung diesem umweltschädlichen Treiben zum Schutz der Bevölkerung und Natur ein Ende setzen will oder weiterhin zuschaut, sich die Hände in Unschuld wäscht, die Verantwortung nach Rom schiebt und lieber Millionen Euro in Festivals investiert, die zwar gut fürs Marketing, aber nicht wirklich hilfreich für die Lösung der Umweltprobleme sind.” so Alex Ploner abschließend.

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (15)

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  • criticus

    Es ist schon einige Jahre her, dass unsere Nachbarprovinzen mit Südtirol ein Flugverbot für die Marmolada erreichen wollten. Südtirol ist damals ausgeschert. Dann noch groß ein Nachhaltigkeitsfestival organisieren! Herr Alfreider erzählen Sie bitte keine Märchen, Südtirol könnte mehr tun.

    • treter

      Apropo in Brixen landet und startet regelmäßig ein Hubschrauber beim
      Luxushotel My Arbor unter der Fraktion St. Leonhard! Ich frage mich sind diese Flüge wohlbetuchter Nobeltouristen genehmigt oder illegal? Da wäre auch mal eine offizielle Anfrage im Gemeinderat bzw. im
      Landtag fällig!!

  • ostern

    @quaaki
    …. die Kernkompetenz des Team K…………hat Recht.

  • heinz

    Habt ihr nicht verstanden, Alfreider will gar nichts tun! Man kann doch nicht die äußerst zahlungskräftigen Russen verschrecken, die, da außerstande, drei Schritte zu Fuß zu tätigen, dennoch im Sturzflug an Vajolettürmen und Langkofel vorbeirauschen wollen. Südtirol will sich weiterhin hemmungslos für die Launen betuchter Touristen prostituieren. Die Bedürfnisse der hier lebenden Menschen oder gar der Natur zählen nicht. Nachhaltig ist das, was am meisten Geld bringt. Noch mehr, immer mehr, Geld, Geld, Geld!!!!

  • paul1

    Herr Ploner ist ihnen langweilig oder haben sie keine anderen Probleme?? Dann müssen sie auch die nächtlichen Probeflüge und auch die Tansportflüge- abschaffen. Mein Gott was wollen sie noch alles verbieten!! Hier in Südtirol wird immer nur kritisiert, sei des ein Moto- oder Autorennen, ein größeres Event, Bergtourismus, Radfahrer auf den Almen…..usw. Auch die Vereine müssen sich immer einiges einfallen lassen um wieder einige Ausgaben tätigen zu können.

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