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Der Preisvergleich

Foto: STF

Die Verbraucherzentrale hat die aktuellen Strom- und Gasangebote verglichen. Für den Herbst zeichnet sich ein neuerlicher Preisanstieg an.

Die Verbraucherzentrale hat die aktuellen Strom- und Gasangebote der lokalen und nationalen Anbieter verglichen. Für den Vergleich hat die VZS zum einen direkt auf den Webseiten der Anbieter die aktuellen Preise der Angebote recherchiert, und zum anderen die Preise der nationalen Anbieter aus dem Vergleichsportal der Aufsichtsbehörde entnommen (siehe Tabellen).

Für eine in Bozen ansässige Musterfamilie, die vom teuersten zum günstigsten Angebot wechselt, zeigt der Vergleich ein Sparpotential von ca. 740 Euro beim Strom mit einem Jahresverbrauch 2.700 kWh bei 3 kW Leistung (480 Euro Differenz vom Zweitteuersten zum Günstigsten), und von 1.930 Euro beim Gas mit einem Jahresverbrauch 1.400 Sm² (510 Euro Differenz vom Zweitteuersten zum Günstigsten).

Der Vergleich bestätigt: es gibt am freien Markt Sparpotentiale, aber angesichts der allzu großen Anzahl der Angebote und Anbieter (über 700 Anbieter tummeln sich am Energiemarkt!) ist Vorsicht beim Wechseln angebracht. Insbesondere ist von telefonisch unterbreiteten Angeboten derzeit absolut abzuraten. Auch haben wir festgestellt, dass einige Anbieter (insbesondere beim Gas) eine Vielzahl von Tarifen am Markt haben, deren Namen sich nur geringfügig unterscheiden: daher kann ein günstiges Angebot ganz ähnlich benannt sein wie ein sehr teures. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

Einseitige Vertragsänderungen

Auch wer einen günstigen Tarif gefunden hat, ist nicht immer sicher vor nachfolgenden Teuerungen: die jeweils günstigsten Angebote der untersuchten Anbieter sind meistens „variable Tarife“, bei denen sich der Anbieter vorbehält, den Tarif nach der Unterschrift zu ändern (einige wenige Angebote, darunter auch lokale, garantieren hingegen die Preise für eine gewisse Zeitspanne, was zumindest für ein wenig Sicherheit sorgt). Angesichts der schwankenden und turbulenten Entwicklungen am Energiemarkt ist dies auch nachvollziehbar.

Aber auch Verträge, die nicht explizit „variabel“ sind, können vom Anbieter geändert werden; dieses Recht ist in den Vertragsklauseln verbrieft. Problematisch sind an der Sache die Mitteilungen der Anbieter über die Änderungen, denn diese sind für Familien meist wenig bis gar nicht nachvollziehbar. „Es wäre mehr als wünschenswert, wenn diese Mitteilungen eine klare Gegenüberstellung der Preise oder Preisschätzungen vor und nach der Vertragsänderung enthalten würden“ so Gunde Bauhofer, Geschäftsführerin der Verbraucherzentrale Südtirol. „Nur dann können die Verbraucher:innen ihr Recht, den Vertrag aufzulösen, falls sie mit der Änderung nicht einverstanden sind, auch konsequent nutzen.“

Anbieterwechsel

Vor einem Anbieter- bzw. Angebotswechsel soll die jeweilige Vergleichstabelle angefragt werden, um den aktuellen Tarif vor Vertragsunterzeichnung zu überprüfen. Einen Leitfaden zum Anbieterwechsel finden Sie unter folgendem Link: https://www.consumer.bz.it/de/anbieterwechsel-fuer-strom-und-gas-kleiner-leitfaden-der-verbraucherzentrale.

Im Vergleich zum letzten Trimester ist die Tarif-Schätzung des geschützten Marktes für Strom um 16,6%, für Gas um ca. 19,5% gesunken. Diese Zahlen geben immer einen Wert für die nächsten 12 Monate an, und meistens ändert sich dann der effektiv zu bezahlende Preis (z.B. schätzte man im Frühjahr 2021 Strom-Kosten von 563,22 €/Jahr, während der effektive Preis 806,29 €/Jahr betrug).

Kosten-Schätzungen geschützter Markt (trimestral):

Die Gegenüberstellung zeigt die deutliche Kostenzunahme im Vergleich zu 2021. Trotz des aktuellen Preisrückgangs lassen die Prognosen der Expert:innen für den Herbst wenig Gutes erhoffen; ein neuer, wesentlicher Preisanstieg scheint sich abzuzeichnen.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (6)

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  • andreas

    Frieren für die Freiheit oder Onkel Sams teures Frackinggas kaufen.
    Beides nicht sonderlich gute Optionen.

    Kann mich nicht erinnern, dass seit dem 2.WK dümmere Politiker:innen am Werkeln waren.

    Die Sanktionen der Russen treffen primär Europa, Onkel Sam hat seine Einkäufe bei den Russen sogar gesteigert und der Rest der Welt, hält uns sowieso für etwas deppet.

    Es lief schon mal besser…

  • tirolersepp

    Wer wollte denn billiges Gas aus Russland, die deutsche Wirtschaft natürlich !

    Nicht mal Italien war so abhängig wie Deutschland !

    Merkel wurde von der Wirtschaft getrieben, denn Wirtschaft steht nun mal in Deutschland über alles !

  • vinsch

    dafür ist jetzt Atomstrom wieder grün geworden und Kohle für die Umwelt eigentlich auch nicht so schädlich und ja, jeder soll bitte mit Holz heizen, das verbessert in unserem Land die Luftqualität!

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