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Die Wohnungs-Lösungen

Der Mieterschutz Centro Casa hat bei einer Pressekonferenz mögliche Lösungen für das Wohnungsproblem in Südtirol vorgestellt. 

„Geförderter und sozialer Wohnbau, öffentlicher Beitrag und Rückgewinnung von Kubatur in produktiven Gebieten für Wohnzwecke“: Dies sind einige der Vorschläge, die der Mieterschutz Centro Casa bei einer Pressekonferenz zur Lösung des Wohnungsproblems in Südtirol vorgestellt hat.

Mieterschutz Centro Casa schlägt vor, alternative Modelle zum derzeitigen Genossenschaftssystem einzuführen, wie z. B. die Genossenschaft mit ungeteiltem Eigentum. Die Gründung eines Konsortiums, an dem auch die öffentliche Verwaltung beteiligt ist, würde es ermöglichen, neue Wohnungen sowohl für den geförderten als auch für den sozialen Wohnungsbau zu vertretbaren Kosten und mit einer kürzeren Realisierungszeit als bei öffentlichen Verfahren bereitzustellen. Derzeit kann das WOBI/IPES die Nachfrage, insbesondere in der Stadt Bozen, nur mit den vorhandenen Beständen befriedigen. Es wird geschätzt, dass jedes Jahr etwa vierhundert Wohnungen leer stehen, davon allein etwa dreihundert in Bozen. Für den Verein Mieterschutz Centro Casa könnte dies ausreichen, um zumindest die dringlichsten Fälle abzudecken, vorausgesetzt, dass sie nahezu alle an neue Antragsteller vergeben werden und die Renovierungs- oder Sanierungsarbeiten an ihnen im gleichen Tempo fortgesetzt werden.

Realisierung von neuem Wohnraum durch Maßnahmen der „Vereinbarten Stadtplanung“ – Mieterschutz Centro Casa stellt Überlegungen zur „Bebauung des Bebauten“ an und identifiziert einige Areale, die derzeit nicht bewohnt sind, aber aufgrund ihrer Lage und Ausstattung potenziell bebaubar sind. Mit Hilfe von öffentlich-privaten Vereinbarungen (Ppi) könnten Wohnungen gebaut werden, die zum einen für die Vermietung zu einer regulierten Miete und zum anderen für den Verkauf zu ebenso nachhaltigen Preisen bestimmt sind. Einige Gebiete, die derzeit als produktiv eingestuft sind, aber an Wohngebiete angrenzen, könnten ebenfalls in diese Hypothese einbezogen werden.

Mieterschutz Centro Casa fordert eine Überprüfung der Subventionen der Provinzen, sowohl für den Kauf als auch für die Miete, da das System, obwohl es eine wichtige Hilfe ist, „den Markt verfälscht hat und die Preise in die Höhe treibt“.

Befristete Unterkünfte für Arbeiter und Studenten – Mieterschutz Centro Casa schlägt vor, ungenutzte Flächen im Produktionsbereich in Service-Wohnungen für Arbeiter umzuwandeln, mit Mindeststandards für Größe und Ausstattung, genauen Nutzungsbeschränkungen und maximalen Mietwerten. Dies könnte die Situation zusammen mit den zahlreichen unterbelegten Unterkünften des WOBI/IPES verbessern, wie es meist bei älteren Menschen der Fall ist, die allein in großen Wohnungen leben. Das WOBI/IPES schlägt bereits den Wohnungstausch mit kleineren Unterkünften vor, dies wird jedoch nicht immer akzeptiert. Nach Ansicht des Vereins Mieterschutz Centro Casa könnte eine Lösung darin bestehen, die Wohnung an Arbeitnehmer oder Studenten unterzuvermieten oder die Wohnung in zwei Einheiten aufzuteilen, z. B. durch eine Wohngemeinschaft mit jungen Leuten oder Arbeitnehmern, die bereit sind, eine kleine Hilfe zu leisten.

Was das Problem leerstehender Privatunterkünfte angeht, so besteht die Tendenz, diese für die Vermietung an Touristen zur Verfügung zu stellen. Für Mieterschutz Centro Casa ist die Erhöhung der IMI-Steuer „positiv, sollte aber mit der Schaffung eines öffentlichen Garantiefonds für unverschuldeten Zahlungsverzug bei Mieten einhergehen“.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (3)

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  • andreas1234567

    Hallo zum Feierabend,

    von Gesetzen im Sinne von „Gesindel,Mietnomaden und Asoziale sofort rausschmeißen“ liest man nichts bei diesen Ideen.
    Mietprellerei, Gewalttätigkeit und vertragswidrige Nutzung ( Zwei waren genommen,10 sind gekommen) gehört mit spätestens 4 Wochen Reaktionszeit staatlich garantiert beendet, dann kommt das Räumkommando.
    Mitleidsplärrer können die Herrschaften ja aufnehmen damit sie nicht unter Brücken pennen und aus dem Müllkübel futtern müssen..
    In D übrigens die gleiche Problematik..

    Ich hab mittlerweile von der Idee die Altersversorgung auf ein Mietobjekt aufzubauen deswegen verworfen.
    Dann lieber Garagen, das hat eine gesunde Nachfrage und eine bedingungsfreie Kündigungsfrist von 4 Wochen, zumindest in D.

    Gruß aus D

  • florianegger

    Alternativ könnte man auch selbst Wohnanlagen errichten und sie günstig vermieten. Spätestens dann versteht man auch warum Wohnen so viel kostet. Bei der Vermietung an Touristen bekommt man die Wohnung wenigstens wieder frei und ist nicht der böse Vermieter.

  • romy1988

    Airbnb und gut ists, da habe ich wenigstens noch das gute Gefühl, dass die Wohnung mir gehört und ich darüber verfügen kann, wann und wie ich es möchte. Beim klassichen Vermieten werden mir die Rechte über meinen Besitz genommen.

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