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No Limits

Überaus erfolgreich ist das 38. Festival Tanz Bozen im Großen Saal des Stadttheaters vor vollem Haus mit der jüngsten Produktion der Gauthier Dance//Dance Company Theaterhaus Stuttgart, Partnerkompanie des Festivals, zu Ende gegangen.

Die gestiegenen Besucherzahlen im Vergleich zum Vorjahr (1200 Zuschauer mehr) geben Anlass zum Optimismus und zeugen vom Vertrauen, dass das Publikum in das Festival hat und von der Bereitschaft wieder Kulturveranstaltungen zu besuchen – trotzt der Zunahme an Covid-Infektionen in Südtirol und einer nicht enden wollenden Hitzewelle im Juli.

Achtunddreißig Veranstaltungen wurden vom künstlerischen Leiter Emanuele Masi vom 13. bis 29. Juli rund um das Thema der körperlichen Grenzerfahrung im Spannungsfeld zwischen Bühne, Natur und Extremsport präsentiert.

„Mit der Ausgabe 2022 unter dem Titel No Limits”, erklärt Emanuele Masi, „haben wir dem Publikum eine Werkschau aus unterschiedlichsten Performances geboten, in denen die Tänzerinnen und Tänzer die Grenzen des eigenen Körpers ausloten: Indem wir Abend für Abend zu Zeugen dieser Grenzerfahrungen wurden, haben wir einen Weg beschritten, der uns gezeigt hat, wie weit die Performativität des Körpers und des menschlichen Geists in den Bereich der Poesie, der Schönheit, des Wohlbefindens und der Nachhaltigkeit vordringen kann. Die Themenwahl während der drei Festivalwochen rund um die Überwindung der physikalischen Gesetze, der Schwerkraft, des Gleichgewichts und der gesellschaftlichen Normen war kein effekthascherischer Kunstgriff, sondern sollte tiefgründige Denkanstöße zu brandaktuellen Fragen unserer Gesellschaft bieten, in der die Begriffe ‚extrem‘ und ‚Performativität‘ immer präsenter werden. Daher auch die Idee, den Philosophen Simone Regazzoni zusammen mit Extremsportlern wie Simon Messner, Nathan Paulin, Judith Rubner und an dieser Thematik interessierten Choreographen zu einer Podiumsdiskussion mit dem Titel Zwischen Tanz und Sport – Der Mensch, ein performatives Wesen einzuladen.“

Organisiert von der Stiftung Haydn, durfte das Festival Tanz Bozen 2022 mehr als 200 Künstler aus Frankreich, Deutschland, Holland, Belgien, Italien, Serbien, Ungarn und den USA begrüßen; es konnte dem Publikumin Bozen 16 Debüts (sowohl italienische Premieren als auch Uraufführungen) präsentieren und war an 4 Koproduktionen beteiligt;mit Emanuel Gat und Alessandro Sciarroni waren außerdem zwei Artists-in-residence zu Gast. Zudem gab es etliche Vorstellungen mit Live-Musik, dargeboten von renommierten Interpreten wie dem US-amerikanischen Jazzmusiker mit irakischen Wurzeln Amir ElSaffar und dem Komponisten elektronischer Musik Lorenzo Bianchi Hoesch, oder dem Kontrabassisten Doug Weiss und der Pianistin und experimentellen Performancekünstlerin Mariana Carvalho.

Maßgeblich mitbestimmt wurde die diesjährige Ausgabe auch von Künstlern wie Rachid Ouramdane, dem sich viele thematische und konzeptionelle Impulse verdanken, und der Amerikanerin Meg Stuart in ihren zwei Rollen als Choreografin der Performance Cascade und als Improvisationstänzerin von seltener Ausdruckskraft.

Die Zusammenarbeit mit der „Associated Company“ des Festivals, dem Ballet national de Marseille-(LA)HORDE, bis zum Jahr 2024 (in dem Tanz Bozen übrigens sein vierzigjähriges Bestehen feiern wird) verspricht auch zukünftig überraschende Einblicke in die innovative Poetik des Kollektivs, das zu den angesagtesten Ensembles unserer Tage zählt.

Schon heute sei verraten, dass Tanz Bozen 2023 eine Adaption des Kulttitels von (LA)HORDE, Gewinner des Premio D&D der italienischen Tanzkritik, Room With a View präsentieren wird, dargeboten von jugendlichen Ausnahmetalenten.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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