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Betrunken am Steuer

Foto: 123rf

Im Jahr 2021 wurden insgesamt 578 Führerscheine wegen Trunkenheit am Steuer entzogen –  die Führerscheinentzüge wegen Trunkenheit bei Jugendlichen nehmen zu. 

von Lisi Lang

Durchschnittlich vier Unfälle haben sich im vergangenen Jahr auf Südtirols Straßen ereignet. Damit stieg die Zahl der Unfälle nach einem Rückgang im Jahr 2020 wieder deutlich an. Im Jahr 2021 stiegen die Verkehrsunfälle und die damit verbundenen Verletzungen im Vergleich zu 2020 um 20 Prozent an, insgesamt 1.493 Unfälle haben sich auf Südtirols Straßen ereignet, 1.967 Personen wurden dabei verletzt.

Im Jahr 2020 sind die Unfälle wegen der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Lockdowns gesunken, im letzten Jahre sind sie wieder gestiegen, das Niveau von 2019 wurde allerdings nicht erreicht. Ein Vergleich mit den Zahlen des Jahres 2019 zeigt eine Veränderung von -11,9 Prozent bei den Verkehrsunfällen und -11 Prozent bei den Verletzten.

Im vergangenen Jahr ist die Zahl der Todesopfer bei Verkehrsunfällen auf einen historischen Tiefstand gesunken: 24 Menschen kamen bei einem Verkehrsunfall ums Leben – das sind 22,6 Prozent weniger als 2020 und sogar rund 48 Prozent weniger als noch 2019. Der Rückgang der Zahl der Todesopfer betraf dabei sowohl Unfälle mit Pkw (18 Todesopfer im Jahr 2019, 12 im Jahr 2020 und 11 im Jahr 2021) als auch mit Motorrädern (15 Todesopfer im Jahr 2019, 10 im Jahr 2020 und nur 5 im Jahr 2021).

Rund 50 Prozent der Unfälle ereigneten sich auf den Straßen im Ortsbereich, bei denen insgesamt 930 Personen verletzt (47,3 Prozent) und 4 Personen getötet (16,7 Prozent) wurden. „Die geringere Unfallschwere (Sterberisiko von 0,5 Tote je 100 Unfälle) auf den Straßen im Ortsbereich könnte insbesondere auf die niedrigere Fahrgeschwindigkeit von 30-50 km/h zurückzuführen sein“, erklärt das Landesstatistikinstitut Astat. Auf den Staatsstraßen geschahen rund 25 Prozent aller Unfälle mit 556 Verletzten und 13 Toten (54,2 Prozent aller Toten) und auf den Landesstraßen ereigneten sich 212 Unfälle (14,2 Prozent der Gesamtzahl), bei denen 302 Personen verletzt wurden (15,4 Prozent) und drei Menschen ums Leben kamen (12,5 Prozent).

Im Jahr 2021 wurden 146 Fußgänger in Verkehrsunfälle verwickelt, 142 wurden verletzt und vier getötet. 35,9 Prozent der verunglückten Fußgänger waren Senioren mit 65 oder mehr Jahren und 16,2 Prozent Jugendliche unter 18.

In Südtirol wurden im vergangenen Jahr auch wieder mehr Führerscheine wegen Trunkenheit am Steuer eingezogen. Wie die Erhebung des Landesstatistikinstitutes Astat zeigt, wurden im Jahr 2021 578 Führerscheine wegen Trunkenheit am Steuer entzogen. Im Vergleich zu 2020 ergibt sich ein Anstieg von 11,6 Prozent.

Weil das Jahr 2020 wegen der Corona-Pandemie und den damit zusammenhängenden Bewegungseinschränkungen aber ein besonderes Jahr war, hat das Astat die Daten auch mit dem Jahr 2019 vergleichen. Und während die Anzahl der 2021 insgesamt eingezogenen Führerscheine im Vergleich zu 2019 um 5,11 Prozent zurückgegangen ist, steigt jedoch die Anzahl der eingezogenen Führerscheine in allen Altersklassen bis 34 Jahren an. Die Altersklasse mit der größten Veränderung ist dabei die der 20- bis 24-Jährigen mit einem Plus von 34,6 Prozent im Vergleich zu 2019. Die Altersklasse der 40- bis 44-Jährigen weist mit -32,9 Prozent die größte negative Veränderung auf.

Der durchschnittliche im Rahmen von Polizeikontrollen festgestellte Alkoholspiegel bei Fahrern und Fahrerinnen, denen der Führerschein entzogen wurde, lag im Jahr 2021 bei 1,4 Promille. „Ein interessantes Detail ist bei den Frauen zu beobachten, die in der Altersklasse der 35- bis 39-Jährigen den höchsten durchschnittlichen Blutalkoholspiegel von 1,9 Promille aufwiesen“, so das Astat.

Im Jahr 2021 wurden auch 26 Führerscheine wegen Fahrens unter Einfluss von Drogen entzogen, 22 davon bei Männern.

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